Neue Maßnahmen verzögern Lieferungen von Shein und Temu – US-Zollbehörde verschärft Kontrolle von Billigimporten
Die US-amerikanische Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) hat verschärfte Maßnahmen gegen Zollagenten eingeführt, die Billigwaren im Wert von mehreren Milliarden Dollar von Online-Giganten wie Shein und Temu abfertigen. Dies führt voraussichtlich zu verzögerten Lieferungen von Shein und Temu und anderen Engpässen, so Branchenexperten.
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CBP suspendiert Zollagenten
Die CBP hat mehrere Zollagenten von einem beschleunigten Abfertigungsprogramm für zollfreie, direkt an Verbraucher gerichtete Importe suspendiert. Grund dafür sind Bedenken, dass auf diesem Weg Schmuggelware ins Land gelangt. Obwohl die Behörde keine genaue Zahl genannt hat, sind Zollexperten von bis zu sechs suspendierten Unternehmen bekannt.
Verstärkte Inspektionen und Überprüfungen verzögern Lieferungen von Shein und Temu
Die Maßnahme ist Teil einer umfassenderen CBP-Initiative, die verstärkte Inspektionen solcher Pakete an US-Flughäfen sowie Überprüfungen elektronischer Informationen von Zollagenten umfasst.
„Alle Häfen sind betroffen, sodass es keine Möglichkeit gibt, Verzögerungen zu vermeiden“, sagte Chad Schofield, Mitbegründer der US-amerikanischen E-Commerce-Logistikplattform BoxC.
Die verschärfte Kontrolle erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem in diesem Jahr voraussichtlich mehr als eine Milliarde Pakete mit einem durchschnittlichen Wert von etwa 50 Dollar in den USA eintreffen werden, angetrieben durch die hohe Nachfrage der Verbraucher nach Fast Fashion aus chinesischen Fabriken und anderen Produkten. E-Commerce-Giganten wie Shein, das vor dem Börsengang seinen Marktanteil ausbauen will, und der chinesische Online-Händler Temu sind auf das beschleunigte Zollabfertigungsprogramm angewiesen.
Politische Erwägungen
Die Maßnahmen der CBP erfolgen inmitten eines intensiven politischen Drucks auf die Biden-Regierung, US-Unternehmen zu schützen und den Zustrom illegaler Drogen ins Land zu stoppen, sagte Brandon Fried, Geschäftsführer der Airforwarders Association. Einige US-Gesetzgeber sind der Meinung, dass die Regeln für zollfreie Importe von Paketen unter 800 Dollar E-Commerce-Unternehmen in China und anderen Ländern einen unfairen Vorteil gegenüber inländischen Einzelhändlern verschaffen.
Reaktionen der betroffenen Unternehmen
Die CBP gab an, dass die Dateneingaben der suspendierten Zollagenten ein „inakzeptables Compliance-Risiko“ darstellten und dass „schlechte Akteure“ die Vorschriften ausnutzten, um Schmuggelware, einschließlich Materialien zur Herstellung von Drogen wie Fentanyl, zu transportieren. SEKO Logistics, eines der betroffenen Unternehmen, reichte Klage gegen die Suspendierung ein und erhielt inzwischen eine bedingte Wiedereinstellung.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die verschärften Kontrollen der CBP auf die Lieferzeiten von Billigwaren aus China auswirken werden. Die Maßnahmen könnten zu weiteren Verzögerungen und höheren Kosten führen, was sich letztendlich auch auf die Verbraucherpreise auswirken könnte.
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