USA verbietet Kaspersky-Software – BSI hat in Deutschland bereits öffentlich gewarnt

Die US-Regierung hat die Nutzung der Kaspersky-Software in staatlichen Behörden aufgrund von Sicherheitsbedenken verboten. Dieser Schritt wurde durch den Verdacht ausgelöst, dass das Unternehmen Verbindungen zu russischen Geheimdiensten hat und möglicherweise Cyber-Spionage-Aktivitäten unterstützt.

USA verbietet Kaspersky-Software - BSI hat bereits öffentlich gewarnt
USA verbietet Kaspersky-Software – BSI hat bereits öffentlich gewarnt. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Hintergrund des Verbots

Die Entscheidung der US-Behörden, die Software des Herstellers zu verbieten, basiert auf der Befürchtung, dass die russische Regierung über die Software Zugang zu sensiblen Informationen erhalten könnte. Diese Bedenken wurden erstmals im Jahr 2017 laut, als das US-Heimatschutzministerium (DHS) eine Anweisung erließ, alle Kaspersky-Produkte aus den IT-Systemen der Bundesbehörden zu entfernen. Das Verbot wurde später durch den National Defense Authorization Act (NDAA) unterstützt, der ähnliche Maßnahmen vorschrieb​.

Reaktion von Kaspersky

Das Unternehmen hat die Anschuldigungen stets zurückgewiesen und betont, dass das Unternehmen niemals mit einer Regierung in der Welt bei Cyber-Spionage oder offensiven Cyber-Operationen zusammengearbeitet habe. Kaspersky hat zudem mehrere Klagen gegen die US-Regierung eingereicht, um das Verbot anzufechten. Diese Klagen wurden jedoch von einem US-Bundesgericht abgewiesen, da das Gericht keine verfassungswidrige Bestrafung in dem Verbot sah und feststellte, dass das Unternehmen auch bei einem juristischen Sieg nicht von der Entscheidung profitieren würde.

Situation in Europa

In Europa gibt es kein einheitliches Verbot wie in den USA. Die einzelnen Länder haben unterschiedliche Positionen und Herangehensweisen bezüglich der Nutzung der russischen Antiviren-Software.

Einige europäische Länder haben sich den Bedenken der USA angeschlossen und empfehlen oder fordern von Behörden und kritischen Infrastrukturen, auf alternative Sicherheitslösungen umzusteigen. So haben beispielsweise die niederländische und litauische Regierung im Jahr 2018 beschlossen, Kaspersky-Produkte schrittweise aus ihren Systemen zu entfernen, die britische Regierung warnt ihre Ministerien vor dem Einsatz russischer Antivirensoftware und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnte bereits 2022 öffentlich vor der Nutzung.

Andere Länder hingegen sehen keine ausreichenden Beweise für ein generelles Sicherheitsrisiko und setzen weiterhin auf Kaspersky-Software. Sie betonen die Notwendigkeit einer unabhängigen Überprüfung der Vorwürfe und warnen vor einer vorschnellen Verteufelung des Unternehmens.

Die Europäische Union hat bisher keine einheitliche Position zum Thema Kaspersky-Software bezogen. Die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) hat zwar eine Empfehlung ausgesprochen, bei der Auswahl von Cybersicherheitslösungen Vorsicht walten zu lassen und mögliche Risiken abzuwägen, jedoch kein explizites Verbot ausgesprochen.

Transparenzinitiative von Kaspersky

Um das Vertrauen seiner Kunden zurückzugewinnen, hat Kaspersky eine globale Transparenzinitiative gestartet. Diese Initiative soll die Unabhängigkeit und Sicherheit der Software durch Prüfungen und Bewertungen von Dritten bestätigen. Trotz dieser Bemühungen bleibt das Vertrauen vieler Nutzer, insbesondere in den USA, angeschlagen.

Frank