Der E-Commerce in den verschiedenen europäischen Nationen

Der aktuelle „Europe B2C E-Commerce Report 2011“ des Hamburger Marktforschungsunternehmens yStats.com liefert einen umfassenden Überblick über den Bereich des B2C E-Commerce in Europa. Es werden insgesamt 35 Länder aus den Regionen Mittel-, West- und Osteuropa sowie Skandinavien betrachtet. Aufgezeigt werden sowohl Informationen zu Trends und Umsätzen als auch zu Produktkategorien und Wettbewerbern auf den einzelnen Märkten.

Allgemein ist zu bemerken, dass im Jahr 2010 die höchsten Umsätze im B2C E-Commerce in Großbritannien erzielt wurden, gefolgt von Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien, außerdem wird erwartet, dass die Zahl der Onlinekäufer in Europa bis 2015 die 200-Millionen-Grenze überschreiten wird. Der Anteil der Internetnutzer an der Gesamtbevölkerung war in Norwegen am höchsten, gefolgt von den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Finnland.

Am Ende des Jahres 2010 wies Deutschland mit mehr als 50 Millionen Internetnutzern die größte Online-Bevölkerung in der gesamten EU auf. Die beliebteste Kategorie im B2C E-Commerce war dabei „Bekleidung, Sportartikel“, gefolgt von den Kategorien „Bücher, Zeitschriften, E-Learning-Materialien“ sowie „Film, Musik“. In Österreich nutzten nach dem „Europe B2C E-Commerce Report 2011“ im Jahr 2011 fast drei Viertel der Bevölkerung das Internet von zu Hause aus. Zudem wird der Unterschied in Bezug auf die Möglichkeiten des Internetzugangs zwischen Stadt und Land immer geringer. Beim Group-Shopping waren in Österreich im Juni 2011 Groupon.at und DailyDeal.at führend. In der Schweiz war Amazon – gefolgt von La Redoute und Weltbild – der führende Wettbewerber im B2C E-Commerce in Bezug auf die Unique-Visitor-Zahlen.

Die Umsätze mit dem Internet-Verkauf von Mode wachsen in Großbritannien kontinuierlich an, auch aufgrund der wachsenden Bedeutung von Social Media. So kaufte fast 50% der 25- bis 34-Järigen 2010 Produkte aus der Kategorie „Bekleidung und Sportartikel“ im Netz ein. Der aktuelle Report zeigt auch, dass in Frankreich im ersten Quartal 2011 eBay, Amazon, Cdiscount und PriceMinister in Bezug auf den Internet-Traffic die führenden Wettbewerber im B2C E-Commerce waren. In Belgien war im Mai 2011 der französische Händler La Redoute in Bezug auf die monatlichen Unique-Visitor-Zahlen führend, gefolgt von 3 Suisses. Die Internetdurchdringung in Spanien ist noch relativ gering und auch die Breitbandverfügbarkeit ist geringer als in den meisten anderen westeuropäischen Ländern.

In Polen sind die beliebtesten Produktkategorien „Bekleidung, Sportartikel“ sowie „Haushaltswaren“.

In Russland war der Online-Lebensmittelhändler Utkonos.ru 2010 in Bezug auf die Onlineumsätze führend, gefolgt vom Generalisten Ozon.ru, der sein eigenes Liefernetz aufbaute. In Tschechien gehen fast zwei Drittel der Online-Käufer davon aus, dass der Kauf online günstiger als im traditionellen Handel ist. Zudem kann ein Aufwärtstrend bei der Zahl der Onlinekäufer und den Ausgaben beobachtet werden. Der größte Nachteil im tschechischen Onlinehandel sind die langen Lieferzeiten. Wie der „Europe B2C E-Commerce Report 2011“ von yStats.com zeigt, hemmen auch in Ungarn u. a. die geringe Internetdurchdringung und die begrenzten Online-Zahlungsmöglichkeiten das Wachstum. Der führende Wettbewerber in Bezug auf Unique-Visitor-Zahlen ist dort Bookline.hu, gefolgt von Edigital.hu und Libri.hu. Im selben Jahr waren in der Slowakei im B2C E-Commerce die Kategorien „Kleidung, Sportartikel“ und „Haushaltswaren“ führend.

In Schweden kauften etwa 40 % der 25- bis 34-Jährigen Bücher und Zeitschriften online ein. Auch aus diesem Grund war der Onlinebuchhandel Adlibris 2010 einer der beliebtesten Wettbewerber im B2C E-Commerce, gefolgt von Cdon, Ellos und H & M. In Dänemark sind Eventtickets, Urlaubsunterbringung und andere Reisearrangements unter den führenden Produktkategorien. Auch Group-Shopping ist ein bedeutender Trend – so kündigte Groupon für September 2011 eine dänische Version der Seite an. In Finnland machten 2010 Güter weniger als die Hälfte der gesamten Umsätze im B2C E-Commerce aus. 2011 hatten in Norwegen sogar mehr als 90% der Haushalte Zugang zum Internet und auch das mobile Internet wird immer häufiger genutzt. Dementsprechend wird der Online-Kauf zunehmend beliebter.