Europäische E-Commerce-Verbände fordern faire Wettbewerbsbedingungen und strengere EU-Gesetze
17 europäische E-Commerce-Verbände haben sich in einem offenen Brief an die EU-Kommission und das Europäische Parlament gewandt. Darin beklagen sie Wettbewerbsverzerrungen zugunsten von Onlinehändlern aus Drittländern, insbesondere China. Die Verbände fordern eine Anpassung der europäischen Gesetzgebung, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
Der digitale Handel hat sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Lebens der EU-Bürger entwickelt. Millionen von Konsumenten nutzen täglich das Internet, um eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen zu bestellen. Der E-Commerce-Sektor hat dabei erheblich zur Widerstandsfähigkeit der EU beigetragen, insbesondere während der COVID-19-Pandemie. Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen, die durch neue E-Commerce-Akteure von außerhalb der EU entstehen, und fordert eine wirksame Durchsetzung der EU-Gesetze zur Sicherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen.
Herausforderungen durch neue E-Commerce-Akteure
In den letzten Jahren sind viele neue E-Commerce-Unternehmen aus Nicht-EU-Ländern in den Binnenmarkt eingetreten. Diese Akteure verfügen oft über immense finanzielle Ressourcen, die es ihnen ermöglichen, schnell zu wachsen und bedeutende Marktanteile zu erobern. Insbesondere asiatische Unternehmen werden häufig von ihren Regierungen subventioniert, was zu einem exponentiellen Anstieg ihrer Exporte in die EU führt. Diese aggressive Expansion stellt eine erhebliche Bedrohung für in der EU ansässige Unternehmen dar, die aufgrund komplexer und kostspieliger Regulierungsvorschriften im Nachteil sind.
Forderung nach fairen Wettbewerbsbedingungen
Ecommerce Europe und seine nationalen Verbandsmitglieder setzen sich für einen offenen und fairen Markt ein. Sie betonen, dass E-Commerce-Akteure, die in der EU tätig sind, nach denselben Regeln spielen sollten wie die in der EU ansässigen Unternehmen. Derzeit sind die nationalen Behörden jedoch oft unterfinanziert und unterbesetzt, was die Durchsetzung der EU-Regeln gegenüber ausländischen Akteuren erschwert. Dies führt zu einem unlauteren Wettbewerbsvorteil für Unternehmen außerhalb der EU.
Notwendigkeit einer effektiven Durchsetzung der EU-Gesetze
Ecommerce Europe fordert die Europäische Kommission, die Mitgliedstaaten und die zuständigen Behörden auf, die Aktivitäten von Nicht-EU-Unternehmen genauso gründlich zu kontrollieren wie die von in der EU ansässigen Unternehmen. Bei Verstößen sollten diese Akteure mit derselben Entschlossenheit bestraft werden, um einen fairen Wettbewerb sicherzustellen. Darüber hinaus ist eine stärkere Koordination zwischen den nationalen Durchsetzungsbehörden erforderlich, um eine einheitliche Anwendung der Vorschriften zu gewährleisten.
Die Gewährleistung fairer Wettbewerbsbedingungen und die wirksame Durchsetzung der EU-Gesetze sind entscheidend für den Schutz der in der EU ansässigen Unternehmen und der Verbraucher. Ecommerce Europe und seine Mitglieder appellieren an die Entscheidungsträger auf EU- und nationaler Ebene, diese wichtigen Anliegen rasch zu bearbeiten. Sie stehen weiterhin bereit, um weitere Gespräche zu führen und zusammenzuarbeiten, um gleiche Wettbewerbsbedingungen im EU-Binnenmarkt zu gewährleisten.
Unterzeichner des offenen Briefes
Rainer Will, Geschäftsführer Handelsverband, sowie die Verbände:
-
- Ecommerce Europe
- Becom (Belgien)
- BEA – Bulgarian E-commerce Association (Bulgarien)
- Dansk Erhverv (Dänemark)
- bevh – Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (Deutschland)
- Finnish Commerce Federation (Finnland)
- FEVAD (Frankreich)
- GR.E.CA (Griechenland)
- Netcomm (Italien)
- Thuiswinkel.org (Niederlande)
- Virke (Norwegen)
- Chamber of Digital Economy (Polen)
- ARMO (Rumänien)
- Swedish Commerce (Schweden)
- HANDELSVERBAND.swiss (Schweiz)
- APEK – Asociace pro elektronickou komerci (Tschechische Republik)
Die Verbände fordern gemeinsame Anstrengungen zur Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs und einer effektiven Durchsetzung der EU-Gesetze im E-Commerce-Sektor.
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