Ländliche Nahversorgung braucht smarte Lösungen

In Deutschland gibt es ungefähr 8.000 Siedlungsgebiete, die unterversorgt sind. Das heißt, dass Menschen, die in solchen Gebieten leben, teilweise weite Wege für Güter des täglichen Bedarfs auf sich nehmen müssen. Besonders Menschen ohne Auto oder ältere und kranke Menschen stellt dies vor besondere Herausforderungen. Hier setzen wir mit der nahkauf Box, unserer Lösung für die ländliche Nahversorgung, an. Sie verbindet das Beste aus zwei Welten: Innovationen und technisches Know-How der REWE Group mit der regionalen Verankerung und dem Engagement unserer Kaufleute.

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Nahkauf-BOX in Pettstadt. ©REWE 2022

Aber was steckt hinter dem Konzept der nahkauf Box, dessen Pilot im oberfränkischen Pettstadt steht? In der Box können unsere Kund:innen bis zu 700 Artikel des täglichen Bedarfs – vom Apfel bis zur Zahnbürste – auf kleinstem Raum kaufen. Dabei wird sie ohne Verkaufspersonal betrieben und ist rund um die Uhr geöffnet. Einlass und Barzahlung funktionieren barrierearm und unkompliziert mit einer EC- oder Kreditkarte.

Entscheidend für den Erfolg vor Ort ist auch die Unterstützung der Gemeinde. Bei unserer Pilot-Box im bayerischen Pettstadt haben wir erlebt, dass jüngere Menschen ihren älteren Mitbürger:innen anfangs erklärt haben, wie die Box und der Bezahlvorgang funktionieren – initiiert von der Gemeinde. Derartige Hilfestellungen sind mittlerweile nicht mehr notwendig. Die nahkauf Box bringt wortwörtlich Menschen zusammen. Auch weil sie – wie ein klassischer Supermarkt – als Treffpunkt des Dorfs funktioniert. Das Format sieht vor, dass die Box von einem nahkauf-Kaufmann oder einer Kauffrau, die ihren Stammmarkt in der Nähe haben, betrieben und beliefert wird. Ich bin überzeugt: Ihre tiefe Verwurzelung vor Ort wird zum Erfolg der nahkauf Box beitragen – und sie zu regelrechten Herzensprojekten machen.

Auch wenn der Markt ohne Verkaufspersonal betrieben werden kann, kommt die Interaktion mit unseren Kund:innen dennoch nicht zu kurz: Jede Woche erhalten wir am Feedbackterminal in unserer Pilot-Box bis zu 100 Rückmeldungen, was sich die Menschen in der Box wünschen. So wurde das Sortiment zum Beispiel um regionale fränkische Butter erweitert. Wir erleben, dass besonders frische Produkte wie Obst und Gemüse, aber auch lokale Metzgerei-Angebote oder frische Backwaren stark nachgefragt werden.

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Florian Sörensen, Vertriebsleiter National nahkauf. ©Rewe

 

Innovative und smarte Lösungen für die ländliche Nahversorgung werden angenommen, über alle Generationen hinweg.

 

Unser Pilot Bayern zeigt also: Innovative und smarte Lösungen für die ländliche Nahversorgung werden angenommen, über alle Generationen hinweg. Damit eine solche Einkaufs-Box aber auch nachhaltig, langfristig und wirtschaftlich bestehen kann – und dies ist bei derlei Projekten immer die größte Herausforderung – möchten wir anhand unserer Erfahrungen erste zentrale Erfolgsfaktoren definieren.

Hierzu zählen zunächst klare und verlässliche Rahmenbedingungen sowie die Schaffung von Rechtssicherheit für solche innovativen Lösungsansätze – insbesondere mit Blick auf unsere selbständigen Kaufleute. Dies beginnt schon bei der Frage, welche Bau- und Genehmigungsprozesse für digitale Einkaufsmärkte, wie unsere nahkauf Box, notwendig sind.

Am wichtigsten und entscheidendsten ist jedoch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde und ihrer Verwaltung. Nicht alle Kommunen und Gemeinden sind gleich und haben denselben Bedarf. Daher fußt der Erfolg immer auf einem ständigen und offenen Dialog zwischen Bürgermeister:innen, Landrät:innen, Bürger:innen, den Kaufleuten und uns. Der Leitgedanke ist hier: Unsere Box passt sich der Gemeinde an.

Wenn diese Punkte zusammenkommen, dann bin ich der festen Überzeugung, dass wir mit der nahkauf Box einen enorm hohen Mehrwert für die ländliche Bevölkerung leisten können – was könnte einen mehr motivieren?

Ihr
Florian Sörensen

Rewe Group