Studie zum Online-Lebensmittelhandel zeigt: Corona war mehr als ein Booster – 80 Prozent bleiben dabei

Der noch junge Online-Lebensmittelhandel in Deutschland entwickelt sich rasant weiter. Die Coronapandemie und neue Quick-Commerce-Geschäftsmodelle ändern das Verhalten und die Erwartungshaltung von Verbraucher:innen. Für E-Food gilt Corona als Booster – doch wie lange hält die Wirkung? Eine aktuelle repräsentative GfK-Studie im Auftrag von Mastercard zeigt, dass Lieferservice-Angebote für Lebensmittel nachhaltig angenommen werden und dass Quick-Commerce-Anbieter mit ihrer Lieferung binnen Minuten den Nerv treffen.

Online-Lebensmittelhandel: Mehr als ein Viertel der Deutschen bestellt Lebensmittel online

Ob Wocheneinkauf, Impulskauf bei fehlenden Eiern für das Kuchenbacken oder der kontaktfreie Notkauf im Krankheitsfall – E-Food und Q-Commerce liefern Convenience in Alltagssituationen. 27 Prozent der Deutschen haben bereits Lebensmittel online bestellt und sich direkt an die Tür bringen lassen. Mehr als ein Drittel der E-Food-Besteller:innen (34 Prozent) lässt sich mindestens einmal pro Woche und jede:r Fünfte (21 Prozent) sogar mehrmals die Woche mit ​​Lebensmitteln beliefern. Besonders beliebt sind Online-Lebensmittellieferungen in Ballungszentren wie Berlin (46 Prozent) und bei Familien mit Kindern (36 Prozent).

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Corona, ein Booster mit anhaltender Wirkung für den Online-Lebensmittelhandel

Doch waren die Corona-Zeiten mit Kontaktbeschränkungen und zeitweisen Lockdowns ein Booster für die Alternative zum stationären Lebensmitteleinzelhandel? Ja und nein. Immerhin nutzten mehr als vier von zehn Befragten (42 Prozent), die Lebensmittel bestellt haben, E-Food-Angebote bereits vor dem Ausbruch der Coronapandemie. Auf den Geschmack gekommen sind ein Viertel der Befragten, die erstmals während der Pandemie Lebensmittel online orderten und nun regelmäßig nutzen. 22 Prozent nutzen weiterhin Lebensmittellieferdienste, bestellen aber seltener als während der Coronakrise. Das heißt: 80 Prozent der neuen Nutzer:innen, die Lebensmittel erstmals in der Corona-Pandemie bestellten, bleiben dabei. E-Food ist ein nachhaltiger Trend, der anhält, da nur jede:r fünfte Nutzer:in während der Pandemie nun wieder in den Supermarkt geht.

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Quick-Commerce: Schnelllieferdienste verändern die Erwartungshaltung an Lieferzeit

Ein großer Trend im Online-Lebensmittelhandel ist Q-Commerce, kurz für Quick Commerce, und gilt als die neue Generation des E-Commerce. Per App bestellt und schon geliefert: Am Markt noch junge Schnelllieferdienste wie Gorillas, Flink oder Getir verändern mit ihrem Versprechen einer Lieferung binnen Minuten die Erwartungshaltung der Kund:innen. Aktuell wünschen sich bereits sechs Prozent der Nutzer:innen, ihre bestellten Lebensmittel innerhalb von 15 Minuten zu empfangen, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 15 Prozent. Weitere 16 Prozent erwarten ihre Lebensmittellieferung innerhalb von 30 Minuten nach Aufgabe der Online-Bestellung. Für rund ein Drittel (31 Prozent) ist die Planbarkeit des Liefertermins viel wichtiger als eine umgehende Lieferung.

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Bestellt, geliefert und bereits bezahlt: integriertes Bezahlen für ein nahtloses Bestellerlebnis

E-Food-Bestellungen zeichnen sich durch einen hohen Convenience-Faktor aus. Die Bestellung per App oder Website ist einfach und schnell. Es entfällt beim Bezahlen das Warten in der Kassenschlange und das Kramen nach Kleingeld. Eine Bargeldzahlung vor Ort präferieren sechs Prozent und einen Kauf auf Rechnung neun Prozent der Befragten. Die Mehrheit (84 Prozent) bevorzugt integrierte Bezahlverfahren – beispielsweise mit hinterlegten Kartendaten oder mobilen Bezahllösungen. Die Bestellung kann so schnell abgewickelt und die Einkäufe hygienisch und kontaktlos bis an die Haustür gebracht werden.

„Die GfK-Studie zeigt, dass Lieferservices für Lebensmittel immer beliebter werden. Gleichzeitig verändern junge, innovative Q-Commerce Start-ups die Erwartungshaltung der Kund:innen an die Schnelligkeit der Lieferung. Daher ist es wichtig, dass Lebensmittelhändler mit der Zeit gehen. Das Einkaufserlebnis muss bis zum Ende durchdacht werden und einen umkomplizierten Check-out enthalten, so dass auch In-App-Einkäufe schnell und einfach von Konsument:innen abgeschlossen werden können. Kund:innen müssen die Ware dann nur noch ordern und die Zahlung bestätigen, wenn ihre bevorzugte Zahlungsmethode einmal hinterlegt ist. Die Kartendaten werden dann sicher und verschlüsselt übertragen”, erläutert Dr. Peter Robejsek, Country Manager für Deutschland bei Mastercard.

E-Food heute schon mit beachtlichem Anteil an Konsumausgaben

Der Online-Lebensmittelhandel gilt als Wachstumsmarkt in Deutschland. Die Experten von Accenture und GfK erwarten, dass der Online-Anteil von einem derzeit niedrigen einstelligen Prozentanteil auf zehn bis 15 Prozent aller Lebensmitteleinkäufe bis 2030 steigt. Die meisten Nutzer:innen (29 Prozent) geben zwischen 51 bis 75 Euro pro Lebensmittelbestellung aus. 14 Prozent geben sogar mehr als 100 Euro pro Bestellung für E-Food aus. Gemessen an den durchschnittlichen Konsumausgaben privater Haushalte von 387 Euro für Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren und Ähnliches laut Statischem Bundesamt ist der E-Food-Anteil bereits heute beachtlich.

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Methodik: Vom 11. bis zum 15. August 2022 wurde von GfK im Auftrag von Mastercard deutschlandweit eine repräsentative Stichprobe von 1.009 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren online befragt