Handelsunternehmen haben jetzt erstmalig eine Interessensvertretung für ihr digitales Werbegeschäft
Retail Media gilt als das aufstrebendste Segment im digitalen Marketing. Im jetzt neu gegründeten Fachkreis Retail Media Circle (RMC) bündeln Unternehmen des Handels erstmals ihre Interessen. Unter dem Dach des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. setzen sie sich unter anderem das gemeinsame Ziel, für diesen jungen Markt Standards und Transparenz zu schaffen.
Die Gründung des RMC ist das erste Ergebnis der Initiative Retail Media des BVDW, deren Grundstein Mitte dieses Jahres gelegt wurde. Parallel wird die Initiative Retail Media für weitere Marktteilnehmer geöffnet, um perspektivisch die gesamte Wertschöpfungskette des Retail-Media-Segmentes im Digitalen abzubilden. Der Zusammenarbeit mit weiteren Marktpartnern in der digitalen Werbung sehen die Unternehmen des Handelssegmentes und Mitglieder des RMC positiv entgegen.
Zur Vorsitzenden des RMC wurde Patricia Grundmann, Vice President Retail Media und Geschäftsführerin OBI First Media Group, gewählt. Ihr zur Seite stehen als Stellvertreter Torsten Ahlers, Managing Director der MediaMarktSaturn Marketing Services, Martin Schwager, Vorstand von notebooksbilliger.de sowie Robert Jozic, Geschäftsführer der Schwarz Media, die das Gremium als neues Mitgliedsunternehmen erweitert.
„Die Gründung des Fachkreises RMC stellt einen Meilenstein für uns dar. Dem BVDW ist es gemeinsam mit den Gründungsmitgliedern in kürzester Zeit gelungen, eine starke Plattform zur Vernetzung der relevanten Player auf Händlerseite zu schaffen, die auch unmittelbare Wettbewerber vereint. Dies verdeutlicht, dass sich ein nachhaltiges Wachstum des Gesamtmarktes nur mit starken Partnerschaften erzielen lässt”, sagt BVDW-Vizepräsidentin Corinna Hohenleitner.
Keine andere Media-Gattung wächst in der aktuell wirtschaftlich herausfordernden Phase so stark wie das digitale Handelsmarketing: „Retail Media wird meiner Meinung nach 2026 den Werbekanal TV überholen”, so der stellvertretende RMC-Vorsitzende Torsten Ahlers. Seine These stützt eine aktuelle Studie des europäischen Dachverbandes IAB Europe, nach der die europäischen Retail-Media-Umsätze auf 25,1 Milliarden Euro im Jahr 2026 anwachsen werden.
Eine solch ambitionierte Zielsetzung erfordert unbestritten ein gemeinschaftliches Fundament: „Der Markt braucht für die Skalierung gemeinsame Standards. Wir machen mit dem Retail Media Circle einen Anfang für Deutschland, aber der europäische Markt benötigt diese Standards gleichermaßen“, sagt Ahlers. Entsprechend sieht der RMC seine Arbeit auch als Blaupause für weitere Märkte und unterstreicht zusammen mit dem BVDW gleichzeitig die große Verantwortung der deutschen Wirtschaft im europäischen Kontext – nicht zuletzt, da zahlreiche Mitglieder des RMC auch im internationalen Umfeld mit ihren Angeboten federführend sind.
Die ersten Ziele auf der Agenda des neuen Fachkreises sind einheitliche Standards und Transparenz für den jungen Markt. Derzeit noch vielfach fragmentierte Strukturen müssen in dem sich schnell entwickelnden Ökosystem einheitlicher gestaltet werden, um Werbetreibenden und Marken einen einfachen Zugang zu ermöglichen. Insofern arbeiten die Mitglieder des RMC an der Aufklärung des Marktes, an gemeinsamen Definitionen, an standardisierten Mediaformaten und Leistungswerten. Dies schließt ausdrücklich den stationären Handel und die crossmedialen Marketingkanäle mit ein.
Der RMC vereint nahezu alle großen Handelssegmente: Schwarz Media deckt mit den Marken Lidl und Kaufland den Lebensmitteleinzelhandel ab. MediaMarktSaturn und notebooksbilliger.de vertreten Consumer Electronics, Douglas bildet Healthcare und Cosmetics ab. Für ein breites Sortiment von Haushalt bis Fashion stehen Otto sowie Laya Media mit Marken wie Galeria und SportScheck. OBI besetzt im Gremium das Segment der Bau- und Heimwerkermärkte. Daneben bemühen sich bereits weitere Unternehmen um die Aufnahme in das Gremium.
„Wir im BVDW freuen uns, gemeinsam mit zahlreichen renommierten Unternehmen des Handels unsere besondere Eignung, Kompetenz und Leadership erneut unter Beweis stellen zu dürfen. Als BVDW vereinen wir die immer digitaler werdende Wirtschaft. Digitalisierung heißt vor allem auch Zusammenarbeit in ganz anderen Formen und Formaten. Was wir vor 20 Jahren im OVK begonnen haben, findet mit Retail Media eine logische Fortsetzung. Wir sind der Verband, der die digitalen Bedürfnisse verschiedenster Branchen versteht und kollaborativ löst“, ergänzt Thomas Duhr, Vizepräsident des BVDW. Der BVDW ist offen für weitere Interessenten am Thema Retail Media.
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