eBay oder Amazon, welche ist die attraktivere Aktie?

Seeking Alpha beschäftigte sich in einem Artikel mit der Frage welche Aktie man eher kaufen sollte – eBays oder die von Amazon. Dafür versucht der Autor Corey Mergenthaler zunächst die beiden Gesellschaften mit ihren Besonderheiten gegenüberzustellen.

Die beiden Konzerne arbeiten mit leicht unterschiedlichen Business-Modellen und haben außerhalb ihres Kern-E-Commerce-Bereiches auch eine Vielzahl an Mitbewerbern.

Amazon operiert in der Hauptsache als Online-Reseller, aber vermarktet auch unter anderem seinen eigenen Tablet–Computer, den Kindle Fire sowie seine Web-Services.

eBay fungiert in erster Linie als Online-Marktplatz, der den Verbrauchern gestattet, ihre eigenen Produkte zu kaufen und verkaufen. Zudem bietet eBay mit PayPal sein eigenes Bezahlsystem an.

Obgleich die beiden Unternehmen ähnlich operieren, werden ihre Aktien sehr unterschiedlich gehandelt.
Profitabilität

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*auch bedingt durch den Skype-Verkauf, sonst etwa 18%.

Anhand obiger Tabelle, so Mergenthaler, kann man leicht erkennen, dass eBay das profitablere Unternehmen darstellt. Da eBay lediglich den Marktplatz zur Verfügung stellt und nicht das aktuelle Produkt, entstehen keine Produkt-  oder Lagerkosten. Die einzigen Kosten entstehen demnach aus der Bereitstellung des Marktplatzes und des Bezahlsystems.
Amazon hat zusätzlich zu den oben aufgeführten Kosten als Reseller Produktkosten und auch Lagerkosten.

Wertermittlung

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Die Aktie von eBay wird mit 36,25 Dollar niedriger gehandelt als die von Amazon. Das dynamische KGV eBays liegt bei moderaten 1,56, das von Amazon liegt bei, in den Augen des Autors zu hoch angesetzten 4,85. Das bestätigt wie attraktiv eBays Preis-Level im Vergleich zu dem von Amazon ist. eBay bietet ein sichereres Investment und die eBay Operationen sind effizienter als Amazons.

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Obgleich eBay attraktiven Handel, in Bezug auf seine zu Grunde liegenden Erlöse betreibt, sind die Ergebnisse gemischt, vergleicht man den Preis des Unternehmens mit anderen zu Grunde liegenden Maßstäben:

eBays Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liegt mit 2,60 weit unter dem von Amazon. Vergleicht man jedoch den Aktienwert mit den zugrunde liegenden Verkäufen, so hat Amazon einen niedrigeren Schätzwert als eBay. Das allerdings sei nicht überraschend, denn Amazon konnte seine Einkünfte jährlich um zirka 40% steigern – Amazons Problem liegt nicht in seinen Verkaufszahlen, sondern bei in seinem Gewinn.

Fazit des Autors:

Amazon konnte seine Umsätze in der Vergangenheit in enormem Tempo steigern und hat viel in seine Infrastruktur investiert, um das Wachstum zu unterstützen (83% Steigerung hinsichtlich Eigentum, neuen Zentren und Technik, so die Bilanzaufstellung 2011 im Vergleich zu 2010). Hierdurch können zweifellos die erhöhten Ausgaben in 2011 erklärt werden.

Trotzdem sollten diese Investitionen zukünftig in effizienteren Operationen enden. Die Aktien sind zu überbewertet in diesem Preisgefüge und selbst, wenn das Unternehmen seine Ausgaben reduzieren kann, wird das nicht genügend Einfluss auf eine objektive Aktienbewertung haben.

eBay auf der anderen Seite hat auch attraktive Wachstums-Optionen, vor allem im Bezahlsektor. PayPal steigt immer stärker in mobile, aber auch in stationäre Bezahlformate ein. Die eBay-Papiere werden zu einer sehr viel attraktiveren Bewertung gehandelt.

Obwohl beide Gesellschaften in ähnlichen Bereichen arbeiten, ist der Umstand, dass eBay keinen Lagerbestand unterhält und einzig im Online-Sektor operiert ein großer Vorteil für eBay.

eBay zieht Nutzen daraus, sehr niedrige Betriebskosten zu haben. Zudem hat eBay Vorteile durch den ständig wachsenden Online-Bezahldienst PayPal, der sich in neue Märkte und neue Formate ausdehnt.

Aus den genannten Gründen würde der Autor den Kauf der eBay-Aktien, dem Kauf der Amazon-Papiere vorziehen.