Amazon sucht wieder 2.800 Saisonkräfte in Leipzig

Mehr als 2.800 Saisonarbeitskräfte sucht der Internet-Händler Amazon ab August zur Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft für sein Leipziger Logistikzentrum.

Wie jetzt bekannt wurde, soll auch die Bezahlung der Mitarbeiter ab September erhöht werden. Sie liege jedoch noch immer deutlich unter West-Niveau, kritisieren Gewerkschafts-Vertreter. Die Arbeitsagentur Leipzig spricht dagegen von einem „guten Stundenlohn für diese Art der Arbeit in Leipzig“.

Nach Informationen von LVZ-Online verdienen die Amazon-Mitarbeiter in Leipzig bislang im 1. Arbeitsjahr 7,76 Euro brutto die Stunde. Aufgrund von Beschwerden aus der Belegschaft über zu niedrige Löhne hatte das Unternehmen vor etwa einer Woche angekündigt, seinen Mitarbeitern in Leipzig demnächst mehr Geld zu zahlen. Ab 1. September soll der Einstiegslohn auf 8,33 Euro pro Stunde steigen, im 2. Arbeitsjahr dann 9,05 Euro und damit 40 Cent mehr als bislang betragen.

Im deutschlandweiten Vergleich bekommen die Leipziger dessen ungeachtet weiterhin weniger Geld als ihre Kollegen an anderen Standorten. Und das bei gleichen Aufgaben und auch dann wenn sie mehr Erfahrung haben. Amazon-Mitarbeiter in Graben bei Augsburg und Rheinberg bei Duisburg erhalten nach Angaben aus der Belegschaft im 1. Jahr 9,15 Euro und im 2.Jahr 11,30 Euro pro Stunde.

„In der Belegschaft wächst der Unmut“, berichtete der Leipziger Verdi-Gewerkschaftssekretär Thomas Schneider bereits vor einigen Tagen. Er bekomme deshalb seit Wochen täglich Beitrittserklärungen.

Derzeit beschäftigt Amazon in Leipzig über 1.000 Mitarbeiter aus der Region. Für das Weihnachtsgeschäft wird das Personal am 2006 gegründeten Standort in Leipzig fast vervierfacht. Gesucht werden vor allem Mitarbeiter in den Bereichen Wareneingang, Lager und Verpackung. Die Bewerber sollten gut Deutsch sprechen können, für Schicht- und Wochenendarbeit bereit sowie körperlich belastbar sein. Eine Altersgrenze gebe es nicht.

Die Bewerbungsverfahren laufen seit 2 Monaten. Die ersten Mitarbeiter sollen bereits Anfang August mit der Arbeit beginnen.

Ein Teil der Mitarbeiter wird unter Umständen anschließend in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen und auch Langzeitarbeitslose bekommen so die Chance auf einen neuen Job bekommen. In den Vorjahren waren dies jeweils mehrere hundert Mitarbeiter. Sie erhielten jedoch lediglich befristete Arbeitsverträge, was bei der Gewerkschaft Verdi ebenfalls auf Kritik stieß.