Automatisierung und Robotik in Zalandos europäischem Logistiknetzwerk

Zalando investiert kontinuierlich in die Automatisierung von Arbeitsprozessen in der Logistik, um sowohl den Mitarbeiter*innen die Arbeit zu erleichtern als auch den Kund*innen einen erstklassigen Service zu bieten. Automatisierungen, künstliche Intelligenz und Roboter sind bei Zalando bereits heute tagtäglich im Einsatz, um die Logistikmitarbeiter*innen zu unterstützen – und tragen dazu bei, Bestellungen der Kund*innen noch effizienter bearbeiten zu können.

TORU – aus 28 Robotern werden 57

Die mobilen Roboter heißen TORU, wurden von der Robotikfirma Magazino entwickelt und sind seit 2018 in der Zalando-Logistik im Einsatz. Die Roboter – konzipiert, um den Logistikmitarbeiter*innen unergonomische Tätigkeiten abzunehmen – greifen nach einzelnen Schuhkartons, nehmen diese auf und transportieren sie zur entsprechenden Ablage. Die Roboter arbeiten nicht nur in den Kommissionierregalen, wo wenig Platz zur Verfügung steht, sondern können Produkte auch einzeln greifen und transportieren.

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©Zalando

Nach einer erfolgreichen Testphase im Erfurter Logistikzentrum sind heute 16 TORU-Roboter im Standort in Lahr/Schwarzwald im Einsatz. Hier kommissionieren sie bis zu 6.000 Schuhkartons pro Tag.

Die Roboter-Flotte wächst: 41 neue TORU-Roboter werden die Flotte in Lahr ergänzen, auch außerhalb von Deutschland. Insgesamt werden zukünftig 57 Pick Roboter an den Standorten Lahr/Schwarzwald, Erfurt und Verona/Italien eingesetzt.

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Marcus Daute, Director Logistics Product & Strategy, sagt: „Wir sind kontinuierlich auf der Suche nach neuen smarten Technologien, besonders bei Arbeiten, die sich häufig wiederholen. Die Roboter unterstützen unsere Mitarbeiter*innen bei weniger ergonomischen und monotonen Tätigkeiten bei der Schuhkarton-Kommissionierung. Da sich das Konzept in unserem süddeutschen Logistikzentrum bewährt hat, wird die TORU-Roboterflotte Kolleg*innen an zwei weiteren Standorten entlasten, damit wir unseren Kund*innen weiterhin einen sehr guten Service bieten.”

Die Technologie stößt bei spontanen Änderungen im Prozessablauf noch an mancher Stelle an ihre Grenzen. Marcus Daute sagt: „Das Know-how unserer Kolleg*innen in der Logistik ist für den Erfolg der Automatisierung unverzichtbar. Die TORU-Roboter können nur helfen, wenn sie Unterstützung erhalten. Wir haben zum Beispiel beobachtet, dass die Roboter mit Ungenauigkeiten innerhalb eines Kommissionierlagers weniger gut umgehen können. So benötigen sie eine präzise Anordnung der Schuhkartons. Diese Detailgenauigkeit können unsere Mitarbeiter*innen garantieren, die die Schuhkartons sehr genau einlagern. Wir arbeiten somit Hand in Hand mit neuen Technologien, um das beste Ergebnis für unsere Kund*innen zu erzielen.”

Fahrerlos durch das Logistikzentrum

Um die Arbeitsabläufe für die Logistikmitarbeiter*innen weiter zu verbessern, nutzt Zalando für die Automatisierung auch autonome mobile Roboter. Die Roboter – bereitgestellt von idealworks, einer Tochtergesellschaft der BMW Group – unterstützen Zalandos Mitarbeiter*innen mit autonomen Transporten, die nur wenig Aufsicht erfordern. Bei Zalando werden sie für den Transport von Leerkartonage eingesetzt und um verpackte Bestellungen zwischen zwei Sortiermaschinen im Versandbereich zu bewegen. Auf einer 50 Meter langen Strecke können die Roboter bis zu 8 km/h schnell fahren. Sie erhalten ihre Transportaufträge über die Flottenmanagement-Software von idealworks, die mit dem zentralen IT-System ZalOs von Zalando verbunden ist. Nach einer erfolgreichen Testphase im Logistikzentrum in Mönchengladbach, wo aktuell drei mobile Roboter im Einsatz sind, wurde die Flotte um weitere vier Roboter auf den Standort in Lahr/Schwarzwald erweitert.

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Marcus Daute sagt: „Der Transportweg der Roboter mag vergleichsweise kurz erscheinen. Die Fahrten finden allerdings sehr häufig statt und laufen autonom: Das wirkt sich positiv auf die Aufgabenverteilung unserer Logistikkolleg*innen aus. Früher haben sie die Pakete in sogenannten Logistik-Carts selbst transportiert. Das war eine monotone Aufgabe, die jetzt eine Maschine übernimmt. Unsere Kolleg*innen können sich nun auf anspruchsvollere Planungstätigkeiten konzentrieren, wie beispielsweise das Verladen von Paketen in Lastwagen.”

Künstliche Intelligenz steuert Warenfluss

Wir setzen in der Logistik nicht nur Automatisierungstechnik, sondern auch intelligente Algorithmen ein. Künstliche Intelligenz hilft uns, unsere Logistikprozesse zu optimieren, beispielsweise um Durchlaufzeiten zu reduzieren und optimierte Lieferwege für die Erfüllung einer Bestellung zu berechnen. Ein Beispiel dafür ist unser eigens entwickeltes Warenwirtschaftssystem, das Warenströme und Prozesse zur Abwicklung von Aufträgen steuert. Dadurch sind wir stets in der Lage, unsere Prozesse schnell und flexibel anzupassen. Dieses System hilft uns u.a., Daten aus der Vergangenheit abzuleiten, damit wir das Bestellverhalten unserer Kund*innen planen können, z.B. für Hochphasen wie die Cyber Week.

Automatisierung von händischer Sortierung

Wir sind davon überzeugt, dass Mensch und Automatisierung sich sehr gut ergänzen: So setzen wir Technologien ein, die einerseits körperlich anstrengende oder monotone Tätigkeiten von unseren Mitarbeiter*innen übernehmen und andererseits unseren Service für unsere Kund*innen steigern. In unseren Logistikzentren kommen zum Beispiel verschiedene Arten von Sortern zum Einsatz. Der sogenannte Taschensorter ist ein mobiles Warenlager innerhalb der neueren Generation unserer Logistikzentren und ermöglicht ein vereinfachtes Ein- und Auslagern besonders beliebter Artikel.
Beim sogenannten Line Sorter legen Mitarbeiter*innen einzelne Produkte in mechanisch verbundene Schalen. Ein Schieber befördert die Artikel dann automatisch in bestimmte Rutschen, wo alle Artikel einer Bestellung zusammengeführt werden. Der Outbound Sorter sortiert die fertigen Pakete automatisch über mehrere Rutschen den verschiedenen Destinationen oder Versandformen zu.