Preissteigerungen wirken sich bereits auf das Konsumverhalten aus

Geld sparen wird für die Menschen hierzulande immer schwieriger: 30 Prozent haben laut YouGov-Umfrage aktuell gar keine Möglichkeit, etwas auf die hohe Kante zu legen. Bereits jeder Fünfte (18 Prozent) musste bereits auf seinen Notgroschen zurückgreifen, um die steigenden Kosten abzudecken. Noch vor einem Jahr sah das anders aus. Außerdem wird deutlich, dass sich die Preissteigerung bereits auf das Konsumverhalten auswirkt: Ein Drittel der Befragten (34 Prozent) schiebt Käufe so lange wie möglich auf, jeder Fünfte (21 Prozent) sieht Sparpotenzial im Gebrauchtkauf.

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Preissteigerungen wirken sich bereits auf das Konsumverhalten aus. pixabay.com ©1820796 (Creative Commons CC0)

Am 28. Oktober ist Weltspartag – und immer weniger Menschen können mitmachen. Das haben die Meinungsforscher von YouGov in einer Umfrage für eBay Kleinanzeigen herausgefunden. Demnach können es sich aktuell mehr als 30 Prozent der Befragten nicht leisten, regelmäßig Geld beiseite zu legen. Insgesamt macht jeder Vierte (25 Prozent) davon die steigenden Kosten dafür verantwortlich. Ein Problem, das Frauen offenbar stärker betrifft als Männer: Während 28 Prozent der Frauen angeben, aktuell nicht sparen zu können, sind es bei den Männern nur 21 Prozent.

Steigende Preise für Energie, Lebensmittel und Wohnen scheinen diese Situation deutschlandweit zu verschärfen. Danach gefragt, wie viel Geld sie im vergangenen Jahr auf die hohe Kante legen konnten, nannte fast die Hälfte (47 Prozent) aller Befragten einen Betrag von mehr als 100 Euro pro Monat. Heute schafft das nur noch ein Drittel (32 Prozent) der Befragten – das sind 15 Prozentpunkte weniger. Fast jeder Dritte (31 Prozent) gibt außerdem an, voriges Jahr mehr als 200 Euro im Monat gespart zu haben. Auch diese Zahl ist zurückgegangen – aktuell kann nur noch jeder Fünfte (21 Prozent) mehr als 200 Euro monatlich zurücklegen.

Auch abhängig vom Wohnort zeigen sich signifikante Unterschiede: So geben 37 Prozent der Befragten aus dem Westen Deutschlands an, aktuell über 100 Euro im Monat zurücklegen zu können – im Osten sind es nur 27 Prozent. Im Jahr 2021 war es noch für rund die Hälfte der Befragten aus dem Westen (48 Prozent) und 40 Prozent der Befragten aus dem Osten möglich, über 100 Euro pro Monat zu sparen. Ein Drittel (32 Prozent) der Befragten aus dem Osten Deutschlands kann aufgrund der aktuellen Situation gar kein Geld zur Seite legen. Im Westen ist es lediglich ein Viertel (23 Prozent) der Befragten.

Viele sehen Sparpotenzial im Gebrauchtkauf

Entsprechend groß ist auch die Angst vor weiter steigenden Lebenshaltungskosten – allen voran im Energiebereich. So gaben rund drei von vier Befragten (73 Prozent) an, dass ihnen die steigenden Kosten für Öl, Gas oder Strom Sorgen bereiten. Den Preisanstieg für Lebensmittel betrachten 68 Prozent mit Unbehagen. Dass die Wohnkosten immer weiter nach oben schießen, bereitet der Hälfte der Befragten (46 Prozent) Kopfzerbrechen. Über die steigenden Preise in den Bereichen Verkehr und Transport äußern sich 37 Prozent der Teilnehmer besorgt.

Bereits jeder Fünfte greift auf den Notgroschen zurück

Bei all den Sorgen und Ängsten haben die Menschen bereits Strategien für den Umgang mit der Preisentwicklung gefunden. Auf die Frage, welche Strategien die Befragten bereits angewandt haben, bzw. aktuell anwenden, um die steigenden Kosten zu decken, gab ein Drittel der Befragten (34 Prozent) an, geplante Käufe so lange aufzuschieben, wie es geht. Wer dagegen nicht so lange warten kann oder will, greift derzeit auch auf den Gebrauchtkauf zurück: 21 Prozent der Befragten wählen diesen Weg, um Kosten zu sparen. Andersherum entscheiden sich 13 Prozent der Befragten, Gegenstände aus ihrem Besitz zu verkaufen. Bereits jeder Fünfte (18 Prozent) musste auf seinen Notgroschen zurückgreifen, um die steigenden Kosten abzudecken.

Über die YouGov-Studie

Das Marktforschungsinstitut YouGov hat für eBay Kleinanzeigen insgesamt 2039 Menschen ab 18 Jahren befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region. Die Umfrage basierte auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panel Deutschland. Durchgeführt wurde die Befragung vom 4. bis zum 6. Oktober 2022.