Die Zahlungsvorlieben der Internet-Käufer in Deutschland

Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) und die Creditreform Consumer GmbH (CEG) haben die Zahlungsvorlieben von Kunden im E-Commerce im Januar 2012 ermittelt. Resultat: Elektronische Verfahren sind auf dem Vormarsch, für die Kreditkarten gibt es eine Überraschung.

Wenn es darum geht im Netz seine Bestellungen zu bezahlen, sind die Internet-Kunden eher altmodisch verlangt, denn sie bevorzugen einen ganz traditionellen Zahlungsweg. Etwa 37% der Verbraucher bezahlen die bestellte Ware vorzugsweise erst nach dem Erhalt, auf Rechnung.

Im Vergleich zur Vorjahresbefragung verzeichnet der Kauf auf Rechnung jedoch einen Rückgang von 3%. Elektronische Bezahlsysteme,  wie die eBay-Tochter PayPal, sofortüberweisung.de, Click&Buy oder giropay legten dagegen im Jahresvergleich um 10 Prozentpunkte zu. Sie nehmen inzwischen einen Anteil von 36% ein.

Alle weiteren Bezahlmöglichkeiten verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Minus. Die Kreditkarte hat gegenwärtig einen Anteil von 14% (2011: 15%). Nicht abgefragt wurde allerdings, wie viele PayPal-Nutzer ihre Kreditkartendaten bei der eBay-Tochter zur Zahlungsabwicklung hinterlegt haben. An Bedeutung verloren (minus 5%) hat auch die Vorauskasse, mit einem Anteil von nur noch 8% (2011: 13%).

„Die aktuellen Zahlen verdeutlichen einmal mehr, dass der Kauf auf Rechnung noch eine sehr wichtige Bezahlform für die deutschen Kunden darstellt“, kommentiert bvh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer die Ergebnisse. „Die Kunden schätzen den Service der Versender, erst die Ware zu erhalten und nicht in Vorleistung gehen zu müssen.“

Bei den jeweiligen Zahlungsvorlieben zeigen sich klare geschlechtsspezifische Unterschiede: Männer nutzen die modernen Bezahlsysteme deutlich häufiger (39%) als Frauen (33%). Auch die Kreditkarte wird von Männern (20%) doppelt so oft eingesetzt wie von Frauen (9%). Frauen dagegen ziehen weiterhin den Kauf auf Rechnung (44%) vor. Männer nutzen den Rechnungskauf deutlich seltener (30%).

Umfrageresultate werden natürlich auch immer von der Fragestellung beeinflusst. Das zeigt sich in dieser Umfrage daran, dass anscheinend kein Konsument angab, im Internet am liebsten mit Bargeld zahlen zu wollen. Diese Möglichkeit bietet bisher nur die vergleichsweise teure Nachnahme.

Bei Internet-Händlern ist die Vorkasse das am häufigsten angebotene Zahlungsverfahren, wie eine regelmäßige Umfrage des E-Commerce-Center Handel (ECC) aktuell wieder bestätigte. Das Online-Bezahlsystem PayPal ist in deutschen Web-Shops nach der Vorkasse das am zweithäufigsten angebotene Zahlungsmittel, so die aktuelle Payment-Studie „Der Internet-Zahlungsverkehr aus Sicht der Händler“ des ECC.

Während 91,3% der befragten Händler ihren Kunden die Vorkasse anbieten, kommt PayPal auf einen Anteil von 80,9%. Der Kauf auf Rechnung folgt bei der Händlerbefragung auf Platz 4 mit 17,4%, die Kreditkarte liegt bei 8,3%.