eBay Australien und USA mit Werbeschaltung auf den Marktplätzen

Bereits im September 2011 wurde auf dem australischen Online-Marktplatz eBay ein Probelauf gestartet, bei dem Privatverkäufer bis zu 30 Angebote in jedem Angebotsformat kostenfrei einstellen konnten. Aufgrund des positiven Feedbacks hat sich eBay Australien nun dazu entschlossen ab sofort daraus eine permanente Einrichtung zu machen.

eBay wird jedoch, um dieses Angebot an die Privatverkäufer „finanzieren“ zu können, ab dem 23. Januar 2012 teilweise auf den Artikelseiten dieser Verkäufer Werbung schalten.

Passend hierzu die Meldung von Johnna Hoff, die gegenüber auctionbytes.com mitteilte, dass auch auf dem amerikanischen Online-Marktplatz eBay derzeit testweise Werbung auf der Suchergebnisseite und der Artikelseite geschaltet wird.

Johnna Hoff zu den Werbeschaltungen: „Durch den umfassenden Warenbestand der von unseren Verkäufern zur Verfügung gestellt wird, haben Käufer die gute Gelegenheit, genau das zu finden, wonach sie suchen. In jenen seltenen Fällen, in denen der Artikel auf eBay nicht verfügbar ist, wollen wir diesen Käufern andere Wege anbieten, ihren Wunschartikel zu finden. Indem wir andere Optionen anbieten um genau das zu finden, wonach Käufer suchen, wird eBay zum wichtigsten Einkaufsziel für Käufer werden. Das wird dazu beitragen, den Traffic auf eBay zu steigern und den Verkäufern mehr Sichtbarkeit geben.“

eBay hatte im letzten Jahr auch auf dem britischen Marktplatz eBay bereits Werbeanzeigen auf den Suchergebnis-und Artikelseiten geschaltet. Hierunter befanden sich Anzeigen für Google AdWords, ChannelAdvisor und Sifteo sowie für eBay Daily Deals und eBay Mobile.

Glücklich waren die eBay-Händler mit den Werbungen nicht. So beklagte ein britischer Händler: „Ich bin nicht begeistert darüber, dass eBay Werbung für Netflix in meinem Angebot platziert hat, denn dadurch wird die Aufmerksamkeit auf meinen angebotenen Artikel reduziert. Ich muss doch nicht noch Geld [Gebühren] für ein Netflix-Inserat in „meinem Artikelangebot“ bezahlen.“

Das zumindest können die australischen eBay-Verkäufer nicht bemängeln, denn hier werden die Werbungen ja nur bei den kostenfreien Angeboten geschaltet.

Im Laufe der Jahre hat sich eBay hinsichtlich der Werbeschaltung immer auf einem schmalen Grad bewegt. Im Jahr 2000 zum Beispiel war  die damalige eBay-Chefin Meg Whitman dazu gezwungen, mehrere große Verträge mit Inserenten zu annullieren, nachdem Verkäufer sich darüber empörten, Anzeigen auf der Seite zu sehen. Whitman wurde damals mit den Worten „Wir können nicht mit unseren Kunden im Wettbewerb stehen“ zitiert.

eBay USA hatte im November 2009 damit begonnen, Werbung für Angebote  von Mitbewerbern  zu machen, indem in noch laufenden Angeboten Anzeigen von anderen Verkäufern eingeblendet wurden. Schon damals beschwerten sich die Händler über die in den Artikeleinstellungen eingeführten Werbungen, die oft nicht kontextabhängig waren und die Verlinkungen, die in manchen Fällen zu Artikeln führten, die niederwertigere Qualität als die eigenen Produkte hätten. eBay erklärte damals, dass die sogenannte Cross-Merchandise-Funktion für Verkäufer freiwillig sei und man diese Funktion abschalten könne.