Vor welchen Herausforderungen steht die Branche? Interview: Die Zukunft des deutschen E-Commerce

Die Corona-Pandemie hat das Kaufverhalten von Menschen grundlegend verändert und damit zu einer nachhaltigen Verschiebung in Richtung Onlinekauf geführt. Vor allem ältere Menschen setzen zunehmend auf den Online-Handel und tragen so dazu bei, dass sich der Umsatz im deutschen E-Commerce auf über 84 Mrd. Euro verfestigt hat. Wie geht es weiter im deutschen Online-Handel? Erleben wir einen Rückgang in Richtung Einzelhandel und wo liegen für Online-Shop-Betreiber aktuell die größten Risiken?

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Wohin steuert der E-Commerce nach dem Ende der Corona-Pandemie? ©lifeforstock, freepic.com

Ein Interview mit Maurice Schaer, Gründer der 8figureacademy:

Die Corona-Pandemie hat dem Vertrauen in E-Commerce in Deutschland endgültig zum Durchbruch verholfen. Menschen jeden Alters kaufen heute ganz natürlich online ein. Wie geht es nach dem Ende der Pandemie weiter?

Während der Pandemie hat der E-Commerce zweifellos einen enormen Aufschwung erlebt. Von knapp über 59 Mrd. Euro im Jahr 2019 sind die Umsätze im Jahr 2022 auf knapp 85 Mrd. Euro angestiegen. Die Prognose für 2023 sagt sogar zwischen 89 und 90 Mrd. Euro voraus. Die Nachfrage hat sich also verfestigt. Menschen haben die Online-Erlebniswelten vor allem während der wochenlangen Lockdowns als Erleichterung für ihren Alltag erlebt und bleiben ihren neuen Gewohnheiten treu.

Diese erhöhte Nachfrage hat übrigens weltweit zu einem starken Wachstum des E-Commerce-Marktes geführt, nicht nur in Deutschland. Natürlich wurde der Einzelhandel durch die Aufhebung der Pandemieeinschränkungen wiederbelebt und damit das Wachstum des Online-Handels etwas verlangsamt. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass der E-Commerce weiter wachsen wird. Die Menschen haben sich an die Bequemlichkeit gewöhnt und gemerkt, dass es funktioniert.

Was bedeutet das für die Unternehmen selbst? Worauf müssen sich etablierte Online-Händlerinnen und -Händler einstellen?

Verbraucher werden anspruchsvoller. Sie wollen die Produkte online erleben. Und sie wollen und brauchen Trust, also die Gewissheit, dass sie das, was sie bestellen, auch so geliefert bekommen, wie sie es sich wünschen. Am besten direkt nach dem Klick auf „jetzt bestellen“ (lacht).

Online-Handler müssen deshalb den Kaufprozess so einfach wie möglich halten. Einfache Navigation, klare Kategorisierung der Produkte, ansprechendes Design Ihres Shops und vor allem: kurze Lade- und Lieferzeiten. Eine gute Benutzererfahrung ist entscheidend dafür, dass Kunden kaufen und wiederkommen. Das gesamte Kauferlebnis – angefangen vom Aufruf des Shops bis zur unkomplizierten Retoure, wenn nötig, muss reibungslos sein.

Ist bereits eine gewisse Marktsättigung zu spüren?

Schauen Sie in Ihren Keller. Wir haben einfach von allem zu viel. Uns mangelt es an nichts. Trotzdem kaufen wir. Vor allem bei Dingen des täglichen Bedarfs und Elektronik. Wir Menschen ticken einfach so. Es gibt für alles einen Markt. Wenn nicht in Deutschland, dann weltweit. Als Online-Shop-Betreiber dürfen wir in größeren Dimensionen denken.

Vor allem sind wir als Shop-Betreiber sehr flexibel. Wir können unser Sortiment in der Regel kurzfristig erweitern oder auf eine Nische runterfahren. Wichtig ist, immer nah am Kunden zu sein und zu wissen, was er wann möchte.

Inzwischen gewinnt auch der sogenannte Omnichannel-Ansatz, bei dem Online- und Offline-Kanäle integriert werden, weiter an Bedeutung. Das wird auch das E-Commerce-Business weiter pushen. Der E-Commerce-Anteil am Einzelhandel nimmt auch hier seit 2019 permanent zu.

Auch die technologische Entwicklung wird im E-Commerce weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Innovationen wie Virtual Reality, Augmented Reality und verbesserte Zahlungsmethoden könnten das Einkaufserlebnis der Verbraucher verbessern und den E-Commerce-Markt weiter beflügeln.

Kurzum: Eine Marktsättigung sehe ich noch lange nicht – im Gegenteil.

Und wie sieht es für Start-ups aus? Wird das Gründen im Online-Segment härter?

