Geplünderte Ware aus England soll nicht bei eBay auftauchen

Das Internet-Auktionshaus eBay hat angekündigt, dass Personen, die versuchen bei den Plünderungen in London gestohlene Waren anzubieten, vom Online-Verkauf ausgeschlossen werden. Man fühle mit den Betroffenen und werde die Polizei mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen, heißt es von Seiten des Unternehmens.

Kolalateralschäden im Netz
eBay arbeitet bei größeren Diebstählen seit jeher eng mit den ermittelnden Behörden zusammen. Das Unternehmen hat mehrere Möglichkeiten, gestohlene Ware zu identifizieren. “Wir haben bestimmte Logarithmen, um illegale Angebote zu identifizieren. Große Diebstähle werden von der Polizei oder den betroffenen Unternehmen direkt an uns gemeldet. Wir können dann über die Seriennummern oder über gehäufte Verkäufe in den betroffenen Produktgruppen Unregelmäßigkeiten aufdecken. Wir arbeiten auch im deutschsprachigen Raum mit den Behörden zusammen. Daten werden aber nur gegen richterlichen Beschluss herausgegeben”, sagt ebay-Österreich-Pressesprecher Jürgen Gangoly im Gespräch mit pressetext.

Auch andere Internet-Dienstleister müssen sich mit den Folgen der Plünderungen in London auseinandersetzen. BlackBerry-Hersteller Research in Motion (RIM), dessen Geräte zur Organisation der Krawalle benutzt wurden (pressetext berichtete) , musste jetzt eingestehen, dass der Firmen-Blog gehackt wurde. Die Eindringlinge warnen RIM-Mitarbeiter davor, die Daten der verschlüsselten Nachrichten an die Polizei weiterzugeben. Falls dies doch geschehen sollte, drohen die Hacker damit, die Adressen von RIM-Mitarbeitern in London an die Randalierer weiterzuleiten.

Fahndung bei Flickr
Auch die Polizei in London bedient sich mittlerweile neuer Mittel, um Unruhestifter zu identifizieren. Auf einem Flickr-Account wurden gestern, Dienstag, Fotos von verdächtigen Personen hochgeladen, wie die New York Times berichtet. Die Überwachungskamera-Fotos sollen dabei helfen, den Drahtziehern der Krawalle auf die Schliche zu kommen. Die Polizei hat angekündigt, noch weitere Fotos bei Flickr einzuspeisen. Diese Methode birgt leider auch das Risiko, dass Unschuldige verdächtigt werden. Über den Erfolg der Maßnahmen ist noch nichts bekannt.

Frank