Bundeskartellamt erlaubt den Einstieg von Burda bei der digitalen Plattform „IhreApotheken.de“ von Noweda

Das Bundeskartellamt hat die geplante Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens durch die NOWEDA Apothekengenossenschaft eG, Essen, und dem Burda Verlag GmbH, München, fusionskontrollrechtlich freigegeben. Die als Pharma-Großhändler tätige NOWEDA ist ein Verbund von mehreren tausend Apotheken. Sie betreibt das Portal „IhreApotheken.de“, das elektronische Bestellungen von Arzneimitteln bei Vor-Ort-Apotheken über eine zentrale Plattform ermöglicht. Der Burda-Verlag stellt u.a. Medizininformationen für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung („my life“, netdoctor.de).

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Bundeskartellamt erlaubt den Einstieg von Burda bei der digitalen Plattform „IhreApotheken.de“ von Noweda. ©Depositphotos

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Wir haben keine Bedenken gegen den Einstieg von Burda bei NOWEDA. Das Vorhaben folgt dem Trend, Gesundheitsinformationen mit einer Apotheken-Bestellplattform zu verknüpfen, um umfassende digitale Gesundheitsplattformen zu entwickeln. Die Plattform „IhreApotheken.de“ von NOWEDA steht mit weiteren Apotheken- und Gesundheitsplattformen in intensivem Wettbewerb, z.B. mit reinen Versandapotheken oder mit „gesund.de“ von Phoenix und Noventi. Nach wie vor sind die Apotheken im NOWEDA-Verbund frei darin zu wählen, welche Plattformen sie nutzen wollen. Es kommt gerade in dieser frühen Marktphase darauf an, die parallele Nutzung und den Wechsel zwischen Plattformen für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für Apotheken zu ermöglichen.“

Als einer der bedeutendsten bundesweiten Pharma-Großhändler betreibt NOWEDA die Apothekenplattform „IhreApotheken.de“ bereits seit 2019. Sie zeigt u.a. die nächstgelegenen, teilnehmenden Apotheken an. Die Plattform ermöglicht eine Suche nach Produkten, aber keinen unmittelbaren Preisvergleich, da die Preise nur im Bereich der konkret ausgewählten Apotheke gezeigt werden. Rezepte können in Papierform oder als E-Rezept hochgeladen werden. Die Lieferbedingungen für die bestellten Produkte, also Selbstabholung oder Botenlieferung, hängen von der individuellen Vereinbarung mit der Apotheke ab.

Der Medienkonzern Burda ist bereits über den sog. Zukunftspakt Apotheke zusammen mit NOWEDA im Digitalisierungsprozess der stationären Apotheken engagiert. Diese Aktivitäten sollen unter dem Dach des geplanten Gemeinschaftsunternehmen vereint werden. Für eine abschließende kartellrechtliche Bewertung dieser und anderer Apotheken- und Gesundheitsplattformen ist es zu früh. Das hängt auch von der zukünftigen Ausgestaltung und dem tatsächlichen Betrieb der Plattformen ab.

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