Junge Deutsche sparen deutlich mehr als vor einem Jahr

Die deutsche Gen Z* liegt beim Sparen vorne: Im Vergleich zu anderen Altersgruppen ist der Anteil der Sparer:innen mit 91 % in der Gen Z am höchsten. Damit sparen innerhalb der jungen Zielgruppe knapp 10 % mehr als noch im letzten Jahr. Das ergab eine Studie des führenden Shopping- und Zahlungsdienstleister Klarna, die 14.000 Verbraucher: innen in 13 Ländern zu ihren Spar- und Investitionsgewohnheiten befragt hat.

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Junge Deutsche sparen deutlich mehr als vor einem Jahr. pixabay.com ©kschneider2991 (Creative Commons CC0)

Das zentrale Ergebnis der Studie: Die deutsche Jugend ist im internationalen Vergleich eine der  sparsamsten. Deutschland liegt damit vor Ländern wie Belgien (85 %) und Schweden und Norwegen (beide 88 %). Die deutsche Gen Z liegt mit einem Anteil an Sparer:innen von 91 % weit über dem internationalen Durchschnitt (82 %). Außerdem kümmern sich junge Deutsche ebenfalls mehr als andere Altersgruppen um ihre Finanzen. So kontrollieren sie zum Beispiel häufiger ihren Kontostand, kategorisieren ihre Ausgaben und verwalten häufiger ihre Ersparnisse. Bei den Ersparnissen geben 26 % der Gen Z an, Geld für Bildung wie zum Beispiel für Studium oder Ausbildung zurückzulegen. Bildung ist damit der am häufigsten genannte Sparzweck. Auf den dahinter liegenden Plätzen spart die Gen Z außerdem gerne für Reisen und das Eigenheim. Die Millennials spart am meisten für Urlaube, gefolgt von Altersvorsorge.

Darüber hinaus sind die jüngeren der befragten Generationen besonders positiv gegenüber Anlageoptionen eingestellt: 26 % der Millennials und 24 % der Gen Z investieren monatlich. Besonders beliebte Investmentprodukte sind bei der Gen Z Aktien (52 %), gefolgt von ETFs (51 %). Weltweit sind Aktien die beliebteste Anlageoption (58 %), gefolgt von ETFs (48 %). In Deutschland ist es andersherum: Auf dem ersten Platz der Anlageoptionen liegen ETFs (67 %) und Aktien folgen (49 %). Die Gründe des Investierens liegen häufig in der Altersvorsorge, denn drei von vier jungen Erwachsenen geben an, sie möchten auch im Alter ein finanziell unbeschwertes Leben führen und beginnen deshalb schon jetzt, ihr Geld anzulegen.

Kernergebnisse des Reports

Internationaler Vergleich zeigt: Junge Deutsche haben beim Sparen jetzt zu ihren Nachbarländern aufgeschlossen

  • Der Money Management Report 2021 ergab, dass 17 % der 18- bis 35-jährigen Deutschen weder Geld sparen noch investieren. Das hat sich geändert, denn mittlerweile geben nur noch 9 % der 18- bis 24-Jährigen und 14 % der 25- bis 40-Jährigen an, nicht zu sparen. Dementsprechend ist der Anteil in Deutschland jetzt ungefähr gleich zu dem der Nachbarländer (92 % der Gen Z in Österreich spart und 90 % der Gen Z in Frankreich).
  • Spannend und vorbildlich ist, wofür junge Menschen ihr Geld sparen: Die Gen Z spart am meisten für Bildung (26%). Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse sind bei der Gen Z eher nebensächlich, denn nur 21 % der Gen Z gibt an, dafür zu sparen. Baby Boomer dagegen sparen für unvorhergesehene Ereignisse häufiger mit 46 %.

Alles auf einen Blick: Junge Deutsche nutzen digitale Services für ihr Finanzmanagement 

  • Auch das Sortieren der Ausgaben in Kategorien (z.B. via Online Banking für den nächsten Urlaub oder größere Anschaffungen) ist bei den jungen Deutschen besonders beliebt. Die Befragten der Gen Z geben an, durchschnittlich acht Mal monatlich ihre Ausgaben zu sortieren. In Österreich gibt die Gen Z an, sieben Mal ihre Ausgaben zu sortieren.
  • Auch das Verwalten von Ersparnissen und damit einhergehend die Kontrolle über Erspartes ist vor allem bei der Gen Z zu beobachten. Junge Deutsche geben an, im Durchschnitt acht Mal ihre Ersparnisse zu verwalten. Gen X hingegen verwaltet Ersparnisse nur fünf Mal im Monat und Baby Boomers nur drei Mal.
  • Junge Deutsche wollen den Überblick behalten. Millennials kontrollieren ihren Kontostand durchschnittlich elf Mal im Monat. Damit kontrollieren Millennials ihren Kontostand am häufigsten, gefolgt von der Gen X mit durchschnittlich neun Checks im Monat.

Doch eins bleibt beim Alten: Die Deutschen – vor allem Ältere – bleiben Bargeldfans 

  • Trotz des geänderten Sparverhaltens, bleibt eine Präferenz bei den Deutschen für Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel. 43 % der Deutschen geben an, dass Bargeld ihr bevorzugtes Zahlungsmittel ist. Im Vergleich liegt der Anteil in Österreich bei 38 % und in den Niederlanden bei 26 %. Insbesondere die Skandinavier:innen haben dem  Bargeld bereits abgeschworen: In Dänemark ist Bargeld nur noch bei 16 % das bevorzugte Zahlungsmittel, in Schweden bei 15 % und in Norwegen bei 13 %.
  • 36 % der deutschen Gen Z und 34 % der Millennials geben bei der bevorzugten Zahlungsoption das Smartphone an. Gerade Gen X (51 %) und Baby Boomer (50 %) mögen immer noch am liebsten Bargeld.
  • Spannend ist außerdem folgende Beobachtung: junge Deutsche zahlen am liebsten mit dem Smartphone (Gen Z: 36 % und Millennials: 34 %), die Kartenzahlung wird deutlich weniger präferiert (Gen Z: 24 % und Millennials: 25 %). Gen Z und Millennials scheinen das Kartenzeitalter zu überspringen und sind Treiber für digitale Bezahlmethoden, wie Smartphone und Smartwatch.

Karoline Bliemegger, Produktmanagerin bei Klarna sagt dazu: “Junge Menschen nehmen das Thema Finanzen stärker in die eigenen Hände und setzen dabei sowohl auf das klassische Sparen als auch auf Anlageoptionen. Dabei sind sie besonders versiert, was den Umgang mit digitalen Tools angeht, die ihnen helfen, Überblick über ihre Ersparnisse zu behalten und ihre Ausgaben zu verfolgen.” 

Klarna hat im Rahmen einer Studie in Kooperation mit Nepa Verbraucher*innen zu ihren aktuellen Gewohnheiten rund um das Thema Finanzen befragt. Mehr als 14.000 Verbraucher*innen in den USA, Großbritannien, Irland, Australien, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark haben an der Studie teilgenommen.

*Generation Z (Alter: 18-24), Millennials (Alter: 25-40), Generation X (Alter: 41-56), Baby Boomers (Alter: 56-75)

Klarna Bank AB