eBay könnte durch PayPal-Abspaltung nur gewinnen

Anstatt Versteigerungen für Artillerie-Geschosse, Harpunen und Zen-Gartenarbeit-Bastelsätze durchzuführen gäbe es für eBay einen schnelleren Weg, um seine Eigentümer zu bereichern: PayPal könnte von eBay abgespalten werden, so beginnt ein Artikel der Bloomberg Businessweek, der vor einigen Tagen erschienen ist.

Seitdem John Donahoe Meg Whitman als eBay CEO im März 2008 ablöste, hat der größte Online-Marktplatz der Welt weniger als 2% an seine Aktionäre zurückgegeben. In der gleichen Zeitspanne hat sein Mitbewerber Amazon.com sein Eigenwertkapital bereits mehr als verdoppelt und damit eBay locker überholt.

eBay hat einen Wert von 40 Milliarden US-Dollar und würde man PayPal, die Bezahleinheit, dessen Verkäufe sich zweimal so schnell vergrößern, abspalten, könnte man den gemeinsamen Wert der Einheiten um 30% in die Höhe treiben. Das ergeben die Daten, die von Huntington Anlagenberatern und Bloomberg zusammengetragen worden sind. Eine Ausgliederung würde eBay zudem dazu verhelfen, seine Transformation hinzu einem Online-Retailer (ähnlich wie Amazon) zu finanzieren, ohne die Kreditkosten von PayPal anzuheben, so die Analysten von Morgan Keegan & Co.

„Für PayPal wäre eine Abspaltung besser, als innerhalb eBays begraben zu werden“ ,so Peter Sorrentino, der mit anderen gemeinsam 14,5 Milliarden Dollar (einschließlich Anteilen von eBay) bei Huntington überwacht. „Es ist etwas, wovon ich hoffe, dass es von eBay als mögliche Strategie mit ins Auge gefasst wurde. eBay könnte dadurch nur gewinnen.“

Bei eBay jedoch befasst man sich weniger mit dem Gedanken an eine Ausgliederung PayPals. Alan Marks, eBays Senior Vice President of Global Communications Alan Marks erklärte, dass es keine Pläne zu einer Abspaltung der PayPal-Einheit gäbe. Er bezog sich hierbei auf einen Brief, den John an die PayPal-Mitarbeiter verschickte, nachdem PayPal CEO Scott Thompson zu Yahoo! wechselte.

Donahoe schrieb: „PayPals Vision ist eindeutig. PayPal hatte ein herausragendes Jahr 2012. Unsere Strategien stehen fest und wir haben ein starkes, konzentriertes Führungsteam etabliert.“

Es gibt aber auch Analysten, die in der Abspaltung PayPals keinen Sinn sehen. So beispielsweise Colin Gillis, Analyst bei BGC Partners LP in New York. Er meint, dass ein einheitliches Business von eBay und PayPal mehr Sinn macht. Er begründet seine Aussage damit, dass immer mehr Verbraucher mobile Endgeräte verwenden um einzukaufen und für Waren und Dienstleistungen zu bezahlen. Viel des PayPal-Wachstums komme auch von eBay selbst, denn die Händler auf eBay sind angehalten PayPal als Zahlungsoption anzubieten.