In-Game-Währungen: Hohes Risiko oder große Flexibilität?
Der Trend der In-Game-Käufe hat in vielen PC- und Konsolenspielen seinen festen Platz gefunden. Mit den zusätzlichen Käufen können Gamer ihre digitale Charakterentwicklung und das Vorankommen in Levels schneller vorantreiben. Doch die digitalen Ausgaben bergen das Risiko, den Überblick zu verlieren.
In Apps für Smart Devices oder in AAA-Titeln für Konsole oder PC: Computerspiele der neuesten Generationen setzen verstärkt auf den Einsatz von Mikrotransaktionen. Die sogenannten In-Game-Käufe erlauben es dem User, seinen Fortschritt durch Erwerben von verschiedenen Produkten, Skills oder Outfit zu beschleunigen. Die Wertigkeit der Produkte kann mit Eigenschaftspunkten verbunden sein oder den vereinfachten Zugang durch schwierige Abschnitte ermöglichen. Für Gamer ein großer Vorteil, die auf diese Weise Zeit sparen oder dadurch die Chance auf eine bessere Spieltaktik erwerben.
Die käuflichen Produkte fallen je nach Genre ganz unterschiedlich aus. Während in Abenteuer-Games Schatztruhen im Angebot sind, lassen sich in Horror-Spielen verschiedene Waffen oder besondere Zaubersprüche zur Abwehr von Monstern kaufen. Ein Schießspiel erlaubt wiederum, durch erhöhte Verfügbarkeit von Munition oder Skills, eine verbesserte Treffsicherheit aufzubauen. Die Vorteile sind an das Genre und das Game angepasst, was sich auch in der Bezeichnung der Währung niederschlägt. Statt Euros werden in den Spielen eigene Währungen zur Zahlung genutzt.
Fiktive Währung, echter Wert
Im Ubisoft-Klassiker „Assassin’s Creed“ wird mit Helix-Credits bezahlt. In der Spieladaption „Avatar: Frontiers of Pandora“ sichern Marken und Perlen den zügigen Spielfortschritt. Im Horror-Schocker „Resident Evil Village“ verlängern Lei das Leben des Spielers. Unterschiedliche Bezeichnungen, unterschiedliche Werte: Jedes Game spielt sich in seinem eigenen Kosmos ab und setzt auf separate In-Game-Währung. Damit das Spielerlebnis aktiv aufrechterhalten und nicht durch das Eingeben von Kreditkartendaten oder Wallet-Nutzung unterbrochen wird, sind die Kaufmöglichkeiten spielerisch eingebunden. Sie sind Teil der Spielerfahrung und animieren den Spieler, seine gesammelten Münzen schneller auszugeben.
Während der Großteil der In-Game-Währung durch reales Geld umgewandelt wird und somit einen echten Wert besitzt, binden Entwickler weitere Möglichkeiten ein, das Spielerkonto zu füllen. Regelmäßige Log-ins, das Erreichen von Meilensteinen oder das Absolvieren von Community-Challenges liefern wertvolle Münzen und verstärken den Anreiz, die Währungen gegen hilfreiche Tools einzutauschen. Doch der digitale Handel lässt an dieser Stelle Zweifel laut werden.
Anreiz wird kritisch betrachtet
Jener Anreiz, sein In-Game-Konto durch kleine Boni aufzustocken, weckt bei Kritikern Bedenken. Zu intransparent seien die Wertigkeit und die Umrechnung der In-Game-Währungen im Vergleich zu den realen Kosten. Der Vorwurf lautet, dass Spieler von Entwicklern gedrängt werden, zusätzlich Geld zu investieren, um positive Spielerfahrungen zu erreichen. Der Vorwurf wird jedoch dadurch entkräftet, dass ein Vorankommen im Spiel keineswegs ausschließlich durch weitere Investitionen möglich ist. Jeder Spieler hat die Chance, seinen eigenen Spielstil zu entwickeln und diesen mit oder ohne Zusatzzahlungen auszubauen.
Wer sich Zeit nehmen möchte, füllt seinen Kontostand durch integrierte Herausforderungen im Spiel. Dadurch entsteht ein intensiveres Erlebnis, bei dem mehr Quests und Aufgaben gelöst werden müssen. Deutlich schneller, aber oberflächlicher geht es voran, wenn die Zusatzkäufe durch echte Transaktionen flankiert werden. Zur besseren Übersicht für Gamer hat die Sparkasse einen innovativen In-Game-Währungsumrechner entwickeln lassen, der die beliebtesten Spiel-Währungen in Euros umrechnet. Eine gute Idee, die besonders Einsteigern hilft, Transaktionen und Ausgaben zukünftig besser kontrollieren zu können. Am Ende gilt jedoch, dass jeder Spieler darauf bedacht sein sollte, Investitionen stets bewusst zu tätigen und Käufe keineswegs von Emotionen leiten zu lassen. Je mehr Erfahrungen im Spiel verbracht werden, umso natürlicher und kostengünstiger entwickeln sich die Skills, die zur Zielerreichung benötigt werden.