ifo Konjunkturprognose für Ostdeutschland und Sachsen Winter 2022: Wirtschaft trotzt den Turbulenzen
Im Winterhalbjahr ist mit einer milden Rezession in Ostdeutschland und Sachsen zu rechnen. 2023 wird die Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland dann um -0,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen; in Sachsen rechnet das ifo Institut mit plus minus null (Deutschland: -0,1 Prozent). Im ablaufenden Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung hingegen noch um 2,1 und 1,7 Prozent zulegen (Deutschland: 1,8 Prozent).
„Dieses Jahr war geprägt durch eine Vielzahl von Engpässen, so bei Energie und vielen Vorprodukten. Dies drückte vor allem auf die Produktion in Industrie und Bau. Sachsen leidet darunter wegen seiner industriebetonten Wirtschaftsstruktur stärker als die übrigen ostdeutschen Bundesländer“, sagt Konjunkturexperte Joachim Ragnitz von der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts. Gleichzeitig stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte weiter deutlich an, und die Dienstleistungsunternehmen verzeichneten hohe Zuwachsraten. Dies wirkte den negativen Einflüssen aus dem internationalen Umfeld entgegen.
„Im kommenden Jahr dürften zwar die Energiepreise für die Verbraucher nicht mehr so stark steigen, aber das Preisniveau bleibt weiterhin hoch und reduziert die verfügbaren Einkommen“, erklärt Ragnitz. Dies wird sich dann auch bei den Dienstleistern bemerkbar machen. Dennoch scheinen Ostdeutschland und auch Sachsen vergleichsweise glimpflich aus der Krise herauszukommen, vor allem wegen einer dann wieder positiven Entwicklung in der Industrie. In der zweiten Jahreshälfte 2023 dürfte die Wirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad einschwenken.
Der Arbeitsmarkt dürfte sich trotz der schwierigen Rahmenbedingungen kaum verschlechtern. Somit können die ostdeutschen Flächenländer mit einem Anstieg der Erwerbstätigen von +0,8 Prozent in diesem Jahr rechnen (Sachsen: +0,1 Prozent). Im nächsten Jahr dürfte es dann aber einen Rückgang um -0,6 Prozent geben (Sachsen: -0,1 Prozent).
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