Studie zu Kreislaufwirtschaft: Zukunftstechnologien für Unternehmen mit nachhaltigen Produktionsverfahren entscheidend
Eine neue Studie von Sage zeigt, dass Hersteller und Händler, die ihre Produktions- und Handelsprozesse nachhaltiger gestalten wollen und sich in diesem Zusammenhang auch für das Thema Kreislaufwirtschaft interessieren, nach wie vor mit erheblichen Hürden konfrontiert sind, obwohl die Vorteile, die sich daraus ergeben, weithin bekannt sind.
Der Bericht „Der Stand der zirkulären Wirtschaft“ zeigt, dass die Industrie dem Thema Kreislaufwirtschaft und den Vorteilen, die sich daraus ergeben, in zunehmendem Maße Aufmerksamkeit schenkt. Der Grund für dieses wachsende Interesse ist, dass nachhaltige Geschäftspraktiken immer wichtiger werden – und zwar für über 60 Prozent der Mitarbeiter, Kunden, Aktionäre und Partner in der Lieferkette gleichermaßen.
Kernelemente der Kreislaufwirtschaft sind die Vermeidung von Abfällen und Umweltverschmutzung auf der einen und die Erhaltung von Produkten und Materialien auf der anderen Seite. Die Regenerierung natürlicher Systeme – beispielsweise mit Blick auf die Rohstoffgewinnung oder den ökologischen Fußabdruck der Produkte während der Herstellung oder ihrer Nutzungsphase – und die Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit sind dabei die erklärten Zielsetzungen. 84 Prozent der im Zuge der Studie befragten Führungskräfte gaben an, dass die Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien, die auch Kernelemente der Kreislaufwirtschaft mit umfassen, in ihrem Unternehmen bereits heute zu ihren Aufgaben gehört. 32 Prozent gaben sogar an, dass dies zu ihren zentralen Aufgaben gehört.
Christoph Stoica, Geschäftsführer der zentraleuropäischen Landesgesellschaften bei Sage, kommentiert: „Nachhaltigkeit wird für Hersteller und Händler immer mehr zu einem unverzichtbaren Faktor. Während die geschäftlichen Ziele nach wie vor im Vordergrund stehen, erkennt die Branche in zunehmendem Maße auch die Bedeutung von Umweltfaktoren an, wobei Energieeffizienz und der Schutz der Umwelt die wichtigsten Beweggründe für die Verfolgung von Nachhaltigkeitsstrategien sind, die auch Kernelemente der Kreislaufwirtschaft mit umfassen. Bereits jetzt sehen 32 Prozent der Unternehmen, die entsprechende Strategien schon implementiert haben, erste positive Resultate – von höherer Rentabilität und Produktivität bis hin zu optimierter Ressourcennutzung und einem besseren Markenimage. Hinzu kommt: Weitere 32 Prozent glauben, dass sie innerhalb der nächsten drei Jahre davon profitieren werden.“
Für eine große Mehrheit der Studienteilnehmer (72 Prozent) sind Zukunftstechnologien eine wichtige Voraussetzung für die Einführung von Nachhaltigkeitsstrategien, die auch Kernelemente der Kreislaufwirtschaft mit umfassen. Zugleich sehen die befragten Führungskräfte auch Risikofaktoren, wie etwa ein beschädigtes Markenimage (46 Prozent) oder eine geringere langfristige Rentabilität (46 Prozent), wenn Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit zu wenig oder gar nicht in den Blick nehmen. Insofern ist auch die Abwendung dieser Gefahren eine starke Triebfeder für betriebliche Technologieinvestitionen.
Wie Technologie und Innovation helfen können
Die digitale Transformation ist von grundlegender Bedeutung für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien, die auch Kernelemente der Kreislaufwirtschaft mit umfassen. Die Studie ergab, dass Hersteller und Händler Cloud-Anwendungen (74 Prozent), Datenanalyse (68 Prozent) und Automatisierung (67 Prozent) als die wichtigsten technologischen Hebel für eine nachhaltigere Unternehmensführung einstufen:
- Cloud-Anwendungen und -Infrastrukturen wirken sich bereits jetzt auf nahezu jeden Aspekt der Fertigung aus. Die Cloud ermöglicht es Herstellern Produkte effektiver zu entwickeln und nachhaltige Verfahren wie beispielsweise den 3D-Druck zu unterstützen.
- Datenanalysen, die beispielsweise als Basis für vorausschauende Planungsverfahren verwendet werden können, helfen Unternehmen, ihre Produktentwicklung zu verfeinern, Lieferketten zu optimieren und Anlagen im Sinne einer besseren Ressourceneffizienz zu überwachen.
