Deutsche Gen Z wird sparsamer – 92% legen Geld zurück

Wächst in Deutschland gerade eine Generation der Frugalisten heran? Der Anteil junger Deutscher, die nach eigenen Aussagen ihr Geld sparen oder investieren, ist im letzten Jahr um weitere sechs Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei 92% (von 86% in Q2 2021). Damit ist die Gen Z in Deutschland unter den Top 5 im internationalen Vergleich. Beeindruckend ist vor allem, dass im Schnitt ganze 13% des Einkommens gespart werden. Das ergibt der Money-Management-Report des Shopping- und Zahlungsdienstleisters Klarna, die 14.000 Verbraucher: innen in 13 Ländern zu ihren Spar- und Investitionsgewohnheiten zwischen Juni und September 2022 (Q3) befragt hat.

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Deutsche Gen Z wird sparsamer – 92% legen Geld zurück. ©Klarna

Zentrales Ergebnis der Studie: die deutsche Gen Z* ist noch sparsamer geworden. Während bei den Baby Boomern (66%) und der Gen X (75%) nur knapp drei Viertel Geld sparen oder investieren, sind es bei Millennials (93%) und Gen Z (92%) über 90%. Auch der Anteil des Einkommens, der gespart wird, ist bei den unter 40-Jährigen höher. So spart die Gen Z (13%) und Millennials (15%) fast doppelt so viel wie die Gen X ( 8%) und Babyboomer sogar nur 7%. Im internationalen Vergleich teilt sich die deutsche Gen Z den dritten Platz (92%) mit Norwegen, hinter Österreich und Irland (93%) auf Platz zwei und Australien (97%) auf Platz eins. Damit liegt die deutsche Gen Z über dem globalen Durchschnitt von 89%.

Aber die 18-24-Jährigen sparen ihr Geld nicht nur, sondern sie investieren es auch. Knapp ein Drittel (28%) investiert Geld, was einen Anstieg von über 75% im Vergleich zum Vorjahr (16% in Q3 2021) bedeutet. Gemeinsam mit Dänemark liegt die Deutsche Gen Z damit auf Platz eins bei den Investitionen.

*Generation Z (Alter: 18-24), Millennials (Alter: 25-40), Generation X (Alter: 41-56), Baby Boomers (Alter: 56-75)

Weitere Kernergebnisse des Reports: 

Gen Z greift immer häufiger zu ETFs & Fonds: Vervierfachung im Vergleich zum Vorjahr  

  • Wie alle Generationen in Deutschland, setzt auch die Gen Z bei der Geldanlage am liebsten auf Investmentfonds und ETFs.
  • Damit liegt die deutsche Gen Z auf Platz zwei im internationalen Vergleich, knapp hinter den Österreichern (57%). Außerdem führt sie im Vergleich zu anderen Generationen in Deutschland bei der Investition in Kryptowährungen, Anleihen und Sammlerstücke (wie seltene Weine, Baseballkarten etc.).
  • Bei den Millennials hat das Investment in Immobilien weiter zugenommen und ist jetzt gemeinsam mit den Anleihen das drittbeliebteste Investmentprodukt dieser Generation (26% gaben an, auf diese Art zu investieren). Auf Platz eins und zwei liegen bei den 26-41-Jährigen weiterhin Investitionen in ETFs und Investmentfonds (56%), sowie in Aktien (44%).

Sparziele der jungen Deutschen: Gen Z legt mehr für unvorhergesehene Ausgaben zurück

  • Die Sparziele der deutschen Gen Z haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verändert. Die Top drei Ziele sind weiterhin Urlaub, Wohnraum und Rente, allerdings geht der vermutlich während der Pandemie entstandene Trend zum Sparen für Heimwerkerbedarf und Verbesserungsarbeiten im Haus oder der Wohnung zurück (von 18% in Q3 2021 auf 8% in Q3 2022).
  • Stattdessen legen sich immer mehr junge Menschen einen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben ein (Anstieg von 8%-Punkten in Q2 2021 auf 24%-Punkte in Q3 2022). Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass junge Menschen finanziell verantwortungsvoller handeln. Denn statt Geld für Lifestyle- und Einrichtungstrends auszugeben, denken sie beim Sparen an ihre Zukunft und wappnen sich für größere Ausgaben.

Ausblick in die finanzielle Zukunft: Deutsche im Schnitt eher negativ, Gen Z hingegen positiv 

  • Insgesamt schaut die deutsche Bevölkerung skeptisch in die Zukunft. 34% glauben, dass ihre finanzielle Situation in einem Jahr schlechter aussehen wird als jetzt.
  • Anders verhält es sich in der Gen Z. Hier glauben 48%, dass sich ihre finanzielle Lage binnen eines Jahres verbessern wird, wohingegen nur 21% denken, ihre Situation wird sich verschlechtern. Diese positive Einstellung könnte auch in Zusammenhang mit dem Investitions- und Sparverhalten der deutschen Gen Z stehen, mit dem sie selbst aktiv zur Verbesserung ihrer finanziellen Lage beiträgt und für unvorhergesehene Ausgaben vorsorgt.

Nicole Defren, Head of Germany bei Klarna sagt dazu: “Es ist beeindruckend, zu sehen, dass die junge Generation offensichtlich zunehmend bewusster mit ihrem Geld umgeht und für die eigene Zukunft vorsorgt. Besonders die zunehmende Nutzung von passiven Investment-Optionen, wie ETFs oder Fonds, zeigt, dass junge Menschen mit viel mehr finanziellem Weitblick agieren, als Ihnen oft zugesprochen wird. Finanzielle Selbstbestimmung ist ein wichtiges Gut, bei dem wir unsere Nutzer*innen in ihrem Alltag unterstützen. Wir stellen ihnen deshalb mit der Klarna-Shopping App und dem Girokonto die wichtigsten Tools zur Verfügung, mit denen sie jederzeit den Überblick über ihre Finanzen haben.”

Klarna hat im Rahmen einer Studie in Kooperation mit Nepa Verbraucher*innen zu ihren aktuellen Gewohnheiten rund um das Thema Finanzen befragt. Mehr als 14.000 Verbraucher*innen in den USA, Großbritannien, Irland, Australien, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark haben an der Studie teilgenommen.