Kove gewinnt Patentstreit um Cloud-Speichertechnologie – Amazon muss 525 Millionen US-Dollar zahlen
Ein Bundesgericht in Illinois hat entschieden, dass Amazon Web Services (AWS), der weltweit größte Cloud-Service-Anbieter, dem Technologieunternehmen Kove 525 Millionen US-Dollar für die Verletzung von Patentrechten im Bereich der Datenspeichertechnologie schuldet.
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Hintergrund des Falles
Kove, ein Unternehmen für Datenspeichertechnologie, hatte AWS im Jahr 2018 verklagt. Kove behauptete, Technologien für leistungsstarken Cloud-Speicher entwickelt zu haben, “Jahre bevor die Cloud zum Mainstream wurde”. Laut Kove habe AWS mit seinem Amazon S3 Speicherdienst, dem DynamoDB Datenbankdienst und anderen Produkten gegen die Cloud-Speicherpatente verstoßen.
Urteil des Gerichts
Die Jury kam zu dem Schluss, dass AWS drei Patente verletzt hat, die Technologien abdecken, die nach Angaben des Chipherstellers “wesentlich” für die Fähigkeit von AWS geworden sind, “massive Datenmengen zu speichern und abzurufen”. Obwohl die Jury die Behauptung zurückwies, dass AWS seine Rechte vorsätzlich verletzt habe, wurde dennoch eine Verletzung festgestellt.
Reaktion von Amazon
Ein Sprecher von Amazon erklärte, dass das Unternehmen mit dem Urteil nicht einverstanden sei und beabsichtige, Berufung einzulegen. Kove’s leitender Anwalt Courtland Reichman bezeichnete das Urteil als „ein Zeugnis für die Kraft der Innovation und die Bedeutung des Schutzes von IP-Rechten (geistiges Eigentum) für Start-up-Unternehmen gegenüber Technologiegiganten“.
Kove verklagt auch Google wegen Patentverletzung bei Cloud-Speichertechnologie
Der kleine Chiphersteller mit Sitz in Kalifornien verklagt auch den Technologieriesen Google auf Schadensersatz in Milliardenhöhe. Das Unternehmen behauptet, dass Google mit seiner Cloud-Speichertechnologie namens „Drive“ zentrale Patente verletzt habe.
Kern der Klage: Patente im Bereich der Datenkompression
Kove wirft Google vor, bei der Entwicklung seiner Speicherlösung „Drive“ auf patentierte Technologien zurückgegriffen zu haben, die von Kove entwickelt wurden. Im Kern der Klage stehen dabei Patente im Bereich der Datenkompression. Konkret geht es um Verfahren zur effizienteren Speicherung von Daten auf Servern. Das Unternehmen behauptet, dass Google diese patentierten Verfahren in seiner Cloud-Lösung „Drive“ ohne Erlaubnis verwendet.
Schadensersatzklage in Milliardenhöhe
Kove fordert nun vor Gericht, dass Google die angebliche Patentverletzung unterlässt und Schadensersatz in Milliardenhöhe zahlt. Die genaue Summe der geforderten Entschädigung ist bislang nicht öffentlich bekannt. Experten gehen jedoch davon aus, dass der kleine Chiphersteller mit einer Klage in dieser Größenordnung erhebliche finanzielle Risiken eingeht.
Google weist die Vorwürfe zurück
Google weist die Vorwürfe entschieden zurück. Der Konzern betont, dass die in „Drive“ verwendete Technologie eigenständig entwickelt wurde und keine Patente verletze. Google kündigte an, sich mit aller Entschiedenheit gegen die Klage zu verteidigen.
Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang
Der Rechtsstreit dürfte sich noch über Jahre hinziehen. Beobachter rechnen mit einem komplexen Gerichtsverfahren, bei dem technische Details der Datenspeicherung im Mittelpunkt stehen werden. Der Ausgang des Rechtsstreits ist derzeit völlig ungewiss.