Sendinblue zeigt 6 Marketing-Trends für 2023

2022 erleben wir ein Endjahresgeschäft, in dem vieles anders ist als in den Jahren zuvor. Umsatzrekorde werden in diesem Jahr vermutlich keine mehr gebrochen, gleichzeitig fehlt es oft aber auch an qualifizierten Mitarbeitenden, ohne die echtes Wachstum nicht möglich ist. Maximilian Modl, CEO von Sendinblue Deutschland zeigt, welche Trends das Marketing unter diesen Vorzeichen in 2023 prägen werden und wie Marketer auch im neuen Jahr erfolgreich sein können.

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Sendinblue zeigt 6 Marketing-Trends für 2023. ©Depositphotos

1. Wer nicht wirbt, stirbt – Marketing trotz Inflation

Aktuell müssen nicht nur Verbraucher:innen, sondern auch Unternehmen sparen. Marketing-Ausgaben landen dabei schnell einmal auf der roten Liste. Auf den ersten Blick scheint diese Einsparung dem Business einen vergleichsweise geringen Schaden zuzufügen, doch das kann sich schnell rächen. Denn langfristig schadet die Reduktion der Marketing-Aktivitäten Unternehmen, da sie dadurch weniger Conversions erreichen können und das eigene Wachstum sowie der Umsatz gehemmt werden.

Im neuen Jahr wird es darauf ankommen, das Marketing krisensicher aufzustellen. Hierfür sollten Unternehmen ihre Strategien anpassen und sich auf die Bereiche fokussieren, in denen sie den größten Return on Investment (ROI) generieren können. Zudem müssen Marketer darauf achten, dass ihnen keine treuen Stammkund:innen aufgrund von schlecht kommunizierten Lieferschwierigkeiten oder Preiserhöhungen abspringen – das wäre in der aktuellen Situation ein schwerer Schlag.

2. Missing Marketers – Fachkräftemangel in der Branche

Fachkräftemangel betrifft längst nicht mehr nur IT-, Pflege- und Handwerksberufe. Auch in der Marketing- und Kommunikationsbranche fehlt qualifizierter Nachwuchs. Eine Umfrage unter GWA-Agenturen ergab beispielsweise, dass bereits in den 85 befragten Agenturen etwa 1.500 Mitarbeitenden fehlen. Auf die ganze Branche bezogen, wird es also noch wesentlich mehr offene Stellen geben – nicht nur in Agenturen, auch in-house-Marketing-Funktionen sind vielerorts vakant.

Spätestens jetzt sollten sich Unternehmen also nach Lösungen umsehen, die die Mitarbeitenden bestmöglich entlasten. An Marketing-Automatisierung wird 2023 somit kein Weg mehr vorbeiführen. Vor diesem Hintergrund wird auch die Einbindung von Chatbots immer attraktiver. Sie helfen gerade kleineren Unternehmen dabei, Fragen zu beantworten und mit Kund:innen in Kontakt zu treten, die außerhalb der Geschäftszeiten Hilfe benötigen.

3. Black Friday down – das Ende der Mega-Shopping-Events?

Bisher gab es für die Aktionstage der großen Online-Händler nur eine Richtung: Immer nach oben. Black Friday, Prime Day und Singles Day brachen Jahr für Jahr alle Umsatzrekorde. In diesem Jahr wollte Amazon mit einem weiteren Prime Day noch einen drauf setzen, die Aktion brachte aber nicht den gewünschten Erfolg. Kleinere und mittlere Händler sollten sich daher die Frage stellen, ob solche Ausverkaufstage zu ihrer Marke und ihrer Preisgestaltung passen. In einer internen Kundenumfrage konnten wir unter anderem herausfinden, dass 75 Prozent unserer Kund:innen für dieses Jahr keine Black-Friday-Kampagne planen. Als Hauptgrund wurde hierbei genannt, dass Black-Friday-Kampagnen nicht auf die jeweilige Marke anwendbar ist.

