Fahrradmarkt verzeichnet ersten Umsatzrückgang seit 2006 – bis auf Zubehör verzeichnen alle Teilmärkte Minus
Nach dem Hochjahr 2022, in dem der Fahrradmarkt einen Gesamtumsatz von rund 10,8 Milliarden Euro verzeichnen konnte, wird der Aufwärtstrend der Branche 2023 zum ersten Mal seit fast zwanzig Jahren unterbrochen: Der Markt verweilt zwar immer noch auf einem sehr hohen Niveau, verzeichnete jedoch 2023 ein Minus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt der neue Branchenbericht Fahrrad vom IFH KÖLN und der BBE Handelsberatung.
„Angesichts einer Warenüberschwemmung des Marktes, eines ins Wasser gefallenen Frühjahrs und einer gewissen Sättigung durch die Coronajahre, ist das Minus zum Vorjahr in 2023 moderat und erklärbar. Nach einem zufriedenstellenden Start in 2024 und einem Abbau der Lagerbestände wird die Branche bald in normale Fahrwasser kommen. Positiv wirken sich nach wie vor E-Bikes und Dienstradleasing-Angebote sowie steigende Werkstattaufträge aus“, ordnet Florian Schöps, Manager Unternehmensberatung bei der BBE Handelsberatung, die Daten ein.
Teilmarkt Zubehör verzeichnet als Einziger ein Plus
Die gesättigte Nachfrage zeigt sich mit Blick auf die Teilmärkte besonders bei den E-Bikes: Nach dem rasanten Aufstieg während der Vorjahre verliert die Warengrupppe 2023 erstmals an Volumen. Die hohe Nachfrage nach E-Bikes in den letzten Jahren kommt jedoch einem weiteren Teilmarkt zugute: Dem Fahrradzubehör, wie beispielsweise Handyhalterungen oder Navigationssysteme, Helme oder auch Ersatzteile. Diese werden seit dem Boom des Fahrradmarktes noch stärker nachgefragt und profitieren von regelmäßig wahrgenommenen Service-Terminen der E-Bike-Fahrer:innen.
Prognose zeigt gemäßigten Aufwärtstrend für den Fahrradmarkt
Die Prognose für den Fahrradmarkt bleibt verhalten optimistisch. Der Umsatzsprung der Coronajahre wird nicht fortgeführt, jedoch steigt die Nachfrage zukünftig wieder gemäßigt an. Für das laufende Jahr 2024 rechnen die Expert:innen von IFH KÖLN und der BBE Handelsberatung aktuell mit einem geringen Umsatzplus. In den kommenden Jahren bis 2028 wird sich der Markt langsam erholen – es sind durchschnittlich bis zu rund vier Prozent jährliches Wachstum möglich.
„Die hohen Lagerbestände der Fahrradhändler sorgen dafür, dass teils große Preisnachlässe nötig sind, um den Bestand zu verkaufen. Zu spüren bekommen dies momentan vor allem die Hersteller, die Auftragseinbrüche erleiden. In den kommenden Jahren wird sich der Markt jedoch wieder einpendeln und ein konstantes Wachstum verzeichnen,“ so Christoph Lamsfuß, Senior Consultant am IFH KÖLN.
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