eBay – ein unterbewertetes Unternehmen?

eBay Inc. ist einer der größten Online-Einzelhändler weltweit. Das Unternehmen startete ganz bescheiden mit dem Ziel, kleine Verkäufer und Käufer durch eine Online-Versteigerungs-Plattform zusammenzubringen. eBay hat seit diesen Anfängen beträchtliche Änderungen erfahren und die Zahl der Käufer und Verkäufer steigt stetig an. Nach der Entsorgung seines Nachrichtengeschäfts [Skype], erzielt eBay die Einnahmen aus zwei Segmenten: Zahlungen (38%) und Marktplätze (57%).

Steven Romick, seit 25 Jahren erfolgreich im Finanzsektor tätig investiert in eBay. Warum er das macht, erklärt er wie folgt:

eBays-Vorstoß in das mobile Business ist ziemlich vielversprechend. Da man früh genug damit angefangen hat, konnte man so nach und nach in dieses Geschäftsfeld hineinwachsen. Die Strategie von eBay um Wachstum zu erzielen, ist es, nützliche Applikationen einzuführen, die auf Tablet PCs oder Mobiltelefonen leicht installiert werden können. Mit 14 derzeit verfügbaren Apps und zahlreichen Anwendungen, die sich noch in der Entwicklung befinden, hofft eBay während des Jahres 2012 seine mobilen Umsätze mehr als zu verdoppeln. Im letzten Jahr entschied eBay sich dafür RedLaser, eine Strichcode-Scanning App, zu erwerben. Man bot sie kostenlos am iTunes-Store an, vorher musste man 1,99 Dollar zahlen.

Romick glaubt, dass eBay sich bemüht diese Technologie weiter auszubauen und eine ähnliche Funktionalität für andere Betriebssysteme wie Android oder BlackBerry anzubieten. Eine weitere wichtige Anwendung ist eBay Motors, womit man ein Fahrzeug oder Autoteile kaufen kann. Auch Elektronik-Käufe werden über mobile Endgeräte bald einfacher zu tätigen sein.

Romick stellt auch fest, dass eBays Bilanz sich durchaus sehen lassen kann:

  • 4,0 Milliarden Dollar an Cash und Kurzzeit-Investments,
  • 700 Millionen an Cash generiert eBay jedes Quartal.

Die Gesellschaft wandelt konstant mehr Barguthaben in Investitionen um, sodass die kurzfristigen Anlagen von weniger als 200 Millionen Dollar vor ein paar Jahren auf 1,01 Milliarden Dollar während des letzten Quartals angestiegen sind. Das sei deshalb vernünftig, da die Zinssätze sehr gering seien und mit dem Barguthaben wesentlich weniger verdient werden kann. Am bemerkenswertesten: Cash und Kurzzeitinvestitionen decken 16% der gesamten Assets ab. Weitere Vergrößerung durch Akquisitionen seien daher denkbar. Die Schuldenseite der Gesellschaft sei zudem relativ niedrig.

Die derzeitige Gewinnspanne von eBay liege bei 27,72 und damit höher, als noch in 2010 (19,67). Auch verzeichnet eBay eine Erhöhung seines Nettoeinkommens in den letzten 3 Jahren.

Für Romick befindet eBay sich in einer geradezu großartigen finanziellen Form. Er hat auch kein Problem mit der, durch die Akquisition von GSI Commerce angestiegenen Schulden. Die starke Cash-Situation und der freie Cash-Flow wiegen diese Situation für ihn auf.