Ungewisse Zukunft von Giropay und Paydirekt: Das Aus für das Millionenprojekt?

Die Online-Bezahldienste Giropay und Paydirekt, die einst als deutsche Gegenstücke zu PayPal etabliert wurden, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Trotz der Investition von Millionen Euro durch deutsche Banken und den Startschuss im Jahr 2005 für Giropay sowie 2015 für Paydirekt, konnte der große Durchbruch bislang nicht erzielt werden. Eine Fusion der beiden Dienste im Jahr 2020 unter der Marke Giropay brachte ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg.

Ungewisse Zukunft von Giropay und Paydirekt: Das Aus für das Millionenprojekt?
Ungewisse Zukunft für den Bezahldienst deutscher Banken: Das Aus für das Millionenprojekt? AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Beliebtheit von Zahlungsmethoden im E-Commerce

Eine Studie des Handelsforschungsinstituts EHI aus dem Jahr 2023 zeigt, dass PayPal die dominierende Zahlungsmethode im deutschen Online-Handel ist. Zahlungen per Rechnung, Lastschriftverfahren und Kreditkarte folgen auf den weiteren Plätzen. Giropay hingegen konnte nur einen Marktanteil von 1,6 Prozent im E-Commerce verzeichnen, was auf mangelnde Akzeptanz bei Händlern und Nutzern zurückzuführen ist.

Probleme und Herausforderungen für Giropay und Paydirekt

Ein Hauptproblem für Giropay und Paydirekt ist die geringe Nutzung und Akzeptanz im Markt. Obwohl die Dienste technisch solide und sicher sind, bevorzugen viele Verbraucher und Händler etablierte internationale Lösungen wie PayPal, Mastercard und Visa. Zusätzlich erschweren interne Probleme wie langsame Entscheidungsprozesse und fehlende Innovationskraft die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Anbieter.

Zukunftsperspektiven: European Payment Initiative (EPI)

Trotz der Schwierigkeiten geben die deutschen Banken nicht auf. Stattdessen fokussieren sie sich auf die „European Payment Initiative“ (EPI), ein europaweites Projekt, das die Abhängigkeit von US-amerikanischen Zahlungsdienstleistern reduzieren soll. EPI zielt darauf ab, eine einheitliche, europaweite Zahlungsplattform zu schaffen, die sowohl Verbrauchern als auch Händlern Vorteile bietet und den europäischen Zahlungsverkehr unabhängig von ausländischen Anbietern macht.

Obwohl Giropay und Paydirekt gescheitert zu sein scheinen, bleibt die Vision eines europäischen Gegenstücks zu PayPal bestehen. Die EPI könnte die benötigte Alternative bieten, um die Unabhängigkeit Europas im Zahlungsverkehr zu stärken und gleichzeitig den Anforderungen des modernen E-Commerce gerecht zu werden.