Bundesregierung kritisiert Temu: Vorwurf manipulativer Werbung und Forderung regulatorischer Regelungen
Die Bundesregierung kritisiert Temu und wirft dem chinesischen Online-Marktplatz vor, mit manipulativen Kaufanreizen Verbraucherinnen und Verbraucher zum unüberlegten Konsum zu verleiten. Verbraucherschützer teilen diese Bedenken und fordern ebenfalls Konsequenzen.
Inhaltsverzeichnis
Bundesregierung kritisiert Temu: Aggressive Rabattaktionen und Gamification im Fokus
Als problematisch betrachtet die Regierung vor allem die aggressiven Rabattaktionen, die Temu auf seiner Plattform einsetzt. Dazu zählen laut Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, „Spiele, Glücksräder, Rabatt-Countdowns et cetera“, die den Eindruck unglaublicher Schnäppchen erwecken sollen. Kritisiert wird auch die sogenannte Gamification, also die spielerische Gestaltung der App, die Nutzerinnen und Nutzer zum immer weiteren Stöbern und Kaufen animieren soll.
Die Bundesregierung kann verschiedene Maßnahmen gegen Temu ergreifen, um die Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen. Dazu gehören:
- Abmahnung: Die Bundesregierung kann Temu abmahnen und auffordern, die beanstandeten Werbepraktiken zu unterlassen.
- Bußgelder: Bei wiederholten Verstößen drohen empfindliche Bußgelder.
- Verbot der Plattform: Im schlimmsten Fall könnte Temu in Deutschland verboten werden.
Verbraucherschutz sieht Verstoß gegen EU-Recht
Die Bundesregierung beruft sich auf das Digitale-Dienste-Gesetz der Europäischen Union (DSA), welches seit November 2023 in Kraft ist. Das Gesetz verbietet unter anderem die Gestaltung von Schnittstellen, die Verbraucherinnen und Verbraucher in unfaire oder irreführende Geschäftspraktiken locken soll.
Nicht nur die Bundesregierung kritisiert Temu, auch die Verbraucherzentrale hat Temu bereits abgemahnt und entscheidet jetzt über eine Klage in mehreren Punkten.
Temu bislang ohne Stellungnahme
Bislang hat sich Temu nicht zu den Vorwürfen der Bundesregierung geäußert. Es ist unklar, ob der chinesische Konzern seine Werbepraktiken in Deutschland anpassen wird.
- Black Friday Onlineshopping: Schützen Sie sich vor Cyberkriminalität - 28. November 2024
- Neue Social-Media-Funktionen: eBay-Angebote jetzt auf TikTok und YouTube teilen - 28. November 2024
- MediaMarktSaturn führt InStoreAds ein: Werbung am Point-of-Sale - 28. November 2024