E Commerce in der Medizintechnik – So klappt’s

Traditionelle, seit Jahren unveränderte Lieferketten, regulatorische Beschränkungen und veraltete Modelle stellen die Gesundheitsbranche vor enorme Herausforderungen und legen nahe, ein drastisches Umdenken an den Tag zu legen. Die Einführung von digitalen Technologien zum Auf- beziehungsweise Ausbau des E-Commerce-Sektors gilt in diesem Zusammenhang als maßgebliche Größe und kann laut einiger Studien jährliche Einsparungen in Höhe von mehreren Milliarden Euro nach sich ziehen.

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E Commerce in der Medizintechnik – So klappt’s. ©Depositphotos

Großes Potenzial in verschiedenen Bereichen

Die Digitalisierung innerhalb der Gesundheitsbranche reicht von der Online-Beratung über die Vernetzung von Patienten und Akteuren bis hin zur elektronischen Patientenakte. Weiteres Potenzial besteht im Bereich des digitalen Beschaffungsmanagements. Insbesondere beim Ein- und Verkauf von medizinischen Produkten sowie Arzneimitteln besteht laut zahlreicher Experten ein bislang ungenutztes Wachstumspotenzial. Der Bundesverband Materialwirtschaft kam im Rahmen einer Studie jüngst zu dem Ergebnis, dass lediglich ein Drittel aller in Deutschland betriebenen Krankenhäuser digitale Beschaffungslösungen verwenden. Dennoch scheinen die einzelnen Beschaffungsprozesse nach wie vor einen hohen manuellen Aufwand mit sich zu bringen.

E-Commerce im Gesundheitswesen

Laserschneiden in der Medizintechnik ist von der Digitalisierung genauso betroffen wie der Ein- und Verkauf von Medizinprodukten an den Endkunden oder die Erbringungen von unterschiedlichen Dienstleistungen. Durch die Nutzung von modernen Informationstechnologien können die verschiedenen Institutionen im Gesundheitswesen effektive E-Commerce-Lösungen etablieren und beispielsweise Lieferketten vom Hersteller über Händler bis hin zum Endkunden ideal an derzeitige Herausforderungen anpassen. Spezielle E-Commerce-Software lässt sich etwa in ERP-Systeme integrieren, sodass alle wichtigen Informationen, wie zum Beispiel Lieferzeiten und Verfügbarkeit von Produkten, auf einen Blick ersichtlich sind.

Entscheidende Vorteile durch E-Commerce-Lösungen

E-Commerce-Lösungen lassen sich sowohl bei Lieferanten als auch Krankenhäusern sehr schnell und ebenso unkompliziert einrichten. Darüber hinaus haben Hersteller medizinischer Produkte oder von Arzneimitteln sowie Zwischenhändler die Möglichkeit, über einen eigens betriebenen Online-Shop neue Märkte für sich zu erschließen und auf diese Weise im internationalen Umfeld Fuß zu fassen. Krankenhäuser können vor diesem Hintergrund von einer größeren Produktauswahl sowie einer breiter aufgestellten Preisspanne profitieren.

Wesentlich Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche E-Commerce-Implementierung

Die Kombination aus klassischem elektronischen Datenaustausch, E-Commerce selbst sowie E-Procurement stellt das Fundament für eine erfolgreiche E-Commerce-Implementierung dar. Alle drei Technologien bringen ihre ganz eigenen Vorzüge mit und bedienen unterschiedliche Anforderungen im Bereich der Aufrechterhaltung und Optimierung von Geschäftsbeziehungen. Dennoch sollte in diesem Zusammenhang beachtet werden, dass sich spezielle Anwendungen für den elektronischen Datenaustausch sowie das E-Procurement überwiegend für vergleichsweise große Bestellvolumen unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte eignet. E-Commerce-Systeme eignen sich hingegen für nahezu alle denkbaren Anwendungsfälle sowie als unterstützende Ergänzung des elektronischen Datenaustauschs und des E-Procurements.

Barrierefreiheit ist ein wichtiger Faktor

Sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die globale Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Krankenhäuser sowie der Lieferanten muss im Zusammenhang mit modernen E-Commerce-Lösungen einem ständigen Verbesserungsprozess unterliegen. Ziel soll es sein, das Beschaffungsmanagement innerhalb des Gesundheitswesens fehlerfrei und so effizient wie möglich zu gestalten. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, müssen die Systeme der Krankenhäuser beziehungsweise Lieferanten die gleiche “Sprache” sprechen und vor diesem Hintergrund barrierefrei miteinander kommunizieren können.

Die Zusammenführung von internen und externen Systemen

Ein hohes Maß an Barrierefreiheit und nahtloser Kommunikation kann im besten Fall durch die Zusammenführung interner und externer Systeme erreicht werden. Hierfür sind Standardisierungen im Bereich der Digitalisierung erforderlich. Auf diese Weise lassen sich nahezu alle Beteiligten Parteien innerhalb eines Beschaffungsprozesses einbinden, wodurch ein hoher Automatisierungsgrad erreicht werden kann. Eine besondere Herausforderung stellt in diesem Zusammenhang die Harmonisierung von Geschäftslogiken dar, welche sich im Verlauf der vergangenen Jahren nahezu unbemerkt weiterentwickelt haben und nun in den zentralen Fokus rücken.