Zurückhalten von Geldern durch PayPal soll gelockert werden

Ein Kolumnist der New York Times hat PayPals 21-day holds policy, die seit März 2008 in Kraft ist, unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist, dass eBay nun das Modell verbessern wird. Die New York Times schätzt, dass etwa 250.000 eBay-Händler davon betroffen sind.

Seit dem 16. Januar 2012 behielt PayPal die Entgelte des New York Times-Lesers und eBay-Händlers William Ferrall für jeweils 21 Tage zurück. Begründet wurde das damit, dass man sichergehen wolle, dass auf dem entsprechenden PayPal-Konto des Händlers genügend Geld vorhanden ist, um eventuelle Rückzahlungen gewährleisten zu können. Nach 21 Tagen steht das Geld dem Händler dann zur Verfügung, vorausgesetzt die Transaktionen wurden ohne Probleme abgewickelt.

William Ferrall schrieb an die Times-Kolumne „The Haggler” und beschwerte sich über diese 21-Tage-Regelung.

eBay begründete das Einfrieren der Gelder gegenüber The Haggler damit, dass Ferrall eine Zeitlang mit seiner Händler-Tätigkeit ausgesetzt hatte und seine Performance schlechter sei als vor seiner Auszeit. eBay erklärte dann in einer E-Mail an Ferrall nach dem Kontakt mit der Zeitung: „ Wir haben Ihnen Unrecht getan“. Christopher Payne von eBay sagte The Haggler gegenüber, dass man „an den Filtern noch bastle, sodass Leute wie Ferrall zukünftig nicht mehr gekennzeichnet würden. Wir verfeinern diese Modelle ständig und werden auch aus dieser Erfahrung lernen.“

Payne erklärte auch gegenüber der Times, dass bislang die eingefrorenen Gelder auf zinsbringenden Konten zwischengelagert wurden. Jetzt soll das geändert werden, und das Geld auf Bankkonten  ohne Zinserträge eingezahlt werden.

In einem Statement hat eBay Vice President Merchant Development, Michael Jones, am 10. März 2012 auf den New York Times-Artikel reagiert. Er schreibt: „Wenn Verkäufer von eingefrorenen Geldern betroffen sind, möchte wir ihnen gerne dabei helfen, so schnell wie möglich an ihr Geld zu kommen. Aus diesem Grund bitten wir die Verkäufer die bestellten Waren sofort zu versenden und Nachverfolgungs-Informationen bereit zu stellen. Wenn die Händler sich an diese Richtlinien halten, wird in den meisten Fällen, dass Geld innerhalb von 3-6 Tagen verfügbar sein“.

Chris Dawson hat zum Einfrieren der Gelder durch PayPal seine eigene Meinung. Er empfindet das Zurückhalten der Bezahlung für 21 Tage als  durchaus praktikabel, denn die Alternative wäre, dass der eBay-Händler vom Online-Marktplatz gesperrt würde.

Zudem erklärt er, dass PayPal das Geld der eBay-Händler zurückhält, die neu auf eBay sind (registriertes Mitglied bei eBay seit weniger als 6 Monaten), oder von denen PayPal glaubt, dass bei ihnen ein hohes Maß an Kundenunzufriedenheit herrschen könne und sie ein hohes Risiko darstellen.

Was das bisherige Parken der Gelder auf zinsbringenden Konten anbelangt, so meint Dawson hätte man ruhig dabei bleiben sollen. Den Zinsertrag könnte man in einen verbesserten Kundenservice investieren oder dazu nutzen, um niedrigere Gebühren anzubieten.