- Mit automatisierten Prozessen können Betriebe nicht nur ihre Produktivität steigern, indem sie die Arbeitsabläufe beschleunigen und menschliche Fehler reduzieren. Sie erhalten dadurch auch zusätzliches Datenmaterial, das sie gezielt auswerten können, um auf dieser Grundlage nicht nur ihre Produktionsleistung zu steigern, sondern auch ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren.
Ein weiteres Ergebnis der Erhebung war allerdings auch, dass hinsichtlich der Einführung entsprechender Technologien in der Produktions- und Handelsbranche noch Nachholbedarf besteht. Obwohl 61 Prozent der Befragten angaben, dass Cloud-Anwendungen bei der Erfassung, Analyse und Berichterstattung über ihren ökologischen Fußabdruck hilfreich sind, ist die Nutzung Cloud-nativer Anwendungen unter Herstellern und Händlern noch vergleichsweise wenig verbreitet. Tatsächlich gibt nur eine Minderheit der Befragten an, dass sie die Public Cloud für Kernanwendungen wie Lieferkette (39 Prozent), CRM (38 Prozent), Business Intelligence (35 Prozent), Personalverwaltung (34 Prozent), ERP (32 Prozent) und Lohnbuchhaltung (29 Prozent) nutzen.
Mehr Nachhaltigkeit bedeutet auch Überwindung von Hindernissen
Immer mehr Unternehmen sehen die Chancen, die ihnen das Thema Nachhaltigkeit bietet und eröffnet: Verbesserung der Reputation (50 Prozent), mehr Energieeffizienz (47 Prozent), mehr betriebliche Resilienz (46 Prozent) und ein geringerer ökologischer Fußabdruck (46 Prozent).
Doch obwohl sie die zahlreichen Vorteile erkannt haben, tun sich Hersteller und Händler weltweit nach wie vor schwer, deren Potentiale voll auszuschöpfen. Vor allem die gegenwärtige Volatilität des Weltmarkts und die damit verbundenen Herausforderungen wie steigende Kosten (genannt von 72 Prozent der Befragten), instabile Lieferketten (71 Prozent) und sich ändernde Kundenanforderungen (68 Prozent) binden wertvolle Ressourcen, die die Führungskräfte ansonsten in die Zukunftssicherung ihres Unternehmens investieren könnten.
Darüber hinaus müssen zwei Drittel (67 Prozent) der Hersteller und Händler ihre Geschäftsabläufe noch umgestalten, um Nachhaltigkeitsstrategien, die auch Kernelemente der Kreislaufwirtschaft mit umfassen, implementieren zu können. 64 Prozent der an der Studie teilnehmenden Führungskräfte aus diesen Unternehmen gaben an, dass entsprechende Transformationsprozesse ein erhebliches Hindernis darstellen, ihren Betrieb grüner zu machen. Die größten Herausforderungen bestehen darin, Mitarbeiter mit dem richtigen Fachwissen zu finden (so 71 Prozent der Befragten), in Kosten- und Budgetbeschränkungen (68 Prozent) sowie in der Aktualisierung von Technologie-Integrationen und Prozessen (68 Prozent).
Technologieexperte Isaac Sacolick, Gründer von StarCIO, kommentiert: „Unternehmen können diese Hindernisse durch verstärkt innovatives Denken überwinden. Dazu gehört auch, beim Recruiting über den Tellerrand zu blicken und etwa Kompetenzen in den Blick zu nehmen, die in der Vergangenheit für das Unternehmen möglicherweise noch eine nachgeordnete Rolle spielten. Skills im Bereich Data Analytics sind hier nur ein Beispiel. Je mehr Kompetenzen wie diese Hersteller und Händler in ihren Reihen haben, desto klarer dürfte ihnen auch das Gesamtbild über ihr Unternehmen erscheinen: Was ist heute kurzfristig schon lösbar? Wie kann der Betrieb mittelfristig nachhaltiger werden? Wo soll das Unternehmen in zehn Jahren stehen? Mit einer solideren Datengrundlage wird es Unternehmen möglich sein, diejenigen Anwendungsfälle für Automatisierung und transformative Technologien zu identifizieren, die am besten zu ihnen passen – mit dem Ziel, ihre Kosteneffizienz zu verbessern und Zeit zu gewinnen, um Nachhaltigkeitsstrategien, die auch die Kernelemente der Kreislaufwirtschaft mit umfassen, zu implementieren.
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