Amerikanische Internet-Händler bewerten eBay und Amazon

Die Resultate des dritten jährlichen „Sellers Choice Award” von eCommerceBytes sind jetzt verfügbar. Mehr als 7.200 Online-Händler bewerteten 16 Online-Marktplätze ( von ursprünglich 51) auf denen sie tätig sind.

Die Händler beurteilten die Marktplätze nach folgenden Kriterien:

  • Rentabilität
  • Kundenservice
  • Kommunikation
  • Bedienerfreundlichkeit und
  • gaben zudem auf einer Skala von 1-10 an, wie groß die Wahrscheinlichkeitist, dass sie den entsprechenden Marktplatz als Verkaufskanal Freunden oder Kollegen weiterempfehlen würden.

Das Ergebnis: Zum ersten Mal landete Amazon.com im Gesamtranking auf Platz 1, mit einer Bewertung von mehr als 7 Punkten in allen 5 Bereichen. Allerdings war die Rentabilität ausschlaggebend für den Spitzenplatz Amazons (7,72). Direkt danach folgte hinsichtlich der Profitabilität eBay mit 7,14 Punkten. Im allgemeinen Klassement erreichte eBay Rang 5. Auf den Plätzen davor lagen Ruby Lane, Etsy und Bonanza. eBay erhielt mit 71% aller Stimmen die meisten Bewertungen, gefolgt von Craigslist (48%), Bonanza (40%), Amazon (29%) und Etsy (28%).

Die Bewertung von Amazon.com und eBay.com im Einzelnen sieht wie folgt aus:

Amazon

  • Rentabilität: 7,72
  • Kundenservice: 7,34
  • Kommunikation: 7,51
  • Bedienerfreundlichkeit: 7
  • Weiterempfehlung: 7,6
  • Insgesamt: 7,434

eBay

  • Rentabilität: 7,14
  • Kundenservice: 6,35
  • Kommunikation: 6,41
  • Bedienerfreundlichkeit: 6,58
  • Weiterempfehlung: 6,2
  • Insgesamt: 6,536

Amazon lag im Jahr 2011 noch auf dem 6. Rang und eBay auf Platz 14 mit 4,2 Punkten.

Das Jahr 2012 ist damit das erste Jahr in dem eBay unter den Top 5 Marktplätzen zu finden ist. 71% der Umfrageteilnehmer gaben an auf eBay bereits zu verkaufen oder verkauft zu haben (2011 waren es noch 80%).

Die am häufigsten genannten Beschwerdepunkte der Händler waren die in ihren Augen zu hohen Gebühren auf dem Online-Marktplatz eBay. Es folgten Verkäufer-unfreundliche Regelungen und das einseitige Feedback-System. Die PayPal-Gebühren wurden von manchen als versteckte eBay-Gebühren angeführt.

Das einseitige Feedback war ein großer Stein des Anstoßes für viele Teilnehmer der Studie. Viele berichteten, dass anonym hinterlassenes Feedback zu niedrigen DSRs (detaillierte Verkäuferbewertung) führte und ihrem Business sehr schadete. So meinte ein Händler, dass man Mitarbeiter abstellen sollte, die vor allem die 1 bis 2 Sterne –Bewertungen genauer unter die Lupe nimmt. Er glaubt, dass es nämlich unter Umständen Mitbewerber sind, die versuchen durch 1 bis 2-Sterne-Beurteilungen dem Konkurrenten schaden wollen. Betrügerische Käufer oder solche die nicht zahlen wurden ebenfalls als Problem auf eBay angeführt.

Andere Händler monierten den Weg eBays hin zu großen Händlern und weg von den kleineren Verkäufern: „eBay rückt immer mehr von den kleinen Verkäufern ab und in den nächsten beiden Jahren wird es für diese wohl unerschwinglich sein dort weiterhin zu verkaufen. Sie empfehlen eBay noch so lange als Verkaufskanal zu nutzen wie man kann. All die kleinen Verkäufer, die eBay groß gemacht haben werfen sie jetzt einfach so weg“.

Wenn es so viele Klagen gibt, warum hat dann eBay trotzdem den 5. Platz erreicht und konnte sogar noch 9 Plätze gut machen? Ein eBay-Händler hat darauf folgende Antwort: „Während ich die Beschränkungen, die auf die enorme Größe des auf Online-Marktplatzes zurückzuführen sind, nicht mag, ist eBay trotzdem noch als größte und familiärste Webseite im Netz präsent.“