Google ist wegen illegalen Angeboten bei AdWords Anzeigen in der Kritik

Google profitiert laut einem Bericht der BBC von gesetzwidrigen Geschäften im Internet. Unter den gesponserten Suchresultaten, die den prominentesten Platz auf der Google-Ergebnisseite einnehmen, finden sich öfter illegale Offerten. So verdient Google durch sein AdWords-Programm auf dem Schwarzmarkt für Olympia-Eintrittskarten und sogar vom Handel mit gefälschten Dokumenten und Drogen.

„Bei AdWords handelt es sich um ein massentaugliches System. Jeder kann Werbung schalten, egal mit welcher Intention. Die riesige Menge an neuen Inseraten und Zielseiten kann Google unmöglich zeitnah und genau kontrollieren“, sagt Olaf Kopp, Geschäftsführer von Aufgesang Inbound Online Marketing gegenüber pressetext.

Wer es mit seiner Anzeige auf die Google-Suchergebnisseite schafft, wird durch den Ad-Rank bestimmt.

„Dieser Indikator berücksichtigt die Qualität der Zielseite und den Betrag, der pro Klick an Google bezahlt wird. Google ist bestrebt, den Usern Inserate zu zeigen, die relevant für die Suchergebnisse sind, weshalb in Zukunft noch mehr Augenmerk auf die Qualität gelegt wird. Schlupflöcher wird es trotzdem immer geben“, so Kopp. Neue Inserate werden bei Google von Algorithmen kontrolliert, die bei gewissen Wörtern Alarm schlagen. Auch Dritte können Annoncen zur Prüfung vorschlagen. Verdächtige Inserate werden dann von einem Mitarbeiter untersucht und wenn erforderlich gelöscht.

Das jedoch kann seine Zeit dauern. Im Fall eines Inserates für eine Seite, die unrechtmäßige Eintrittskarten für die olympischen Spiele in London veräußerte, benötigte Google trotz polizeilicher Anordnung über eine Woche, um das suspekte Inserat zu löschen.

Betroffene Nutzer aus England sind auf die olympische Schwarzmarkt-Offerte gestoßen, weil das Angebot bei einer Suchanfrage nach Olympia-Tickets ganz oben erschien.

„Der Schaden für Google durch schlechte Publicity ist weit größer als der Gewinn durch die fragwürdigen Anzeigengeschäfte“, sagt Kopp. Die Gewinne aus den Geschäften will Google trotzdem behalten. Neben den gesponserten Anzeigen für illegale olympische Eintrittskarten verdient Google auch an Inseraten von Cannabishändlern und Herstellern illegaler Reisedokumente. Die betroffenen Inserate wurden nach Erscheinen eines Artikels bei der BBC entfernt. Google lehnt die Verantwortung für gezeigte Werbung grundsätzlich ab. Beschwerden können über ein automatisiertes System eingebracht werden. Die Bearbeitung kann allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen.

Schon im August 2011 hatte Google Ärger mit Werbeeinschaltungen. Damals verzichtete der Suchmaschinen-Konzern auf 500 Millionen Dollar, weil das Bewerben kanadischer Apotheken in den USA für nicht-rechtmäßig erklärt wurde.