Videospiele und unser Gehirn: Warum Computerspiele uns weiterentwickeln

Man denkt oft stereotypisch, Videospiele bringen uns nur schlechte und aggressive Dinge bei und verursachen Aggression. Aber sind Videospiele immer schlimm? Vielleicht haben Spiele auch eine gute Seite und können uns etwas Gutes lehren?

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Die Nachrichten über Spiele sind oft voller Negativität und Videospiele werden häufig fürs Verhalten der Teenager-Massaker verantwortlich gemacht. Es ist verständlich, dass ein Spieler eine Sucht entwickeln kann, die zu solch schrecklichen Konsequenzen führt. Aber Videospiele können nicht für alles verantwortlich gemacht werden. Die Ursache können familiäre Probleme, psychische Probleme oder leider auch die reale Welt selbst sein. Und pathologisches Spielen (wie pathologisches Wetten auf Fußball wetten fussbal oder pathologische Leidenschaft für Online-Casino Spiele) hat schon nichts mit Videospielen selbst zu tun, es liegt eher an der Natur des Menschen und seinen persönlichen psychischen Störungen oder Eigenschaften.

Was man von Spielen wirklich lernen kann

Tatsächlich können die Spiele auch zum Lernen beitragen und nicht nur unterhalten. Es gibt Spiele, die speziell für den Einsatz im Schulunterricht entwickelt wurden, wie zum Beispiel die Minecraft Education Edition. Im Unterricht können die Schüler verschiedene natürliche Prozesse beobachten, an historischen Ereignissen teilnehmen und Experimente durchführen. Das Spiel verfügt auch über eine Programmierfunktion, die die Fähigkeiten des Spielers erheblich verbessert. Und auch wenn sich das Ganze in einer kubischen Welt abspielt, ist die Größe der Plattform beeindruckend.

Beim Spielen kann man also nicht nur Spaß haben, sondern auch was Neues lernen. Das kann die Entwicklung einer bestimmten Fähigkeit oder die Erweiterung des Horizonts sein. Jemand lernt dank der Spiele Englisch, jemand beherrscht das richtige und schnelle Tippen am Computer.

Videospiele verbessern unsere Konzentration

Ist es möglich, jemanden mit einer Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwäche zu nehmen und ihm durch Training einen Entwicklungsschub zu geben? Laut Studien verursachen Computerspiele nicht nur keine Zerstörung von Teilen des Gehirns, sondern sogar helfen, Multitasking, Konzentration und andere wichtige Fähigkeiten zu entwickeln.

Entgegen weit verbreiteter Mythen haben Videospiele auch keinen negativen Einfluss auf unsere kognitiven Fähigkeiten. Die beeinflussen sogar positiv Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentration.

Ein weiterer Irrglaube derjenigen, die die Auswirkungen von Videospielen auf eine fortschrittliche Menschheit fürchten, ist, dass interaktive Unterhaltung die Menschen unkonzentriert macht und sie nicht mehr in der Lage sind, sich auf etwas zu konzentrieren. Allerdings ist es auch nicht so.

Darüber hinaus verbessert sich bei Spielern auch die Fähigkeit, die Umgebung zu verfolgen. Aktive Computerspiele sind hervorragend geeignet, um das periphere Sehen zu entwickeln. Dies lässt sich bei Tests mit der Verfolgung mehrerer Objekte auf dem Bildschirm beobachten. Normale Menschen sind in der Lage, 3 oder 4 Objekte zu verfolgen. Eine Person, die sich für Videospiele begeistert, ist in der Lage, diesen Test mit 6-7 sich gleichzeitig bewegenden Objekten zu bestehen.

Gamer haben also in der Tat viele verschiedene Vorteile, was die Aufmerksamkeit angeht. Aufmerksamkeit und Konzentration werden zu ihren Stärken, auch wenn sie dazu vorher nicht in der Lage waren. Und diese Fähigkeiten sind überall nützlich, ob beim Autofahren, beim Überqueren der Straße, beim Verfolgen von Menschen oder Tieren.

Es wird angenommen, dass man durch die Aufteilung der Aufmerksamkeit auf zwei Aufgaben die Fähigkeit verliert, schnell auf ungewöhnliche Situationen zu reagieren (z. B. wenn ein Auto vor einem herfährt). Tests zeigen, dass Videospielfans mit solchen Situationen schneller fertig werden.

Eine neue Studie legt nahe, dass Echtzeit-Strategiespiele die Fähigkeit, schnelle Entscheidungen und Handlungen zu treffen sowie aus vergangenen Fehlern zu lernen, deutlich verbessern können. Dies bestätigt einmal mehr die Möglichkeit der kognitiven Entwicklung des Menschen durch Videospiele. Viele Spieler stellen fest, dass es für sie kein Problem ist, sich genauso in ihre Arbeit zu vertiefen wie in das Spiel. Dies erhöht zweifelsohne die Qualität und die Geschwindigkeit ihrer Arbeit.

Zukunft von Videospielen

Es ist bemerkenswert, dass die Spiele immer interaktiver werden. Virtual-Reality-Helme bieten den Spielern eine neue Ebene des Eintauchens in die Welt, und für die Entwickler ist es ein neues Werkzeug und eine neue Möglichkeit, die auch für Bildungszwecke genutzt werden kann.

Sind alle Video-und-Computerspiele gut für unsere Konzentration und unsere kognitiven Fähigkeiten? Natürlich nicht. Einige haben dagegen einfach einen höheren Unterhaltungswert aber helfen uns nicht intelligenter zu werden. Und es ist auch wichtig, dieses Werkzeug richtig und effektiv zu nutzen und nicht spielsüchtig werden.