Gerade kleine Händler sollten daher ihre Ressourcen sinnvoll einsetzen und Kund:innen mit individualisierten, relevanten Inhalten versorgen. Je granularer aber die Ansprache wird, desto aufwendiger wird auch die Orchestrierung von Kampagnen. Eine integrierte Plattform für digitales Marketing kann zukünftig dafür sorgen, dass niemand vergessen wird.

4. Persönlich, direkt und in Echtzeit – Messenger Marketing wird immer beliebter

Die Deutschen lieben ihre Prospekte: 90 Prozent der Einwohner lesen sie zumindest gelegentlich, so eine IFH-Studie. Doch Papier sparen liegt im Trend und das Smartphone hat ohnehin jeder fast ständig in der Hand – was liegt da näher, als Prospekte aufs Handy zu bringen. Große deutsche Supermärkte wie Kaufland gehen diesen Weg bereits und er könnte auch für andere Händler vielversprechend sein – besonders für jüngere Zielgruppen: Unter den 18- bis 29-Jährigen lesen 93 Prozent gedruckte, 88 Prozent digitale Prospekte, und 81 Prozent sogar beides – der höchste Wert aller Altersklassen.

Als Kanal, der auch, aber nicht ausschließlich, diese Zielgruppe erreicht, bietet sich beispielsweise WhatsApp an. So müssen sich Kund:innen keine separaten Prospekt-Apps herunterladen und erhalten Produkt-News nativ in ihre persönlichen Messages eingebettet. Da sich die Kund:innen aktiv für diese Form des Kontakts entscheiden, ist diese Art der Kundenbeziehung für Händler besonders wertvoll. Durch die aktive Einwilligung ist der gesamte Prozess zudem auch automatisch DSGVO-konform!

Vor dem Hintergrund der steigenden Verbraucherpreise, ein Trend, der wohl auch 2023 noch anhalten wird, könnte Prospektwerbung sogar noch wichtiger werden. Für Kund:innen, die verstärkt auf ihr Budget achten müssen oder wollen, sind Prospekte eine willkommene Informationsquelle für Sonderangebote.

5. Omnichannel kommt – jetzt aber wirklich

Multichannel Commerce, das bedeutet Vertrieb über diverse Vertriebskanäle und Marktplätze, ist schon seit längerem gang und gäbe. Auch der Omnichannel-Ansatz als nochmalige Steigerung davon wird bereits seit einiger Zeit diskutiert. Im neuen Jahr wird dieser Trend nun an Fahrt aufnehmen und in der Praxis ankommen, um Verbraucher:innen immer am richtigen Punkt ihrer Customer Journey mit relevantem Content abzuholen.

Auch unter Gesichtspunkten wie Kostendruck und Fachkräftemangel kann es sich lohnen, alle Kanäle zu verknüpfen und Synergien zu schaffen. Den letzten Schritt auf diesem Weg stellt Unified Commerce dar: Über CRM-Plattformen oder andere Lösungen können Unternehmen alle ihre Kanäle von einem zentralen Ort aus verwalten. So schaffen sie eine einheitliche Customer Journey und konsistente Markenidentität.

6. Zero-Party-Daten – Verbraucher-Insights gezielt nutzen

Unter den aktuellen Cookie-Richtlinien wird es für Marken immer schwieriger, das Online-Erlebnis zu personalisieren. Unter diesem Gesichtspunkt werden 2023 Zero-Party-Daten – also Daten, die Kund:innen absichtlich und proaktiv mit einer Marke teilen – an Bedeutung nochmal gewinnen. Um an diese Daten zu gelangen, haben Unternehmen verschiedene Möglichkeiten: Umfragen in sozialen Medien oder bei der Registrierung für Newsletter bieten sich an. Brands müssen dabei aber klar kommunizieren, warum und wie sie Zero-Party-Daten sammeln, nutzen und deren Schutz gewährleisten. Richtig eingesetzt können Zero Party Daten die Grundlage für eine relevante, hochpersonalisierte Kundenkommunikation bilden.