Yapital als PayPal Konkurrenz? Otto plant Einführung eines eigenen Bezahlsystems

Der M-Commerce ist stetig ansteigend und damit auch die Unternehmen, die versuchen Bezahlsysteme für das Handy zu entwickeln und zu etablieren.

So plant jetzt auch Europas größter Handelskonzern Otto „ein übergreifendes Zahlungsmittel für das moderne Leben“, erklärte Geschäftsführer Nils Winkler. Der Service soll den Namen Yapital tragen und sowohl das Bezahlen mit dem Mobiltelefon ebenso ermöglichen wie bargeldlose Internet-Transaktionen. 2013 soll Ottos Bezahldienst an den Start gehen. Konkrete Gespräche mit ausgesuchten Handelspartnern habe Otto bereits aufgenommen. Das Projekt Yapital befindet sich noch in einer frühen Konzeptphase, Vorstellungen zu den Gebührenmodellen gibt es noch nicht.

Yapital als PayPal Konkurrenz?

Otto-Finanzvorstand Jürgen Schulte-Laggenbeck: „Nach unserer Überzeugung ist dieser junge Markt groß genug für einen starken europäischen Player.“ Otto würde mit dem neuen Dienst nicht nur Konzerne wie der eBay-Tochter PayPal Konkurrenz machen, sondern auch den Girokarten-Anbietern. Diese testen momentan gemeinsam mit Sparkassen und Genossenschaftsbanken das kontaktlose Bezahlen an der Ladenkasse.

In diesem Bereich passierten gegenwärtig viele interessante Dinge, die von Otto genauestens beobachtet würden, so Schulte-Laggenbeck. Um die Technik, mit der Einkäufe durch berührungslose Abbuchung von einer Karte oder mit dem Mobiltelefon bezahlt werden können, bemühen sich auch Handy-Hersteller sowie Mobilfunk-Anbieter.

Das Grundkonzept ähnelt dem von PayPal: Der Kunde registriert sich für ein Transferkonto bei der Yapital Financial AG Bank mit Sitz in Luxemburg. im Anschluss daran kann der Käufer Online-Einkäufe durch die Auswahl der entsprechenden Zahloption im Internet-Shop bezahlen. Darüber hinaus sollen mit Yapital auch Zahlungen im stationären Handel etwa durch das Einscannen eines QR-Codes an der Kasse per Smartphone möglich werden. Hierzu ist an eine Wallet-Lösung gedacht, mit der auch Gutschein-Funktionen und Bonifizierungen möglich sein sollen.

Otto ist nicht nur in Europa auf einem Spitzenplatz zu finden, ebenso ist er weltweit der zweitgrößte Internet-Händler hinter Amazon (mehr als 50 verschiedene Online-Plattformen von Baur, bonprix bis hin zu mytoys.de). Mit dem Ratenfinanzierer Hanseatic Bank sowie dem Zahlungsdienstleister und Forderungseintreiber EOS findet man Otto auch im Finanzdienstleistungs-Sektor. Zum Otto-Konzern gehören auch der Paket-Verteiler Hermes und der Sportartikel-Händler Sport Scheck.