Ich bin optimistisch, dass es immer eine Nachfrage nach innovativen digitalen Lösungen geben wird und dass es genügend Optionen gibt, um sein Start-up zu monetarisieren. Der Unternehmergeist war schon immer eine Stärke im Online-Segment.

Letztendlich ist es in jedem wettbewerbsintensiven Marktsegment essentiell, dass die Gründer sich an Kundenbedürfnissen orientieren und genau zuhören. Die passende Lösung ist immer die, die einem Kunden unmittelbar hilft. Start-up-Gründer sind Problemlöser. Und ich kann junge Menschen dazu nur ausdrücklich ermutigen, sich auf diese Reise zu begeben. Es ist ein spannendes Leben!

Welche drei wichtigsten Ratschläge würden Sie jemandem geben, der jetzt mit seiner Idee im E-Commerce durchstarten will?

Wer mit E-Commerce durchstarten möchte, dem kann ich vier Dinge ans Herz legen:

Du kannst nichts verkaufen, was niemand braucht oder haben will. Die Kenntnis des Zielmarktes und der Kundenbedürfnisse ist das Wichtigste. Wer sind deine Wettbewerber und in welcher Nische kannst du einen klaren Nutzen stiften? Wenn du das hast und deinem Unternehmen damit eine klare Positionierung gibst, gelingt dein Einstieg.

E-Commerce ist Marketing. Ohne eine starke Online-Präsenz geht nichts. Investiere in eine benutzerfreundliche, ansprechende und sichere E-Commerce-Website. Stell sicher, dass deine Website gut optimiert ist, um in Suchmaschinen gefunden zu werden (Suchmaschinenoptimierung, SEO).

Sei auf Social Media präsent. Menschen kaufen von Menschen und lassen sich von Ideen inspirieren. Denk daran: E-Commerce ist ständig im Wandel. Bist du nah an deinen Kunden, bleibst du über die neuesten Trends und Technologien immer auf dem Laufenden. Es gibt nichts besseres, als Social Media, um Trends aufzuspüren.

Biete einen außergewöhnlichen Kundenservice: Das spielt eine entscheidende Rolle im E-Commerce. Bemühe dich um die Zufriedenheit deiner Kunden. Reagiere professionell auf Fragen, Anliegen oder Beschwerden. Mundpropaganda und positive Kundenbewertungen sind entscheidend für deinen Erfolg.

Das waren mal ein paar echte Insights. So bringen wir das auch unseren Kurs-Teilnehmern bei. Sie erzielen damit überdurchschnittliche Erfolge beim Aufbau ihrer Unternehmen.

Gutes Stichwort: Welche konkrete Unterstützung bietet die 8figureacademy beim Start ins E-Commerce-Business?

Die 8figureacademy ist eine moderne Mentoring-Plattform, die unglaublich viel Wert auf die Community legt. Jeder unserer Studierenden bringt individuelle Stärken und Schwächen mit, eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen, um jedem von dem Punkt aus weiterzuhelfen, wo er gerade steht.

Deshalb bieten wir nicht nur Einsteigern, sondern auch erfahreneren E-Commerce-Unternehmern Unterstützung in allen unternehmerischen Bereichen, in dem sie von uns Mentoren lernen und sich mit Gleichgesinnten vernetzen können. Die 8figuredreamacademy ist darauf ausgerichtet, individuelle Unterstützung und Anleitung für den Aufbau und das Wachstum eines erfolgreichen E-Commerce-Business zu bieten. Jeder unserer Coaches ist bereits erfolgreich im E-Commerce und verfügt über fundiertes Fachwissen und praktische Erfahrung in verschiedenen Bereichen.

Wer sind Ihre Kundinnen und Kunden? Und mit welchen Fragen werden Sie im Coaching am häufigsten konfrontiert?

Zu unseren Kunden zählen vor allem Menschen, die wissen, was sie im Leben wollen und den Mut haben, ihre Ziele zu verfolgen. Ob jung oder alt, erfahren oder Quereinsteiger – bei uns ist jeder herzlich willkommen, der das Mindset mitbringt, sich etwas Eigenes aufbauen zu wollen. Das Wissen und die konkreten Anleitungen dazu bekommen sie von uns.

In dieser Hinsicht stellen sich auch die meisten Fragen:

Muss ich schon Erfahrungen mitbringen?
Nein absolut nicht, bei uns lernst du alles von A-Z.

Wie alt muss ich sein, um mit der 8figureacademy zusammenzuarbeiten?
Du musst mindestens 18 Jahre alt sein.

Wie viel Startkapital sollte ich mitbringen, um anzufangen?
Für den Anfang solltest du mindestens 1.000€ haben und einen monatlichen Cashflow von 200-300€.

Wir laden jeden herzlich ein, uns kennenzulernen. Schaut dazu einfach auf unseren Socials vorbei.

Herr Schaer, wir danken Ihnen für Ihre Zeit und das Gespräch.