Thüringer von Luxemburger bei eBay-Kauf reingelegt

Ein 35-jähriger aus Thüringen vertrieb über den Online-Marktplatz eBay unter anderem Motorparagleitschirme. Anfang des Jahres 2009 hatte ein 42-jähriger Luxemburger dann bei ihm einen Großauftrag aufgegeben: 3 solcher Schirme inklusive der entsprechenden Motoren für 15.000 Euro.

Zur Übergabe der Schirme traf man sich aufgrund der Entfernung Thüringen-Luxemburg auf einem Parkplatz in der Nähe von Frankfurt am Main. Der Thüringer händigte seinem Kunden die Ware und vertraute drauf, binnen ein paar Tagen per Überweisung bezahlt zu werden, was sich dann aber als Irrtum herausstellte. Der Käufer zahlte nicht und reagierte weder auf Anrufe noch auf E-Mails.

Schlussendlich schrieb der Verkäufer an den Luxemburger Kunden: „Jetzt reicht es. Ich will mein Geld, sonst folgt Plan B.“ Plan B des Thüringers sah so aus, dass es am nächsten Tag um 9:45 Uhr an der Haustüre des Luxemburgers klingelte. Der Thüringer hatte einen Finger in der Jackentasche und täuschte so eine Waffe vor. Er fauchte: „Los, komm mit. Sonst mache ich Dich kalt.“ Der Luxemburger folgte und brachte den Gleitschirm-Verkäufer, der einen Unterstützer dabei hatte, zu den Paragleitern. Die beiden Männer packten die Ware ein, sprühten dem Luxemburger Pfefferspray ins Gesicht und fuhren zurück nach Hause.

In Luxemburg stehen die beiden Thüringer jetzt vor Gericht und werden der Freiheitsberaubung angeklagt. Der Verkäufer argumentiert, dass er nicht anders handeln konnte, da die Existenz seiner Firma auf dem Spiel stand. Der Käufer der Paragleitschirme ist nicht erschienen, da er untergetaucht ist. Ihm werden bereits mehrere Betrügereien vorgeworfen.

Der Staatsanwalt beantragte 2 Jahre und 6 Monate Gefängnis auf Bewährung und eine Geldstrafe.