Welches Equipment braucht es für erfolgreichen YouTube-Channel?

Ein YouTube-Kanal ist für viele Menschen heute mehr als ein reines Hobby. Längst hat die Videoplattform sich für etliche User zu einem Geschäftsmodell gewandelt und bringt einigen von ihnen einen hübschen Geldsegen. Zusätzlich nutzen auch E-Commerce-Brands und Unternehmen YouTube, um der eigenen Zielgruppe noch näher zu sein. Doch was braucht es, um auf YouTube erfolgreich zu sein? Welches Equipment ist notwendig und wie lässt sich ein Kanal ordentlich aufstellen? Dieser Artikel gibt einige Tipps.

word image 225306 1
Abbildung 1: Ein eigener YouTube-Channel kann sich auch für E-Commerce-Brands lohnen – doch was benötigt es dafür? Bildquelle: @ NordWood Themes / Unsplash.com

1. Cam und Mikro

Die technischen Voraussetzungen müssen natürlich gegeben sein. Sicherlich gibt es Unterschiede: Wer zwischendurch mal ein Video hochlädt, der kann auch das Smartphone nutzen, sofern der Clip eher an Inhalte von Instagram erinnert und der reinen Unterhaltung oder dem »Hallosagen« gemünzt ist. Wer mehr bieten will, muss schon auf ordentliche Technik setzen:

  • Kamera – tatsächlich kann die Smartphone-Kamera ausreichen. Die heutigen Modelle sind für die meisten Videos ideal geeignet, sofern das Bild stabilisiert werden kann und nicht wackelt. Wer also mit einem Stativ arbeitet und ein hochwertiges Smartphone besitzt, kann loslegen. Für alle anderen warten ordentliche Digitalkameras, die aber ebenfalls mit einem Stativ versehen werden müssen.
  • Mikrofon – basiert das Video nicht rein auf dem gezeigten Bild, ist ein gutes Mikro wichtig. Hier hilft das Smartphonemikro nur bedingt weiter, da es zu viele Nebengeräusche oder lästige Atemgeräusche aufzeichnet. Glücklicherweise kosten gute Headsets oder auch Studio-Mikrofone relativ wenig Geld.
  • Weitere Technik – welchen Inhalt das Video auch hat: Kann es niemand sehen, weil die Beleuchtung schlecht ist oder muss virtuell so stark nachgearbeitet werden, dass ein Hühnerei praktisch nicht mehr als solches erkennbar ist, wird das Video abgestraft. Je nach Videoart muss also eine zusätzliche Beleuchtung gewählt werden. Für Personen haben sich Ringlights bewährt, anderenfalls bieten gute Scheinwerfer und Beleuchtungsschirme aus dem professionellen Fotobedarf eine Hilfestellung.

Letztendlich bestimmen die Videoinhalte auch die Technik. Für Gamer, die ihren eigenen Gamechannel planen, gelten andere Voraussetzungen als für diejenigen, die Kosmetiktipps, Lehrvideos oder auch Bastelvideos drehen. E-Commerce-Brands mit eigenem Channel wollen oft besonders professionell auftreten und haben entsprechende Ansprüche.

2. Bildbearbeitungssoftware

Ein Video-Editor als Bildbearbeitungsprogramm ist heute unerlässlich. Entsprechende Software gibt es für den Computer, aber auch für unterwegs für das Smartphone. Etliche Programme sind sogar kostenlos, wenngleich sie werbeunterstützt sind. Achtung: Bei kostenlosen Softwares muss mitunter auf die Lizenzbedingungen geachtet werden. Handelt es sich um Videos, die Geld einbringen sollen, könnte diese Nutzung von den Herstellern bei Kostenlosversionen ausgeschlossen sein. Doch was bietet so eine Software?

