Dollar Tree kündigt Schließung von 1.000 Filialen an: Discounter in den USA unter Druck
In den letzten Wochen haben zwei große US-Dollar-Ladenketten, Family Dollar und 99 Cents Only, angekündigt, hunderte Filialen zu schließen bzw. komplett aus dem Geschäft auszusteigen. Diese Entwicklungen sind symptomatisch für tiefer liegende Probleme, die über die unmittelbaren Auswirkungen von Inflation und Ladendiebstahl hinausgehen.
Inhaltsverzeichnis

Die Gründe hinter den Schließungen
Inflation und Diebstahl als Symptome eines größeren Problems
Dollar Tree plant bei Family Dollar, nahezu 1.000 Geschäfte zu schließen, während 99 Cents Only die Geschäftsaufgabe bekannt gab. Beide Unternehmen führen Inflation und Ladendiebstahl als Hauptgründe für ihre finanziellen Schwierigkeiten an. Diese Faktoren haben zwar die ohnehin schon prekäre Lage ihrer hauptsächlich einkommensschwachen Kundschaft verschärft und die Gewinnmargen reduziert, doch sind sie nicht die einzigen Ursachen der Krise.
Strategische Fehler und Unterinvestitionen bei Dollar Tree
Analysten zufolge litten Family Dollar und 99 Cents Only unter jahrelangen strategischen Fehlern und Unterinvestitionen. Beide Marken wurden von anderen Unternehmen übernommen und konnten unter den neuen Eigentümern nicht mehr Fuß fassen. Insbesondere die Übernahme von Family Dollar durch Dollar Tree im Jahr 2015 für 8,5 Milliarden Dollar erwies sich als Fehlschlag.
Die spezifischen Probleme von Family Dollar und 99 Cents Only
Family Dollar: Ein Opfer des Makroumfelds und eigener Fehlentscheidungen
Family Dollar wird in diesem Jahr 600 Standorte schließen und in den nächsten Jahren weitere 370, sobald die Ladenmietverträge auslaufen. Die Geschäfte waren unrentabel, teilweise wegen des makroökonomischen Umfelds, aber auch wegen tiefer liegender Probleme wie unordentliche Filialen, hohe Preise und Überexpansion, die bereits mehr als ein Jahrzehnt zurückreichen.
99 Cents Only: Ein Geschäftsmodell, das nie funktionieren konnte
99 Cents Only litt unter ähnlichen Problemen, darunter zu große und ineffizient zu führende Filialen. Die Kette hat seit 2015 keinen Gewinn mehr gemacht und konnte sich nicht gegen größere Konkurrenten wie Walmart, Costco und Dollar General durchsetzen. Eine hohe Verschuldung verhinderte notwendige Investitionen zur Verbesserung der Geschäfte, der Lieferkette oder der digitalen Strategie.
Ausblick und Hoffnung trotz Schließungen
Trotz der zahlreichen Herausforderungen und Schließungen gibt es bei Family Dollar Anzeichen für eine mögliche Wende. Mit einem neuen CEO und Managementteam, niedrigeren Preisen, mehr Eigenmarken und Investitionen in die Lieferkette, könnte Family Dollar noch erfolgreich sein. Ein „gut geführter und gut gelegener Family Dollar-Laden ist eine starke Handelskraft“, so CEO Dreiling.