eBay Deutschland entschädigt Betrugs-Opfer von Mitglied sonnenschein39

eBay Deutschland entschädigt Betrugs-Opfer

Die Polizei Ingolstadt fahndet nach einem Gauner-Paar, das auf dem Online-Marktplatz eBay mehr als 900 deutsche Kunden abgezockt hat. Seit Mitte November häuften sich bei der Kriminalpolizei in Ingolstadt die Anzeigen gegen das Paar, sodass die Ermittlungen wegen gemeinschaftlichem, gewerbsmäßigem Warenbetrug aufgenommen wurden.

Das Betrüger-Paar, das auf eBay Deutschland mit dem Namen „sonnenschein39“ angemeldet war, hatte auf eBay in großem Stil betrogen. Über den Nutzer-Account der Frau bot das Paar Smartphones, Notebooks und andere Elektronikartikel zu besonders günstigen Preisen an. Viele Kunden erwarben die Artikel und hofften ein Schnäppchen gemacht zu haben. Sie bezahlten per Vorkasse. Doch wie so oft wurde die Ware nie ausgeliefert. Ging auch nicht, denn das Paar hatte die angebotenen Artikel nicht besessen.

Bei dem Kommissariat für Vermögens- und Wirtschaftskriminalität der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt gingen eine Fülle von Betrugsanzeigen aus Deutschland und dem Ausland ein. 940 Geschädigte aus Deutschland hatten sich gemeldet.

Die Anzeigen richten sich gegen einen 40 Jahre alten Mann und seine 38 Jahre alte Lebensgefährtin aus dem Landkreis Pfaffenhofen. Gegen beide wird wegen gemeinschaftlichen, gewerbsmäßigen Warenbetruges ermittelt. Mit den Offerten haben sie sich eine bisher nicht bezifferte Summe erschlichen. Der Aufenthaltsort des Paares ist derzeit unbekannt.

Jetzt die gute Nachricht: eBay Deutschland hat gegenüber abendblatt.de bestätigt, dass alle Opfer des Verkäufers „sonnenschein39“ ihr Geld zurückbekommen.

eBay-Sprecherin Maike Fuest: „Da es sich in diesem Ausnahmefall wohl um einen technischen Fehler unsererseits handelt, werden wir allen Käufern den vollen Preis erstatten. Die Betroffenen werden in Kürze angeschrieben. Die Abwicklung erfolgt über PayPal.“ Der Schaden beläuft sich auf mindestens 250.000 Euro.

eBay-Mitglieder warfen dem Unternehmen vor, dass „sonnenschein39“ trotz zahlloser Beschwerden und erfolgter Sicherheitsüberprüfung, binnen kurzem wieder als eBay-Händler aktiv war und weitere Kunden betrogen hat.

Maike Fuest: „Uns ist der Nutzer sonnenschein39 bereits Ende Oktober aufgefallen. Daraufhin haben wir ihn am 28. Oktober 2011 gesperrt.“ Die Sperre sollte das Pärchen daran hindern weiter zu verkaufen. „Allerdings gab es ein technisches Problem bei der Sperre, so dass der Nutzer weitere Angebote einstellen konnte“, sagt Maike Fuest.

Wenige Tage später wurde eine zweite Sperre eingerichtet – wieder umsonst. „Sonnenschein39“ verkaufte weiter. „Es handelt sich dabei um ein Problem, dessen Ursache bei uns noch nicht abschließend geklärt ist“, sagt die eBay-Sprecherin. Sie versichert aber, dass es sich hier um den einzigen Fall handelt, in dem solche Schwierigkeiten aufgetreten sind.

Verkäufer „sonnenschein39“ hatte sich vor Beginn der möglichen Betrugs-Serie mit vielen positiven Bewertungen einen großen Vertrauensvorschuss erworben. Seit Anfang November summierten sich aber immer mehr negative Kommentare auf dem Konto des Händlers – bis heute sind es 216 Bewertungen.