  • Schnitt – selbst die absoluten Profis schaffen es nicht, ein Video in einem Rutsch perfekt zu erstellen. Szenen müssen herausgeschnitten, gekürzt, mitunter auch neu angeordnet werden. So lässt sich das Video bearbeiten und am Ende eine perfekte Präsentation erreichen.
  • Übergänge – wo ein Cut ist, gibt es auch einen Cut. Dieser muss über eine Software ordentlich und möglichst unauffällig eingefügt werden.
  • Belichtung – Mittels Belichtung lassen sich Videos so bearbeiten, dass die Bildqualität nachträglich verbessert wird.
  • Ton – auch der Ton kann verändert werden. Es ist auch möglich, das Video ganz ohne Ton zu drehen und über die Software eine passende Tonspur im Nachhinein hinzuzufügen. Das ist besonders bei handwerklichen Videos sinnvoll, da die Lautstärke der Arbeit oft den Ton überdeckt.

Welche Software für einen selbst passt, muss in Selbstversuchen herausgefunden werden. Sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Varianten sind für PCs und Smartphones verfügbar. Etliche Softwares greifen auf Cloud-Lösungen zurück, sodass sie stets verfügbar sind.

3. Eine gute Idee und Präsentationstalent

Auf YouTube und anderen Videoplattformen tummeln sich Millionen User, die alle ihr Glück versuchen. Viele von ihnen gehen hoffnungslos unter, nicht unbedingt, weil sie schlechte Ideen haben, sondern weil es ihnen nicht gelingt, gute Ideen attraktiv zu vermitteln. Es ist für jeden ratsam, sich ausreichend Zeit zu nehmen und die Konkurrenz zu analysieren. Es geht nicht darum, abzukupfern, es geht schlichtweg darum, ein Gefühl zu bekommen, was funktioniert und was nicht. Und dann?

  • Die Idee – an dieser Stelle soll keine Idee oder Richtung vorgegeben werden. Alles kann auf YouTube Erfolg haben, wenn es nur richtig angepackt wird. Für den Zuschauer muss herüberkommen, dass der Ersteller für die Idee brennt. Ein Beispiel: Wer Lernvideos erstellt, sollte nicht rüberkommen wie der gelangweilte Mathelehrer, der zum zigsten Mal Prozentrechnen an uninteressierte Schüler in der achten Stunde am Freitag vermitteln soll.
  • Die Präsentation – der Mathelehrer ist auch hier ein gutes Beispiel, denn jeder kennt solche Typen: Sie langweilen bereits in den ersten dreißig Sekunden. Bei YouTube hat man den Vorteil, der in der Schule nicht galt, denn man kann wegklicken. Die eigene Idee muss also unterhaltsam und ansprechend vermittelt werden.
  • Die Person – nicht jeder stellt sich selbst vor die Kamera. Das ist auch nicht nötig, doch muss das Gefühl entstehen, dass man für diese Idee brennt und sich nicht allzu deutlich verstellt (Ausnahme: Wenn es zur Idee gehört).

Doch selbst das beste Video mit einer ausgezeichneten Idee ist nichts wert, wenn es nicht gefunden wird. User müssen sich also auch um eine Marketingstrategie kümmern und die Mechanismen von YouTube verstehen. So werden Videos häufiger angezeigt, wenn diese bis zum Ende oder auch ein zweites Mal angesehen werden. Videos hingegen, die mittendrin abgebrochen werden, werden im Ranking abgestraft.

Abbildung 2: Mit der richtigen Video-Bearbeitungssoftware lassen sich am Ende coole Videos erzeugen. Bildquelle: @ James McKinven / Unsplash.com

Fazit – Geduld ist neben der Technik wichtig

Es reicht heute nicht mehr aus, eine Kamera zu nehmen und ein schnelles Video zu drehen, um auf YouTube durchzustarten. Den erfolgreichen Videos sieht man das zwar oft nicht unbedingt an, doch steckt viel Arbeit dahinter, die meist einen langen und harten Weg beschreibt. Selbst Gamer haben nicht nur Spaß, wenn sie ihre Gamingchannels mit Inhalten füllen. Interessierte sollten sich somit eine gute Idee ausdenken, überlegen, wie sie diese gut und sinnvoll herüberbringen, in die Ausstattung investieren und lernen, wie sie mit Videosoftwares umgehen. Im Anschluss ist Geduld und Hartnäckigkeit gefragt. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich ein lohnendes Geschäftsmodell.