Deshalb ist Asbest so gefährlich
Asbest wird wegen seiner Eigenschaften gehasst und geliebt, doch warum ist der Stoff, der früher so oft verwendet wurde, eigentlich so gefährlich?
Wie wird Asbest gefährlich?
Wenn wir uns mit der Gefahr, die von dem mysteriösen Stoff ausgeht, beschäftigen möchten, ist erst einmal zu klären, was für ein Stoff hinter dem Begriff eigentlich steckt. Also was ist Asbest?
Bei Asbest handelt es sich um ein faserförmiges Mineral, welches natürlich vorkommt. Asbestos bedeutet „unvergänglich“ und weist auf die positiven Eigenschaften des Minerals hin. Es ist besonders langlebig und beständig.
Wie kann ein natürlicher Stoff, der auf den ersten Blick so positiv erscheint, so negativ in seiner Wirkung sein? Das Mineral wird erst dann gefährlich, wenn die Fasern durch eine Sanierung oder Renovierung von Wohnraum oder Nutzfläche freigesetzt und im Zuge dessen eingeatmet werden.
Grundsätzlich gibt es eine Unterscheidung in Bezug auf den mineralischen Stoff. Es existieren schwach gebundene und fest gebundene Produkte, denen Asbest zugrunde liegt. Ein fest gebundenes Beispiel ist Asbestzement. Ein schwach gebundenes hingegen Asbestpappe. Die Gruppe der schwach gebundenen Asbeststoffe bringt eine dauerhafte Gefahr mit sich, da es leicht dazu kommen kann, dass sich Fasern abspalten und so in Form von feinen Staubpartikeln eingeatmet werden. In dem Fall dürfen lediglich Fachfirmen eine Sanierung vornehmen.
Selbst die fest gebundenen Asbeststoffe können bei falscher Handhabung den gefährlichen Asbeststaub erzeugen. Aufgrund dessen gibt es genaue Regelungen und Schutzmaßnahmen für Sanierungsarbeiten und vor allem die Beseitigung von Asbest.
Welche Folgen kann Asbest haben?
Die Folgen von eingeatmetem Asbest unterscheiden sich natürlich je nach Einnahmemenge. Fest steht jedoch, dass Asbest chronische Entzündungen der Atemwege und sogar der Lunge hervorrufen kann. So ist das Mineral auch heute noch der Grund für die meisten Krankheiten im Beruf, die mit dem Tod enden.
Kommt es dazu, dass die Asbestfasern auf andere Organe übergehen, so besteht ebenfalls die Gefahr von Tumoren und das selbst dann, wenn der Kontakt mit den Fasern viele Jahre zurück liegt.
Asbest gefunden, was tun?
Trotz der Gefahr, die Asbestfasern mit sich bringen, wurde das Mineral viele Jahre und vor allen nach dem Zweiten Weltkrieg sehr häufig verwendet. Erst im Jahr 1993 trat ein Verbot für die Herstellung und Verwendung von asbesthaltigen Materialien in Kraft.
Finden lassen sich Asbestfasern unter anderem in Asbestzement, Asbestplatten, Asbestschnur und Asbestpappe. Aber auch in Cushion-Vinyl-Böden, Nachtspeicheröfen und Fliesenkleber können Asbestfasern vorhanden sein. Vor allem wenn diese Materialien aus der Zeit zwischen 1949 und 1993 stammen.
Mit bloßem Auge lässt sich die Nutzung von asbesthaltigen Materialien selten erkennen. Asbestplatten stellen da wohl eine Ausnahme dar. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Stoffe teilweise auch nur punktuell benutzt wurden. Zum Beispiel dann, wenn Nachbesserungsarbeiten stattfanden. Oftmals war dann leidglich Material mit Asbestfasern zur Hand. Es bestand also gar nicht die Möglichkeit, ein anderes gesünderes Material zu wählen. Was in der Nachkriegszeit auch nicht verwunderlich ist.
Wer einen begründeten Verdacht hat, dass in den eigenen vier Wänden Asbest zum Einsatz kam, der sollte entweder den Vermieter informieren oder im Fall von einem Eigenheim eine Fachfirma konsultieren. Davon selbst Hand anzulegen, ist dringend abzuraten. Viel zu hoch ist die Gefahr für Gesundheit und Leben. Selbst Profis nutzen im Verdachtsfall Schutzmaßnahmen, denn sie wissen mittlerweile genau, welche Gefahr von dem so unscheinbar wirkenden Mineral ausgeht.
Selbst, wenn fest gebundene asbesthaltige Stoffe im Haus Anwendung gefunden haben und noch unbeschädigt sind, ist es ratsam, diese zeitnah professionell austauschen zu lassen.