Legalisierung von Cannabis: Ubirch und GS1 Germany entwickeln digitales Modell für sichere und transparente Lieferketten

Anlässlich der International Cannabis Business Conference (ICBC), Europas bedeutendster B2B-Messe rund um Cannabis, geben die Kölner Unternehmen Ubirch und GS1 Germany bekannt, ein Modell zu einer rückverfolgbaren Lieferkette von Cannabis entwickeln zu wollen. Dies geschieht im Rahmen einer Partnerschaft und vor dem Hintergrund der angekündigten Legalisierung von Cannabis.

Depositphotos 360824850 S
Legalisierung von Cannabis: Ubirch und GS1 Germany entwickeln digitales Modell für sichere und transparente Lieferketten. ©Depositphotos

Mit dem Technologie-Unternehmen Ubirch und dem Standardisierer GS1 Germany kommt profundes Know How zum Thema datengetriebene Prozesse und sichere Supply Chains zusammen. Das Gesetzgebungsverfahren zur im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung angekündigten Legalisierung von Cannabis, das die Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ermöglichen soll, ist zwar noch nicht gestartet und viele Fragen sind derzeit noch offen. Dennoch entwickeln GS1 Germany und Ubirch ein Modell zur Absicherung der Lieferketten im deutschen Cannabismarkt, um zum Zeitpunkt der Legalisierung eine Lösung anbieten zu können.

„Wir können hier von den Erfahrungen aus Kanada profitieren, wo lizensierte Hersteller mit Beginn der Legalisierung im Jahr 2018 die globalen GS1 Standards verwenden, um Cannabis und cannabisbezogene Produkte (wie Zubehör) zu identifizieren und die Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette zu ermöglichen“, so Thomas Fell, CEO GS1 Germany. „Nun für Deutschland zu antizipieren und eine mögliche, rückverfolgbare Lieferkette vorzudenken, was das bedeutet in Bezug auf Sicherheit, Transparenz und Effizienz, haben wir uns zusammen mit Ubirch zum Ziel gesetzt.“

„Mithilfe der weltweit etablierten GS1 Standards und der Ubirch Technologie wird es uns gelingen, ein starkes und modifizierbares Modell für kontrolliert abgegebenes Cannabis in Deutschland zu entwickeln“, erklärt Stephan Noller, CEO von Ubirch. Akteure in der Lieferkette könnten so zweifelsfrei identifiziert und Daten auf Authentizität und Integrität hin überprüft werden – ohne aufwändige und zentrale Systeme. „Wir folgen hier lediglich der Logik der digitalen Transformation und schaffen bei einem unter Verbraucherschutzgesichtspunkten sehr wichtigen Punkt Sicherheit und Vertrauen und damit einen Mehrwert für den gesamten Cannabis-Markt.“

Kürzlich hat Ubirch gemeinsam mit weiteren Partnern ein digitales Zertifikat für Medizinalcannabis entwickelt. Mit dieser Lösung erhalten Patient:innen die Möglichkeit, mittels QR-Code auf ihrem Smartphone zweifelsfrei zu belegen, im rechtmäßigen Besitz von Cannabis zu sein. Dies kann auch bei der Legalisierung von Verbrauchscannabis eine wichtige Rolle spielen. Das Angebot beruht auf dem Prinzip des digitalen Covid-Zertifikats der EU für Deutschland, welches ebenfalls von Ubirch gemeinsam mit einem Konsortium im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums entwickelt wurde. GS1 Germany arbeitet unter anderem intensiv an einem Standard zum informationsstärkeren Nachfolger des Barcodes in puncto Transparenz und Rückverfolgbarkeit.