Vertrauen in die digitale Welt soll gestärkt werden

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner und der Präsident des Hightech-Verbandes BITKOM, Prof. Dieter Kempf, wollen das Vertrauen in die digitale Welt stärken. Transparenz und Offenheit von Seiten der Unternehmen seien dabei Kernelemente.

Die Angaben der aktuellen Studie basieren auf Erhebungen des Instituts Aris für den BITKOM. Dabei wurden über 1.300 Einwohner in Deutschland ab 14 Jahren befragt, darunter 1.000 Internet-Nutzer. Parallel wurden mehr als 800 IT-Verantwortliche, Datenschutzbeauftragte und Geschäftsführer von Unternehmen unterschiedlicher Branchen befragt.

Vertrauen in die digitale Welt soll gestärkt werden

Laut der neuen repräsentativen Studie im Auftrag des BITKOM fassen 69% der Internet-Nutzer im World Wide Web weniger leicht Vertrauen als in anderen Alltagssituationen. „Vertrauen kann man sich nur erarbeiten“, so BITKOM-Präsident Kempf. „Über eine lange Zeitdauer, in der man seinen Kunden immer und immer wieder zeigt: Auf mich ist Verlass.“

Inzwischen nutzen 53 Millionen Deutsche das Internet, das sind drei Viertel der Bundesbürger ab 14 Jahren. Vier von fünf Anwendern veröffentlichen oder speichern persönliche Daten im Web. 71% der Internet-User möchten ihre Inhalte mit vielen anderen Menschen teilen, immerhin bereits 22% legen Sicherheitskopien von Bildern oder anderen Dateien online auf fremden Servern ab.

Doch jeder 5. Internet-Besucher nutzt keine dieser Möglichkeiten,  weil ihm Informationen fehlen oder aus Sorge um persönliche Daten. Kempf: „Im Internet öffnet sich derzeit ein neuer digitaler Graben – zwischen Web-2.0-Profis, die sich gekonnt und sicher im Netz bewegen und einer großen Gruppe, die aus mangelndem Know-how oder Angst um Daten lediglich E-Mails verschickt und wenige ausgewählte Webangebote nutzt.“

Wichtigste Kriterien für Vertrauen im Internet sind der aktuellen Untersuchung zufolge

  • Datensicherheit
  • Datenschutz
  • verständliche sowie faire Geschäftsbedingungen und
  • eine transparente Abwicklung von Bestellungen

Diese Punkte nennen jeweils mindestens 7 von 10 Internet-Nutzern.

Quer über alle Branchen hinweg hat jedes 4.Unternehmen nach eigenem Bekunden noch Nachholbedarf beim Datenschutz, sogar jedes dritte in puncto IT-Sicherheit. Im Detail gebe es große Unterschiede, so BITKOM-Präsident Kempf. Während 95% aller ITK-Unternehmen einen Notfallplan für Datenverluste haben, trifft dies nur auf jede 2. Firma anderer Branchen zu.

Das Bundesverbraucherministerium und BITKOM erklärten, ihr Engagement für mehr Schutz und Transparenz weiter zu erhöhen. Das sei insbesondere auch mit Blick auf junge Nutzer wichtig. So startet zeitgleich mit der CeBIT die Neuauflage der Jugend-Kampagne „Watch your Web“, die vom Bundesverbraucherministerium maßgeblich unterstützt wird. „Watch your Web wurde zu einem umfassenden Informationsportal für Jugendliche in sozialen Netzwerken weiterentwickelt“, erklärte Bundesministerin Aigner. Dort können die jungen Onliner mehr über ihre Rechte, IT-Sicherheit und den Schutz vor Risiken wie Mobbing oder Kostenfallen erfahren. „Watch your Web“ wird von der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (IJAB) realisiert.

BITKOM bietet seit Februar 2012 einen kostenlosen Online-Kurs zum Datenschutz an. Außerdem unterstützt der Verband die Plattform „Deutschland sicher im Netz e.V.“ und das Kinder-Portal „FragFinn.de“. BITKOM-Präsident Kempf kündigte zudem an, dass es neben bestehenden Selbstverpflichtungen für Unternehmen künftig weitere entsprechende Initiativen der Branche geben werde.