Die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft: Gründen mit 1 Euro Stammkapital

Internethandel.de: Die Mini GmbH – kostenlosen Leseprobe
Die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft: Gründen mit 1 Euro Stammkapital 1

Zu Beginn einer Karriere als selbständiger Unternehmer sind die Finanzmittel meist eher knapp. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass sich die meisten Existenzgründer im ersten Schritt für den Aufbau eines Einzelunternehmens entscheiden. Dessen Gründung ist nicht nur preiswert sondern auch sehr unkompliziert. Allerdings besteht hier der Nachteil, dass der Inhaber für die Finanzen des Unternehmens in voller Höhe mit seinem privaten Vermögen haftet. Hat der Betrieb beispielsweise Schulden bei Lieferanten, Banken oder dem Finanzamt und kann diese nicht aus eigenen Mitteln bestreiten, dann muss der Betreiber einspringen. Hierbei steht nicht nur sein Barvermögen auf dem Spiel sondern auch Vermögenswerte wie Sparverträge, Lebensversicherungen oder Immobilien. Wer dieses Risiko begrenzen will, der muss stattdessen eine sogenannte Kapitalgesellschaft gründen. Beispiele hierfür sind die GmbH oder auch die Aktiengesellschaft (AG). Allerdings verlangt das Gesetz zur Gründung solcher Rechtsformen ein hohes Stammkapitel. Bei der GmbH liegt dieses derzeit bei 25.000 Euro, bei der AG werden sogar 50.000 Euro fällig.

Mit einer noch vergleichsweise neuen Rechtsform, der haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft, bietet der Gesetzgeber seit November 2008 eine interessante Alternative zu den bisherigen Kapitalgesellschaften, die vor allem auf die Bedürfnisse von Existenzgründern und Jungunternehmern zugeschnitten ist. Eine solche Mini GmbH lässt sich nämlich bereits mit einem Stammkapital in Höhe von nur einem Euro gründen. Die Regierung reagierte hiermit vor allem auf die zunehmende Beliebtheit der britischen „Limited“ und bemüht sich mit dem geänderten GmbH Gesetz darum, den Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiver zu gestalten. Interessant für junge Gründer: Die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft lässt sich mit wenig bürokratischem Aufwand gründen. Auch die Kosten für die notarielle Beglaubigung und die Eintragung in das Handelsregister sind bei dieser Rechtsform besonders niedrig. Um es den Gründern möglichst leicht zu machen, hat der Gesetzgeber ein passendes Musterprotokoll erarbeitet und zugelassen. Auf dieses kann dann zurückgegriffen werden, wenn sich maximal drei Gesellschafter an der Mini GmbH beteiligen und wenn lediglich ein Geschäftsführer bestellt werden soll. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, dann fallen auch die Notarkosten vergleichsweise niedrig aus. Die gesamte Gründung einer haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft kostet die Gesellschafter insgesamt nur zwischen 490,00 Euro und 720,00 Euro.

Da es sich bei der haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft um eine Variante der herkömmlichen GmbH handelt, gelten für die Gesellschafter allerdings auch eine Reihe von Verpflichtungen, die unbedingt eingehalten werden müssen. Hierzu zählt unter anderem die Pflicht zur doppelten Buchführung und zur Erstellung einer Jahresbilanz. Beides ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, der vor der Entscheidung für die Mini GmbH kalkuliert und berücksichtigt werden sollte. Darüber hinaus sind die Gesellschafter einer Mini GmbH dazu verpflichtet, aus den Jahresüberschüssen Rücklagen zu bilden. Der Gesetzgeber hat hierzu vorgegeben, dass 25 Prozent des jährlichen Gewinnes entsprechend ausgewiesen und zurückbehalten werden müssen. Dies gilt solange, bis das Gesamtkapital des Unternehmens einen Betrag in Höhe von 25.000 Euro erreicht hat. Neben den eigentlichen Rücklagen zählt hierzu auch das ursprüngliche Gründungskapital. Sind die 25.000 Euro erreicht, dann können die Gesellschafter auf freiwilliger Basis entscheiden, die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft in eine vollwertige GmbH umzuwandeln.

Um Gründer und angehende Unternehmer mit der vergleichsweise neuen Rechtsform der haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft vertraut zu machen, hat sich das bekannte Online-Magazin Internethandel.de in der Titelstory seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 101, März 2012) umfassend mit diesem Thema beschäftigt. Interessierte Leser werden hierzu zunächst in die verschiedenen Unternehmensformen eingeführt und erhalten wertvolle Entscheidungshilfen. Darüber hinaus wird das Modell der Mini GmbH detailliert vorgestellt und erläutert. Hier erfährt man unter anderem Schritt für Schritt, wie die Gründung einer haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft abläuft und mit welchen Kosten sie verbunden ist. Darüber hinaus klärt das Magazin über Rechte und Pflichten hinsichtlich steuerlicher, finanzieller und rechtlicher Aspekte auf und lässt im Rahmen von zwei Interviews erfolgreiche Gründer im Bereich Online-Handel zu Wort kommen, die sich für die Rechtsform der haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft entschieden haben.

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