Nachhaltig, günstig und wie neu – Refurbished-Geräte liegen im Trend

Smartphones sind in den letzten Jahren immer teurer und technisch ausgereifter geworden. Für Konsumenten sind daher neben den neusten Modellen durchaus auch deren Vorgänger noch attraktiv – und vor allem nachhaltiger. Neue GfK-Daten zeigen, dass Konsumenten zunehmend gerne zu sogenannten „Refurbished“-Produkten greifen. Experten von GfK schätzen, dass in den letzten zwölf Monaten über zwei Millionen solcher Geräte über die Ladentheke gewandert sind.

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Nachhaltig, günstig und wie neu – Refurbished-Geräte liegen im Trend. pixabay.com ©LindaLioe (Creative Commons CC0)

Neben neuen oder gebrauchten Produkten haben sich in letzter Zeit „Refurbished“-Geräte als eine eigene Kategorie etabliert. Während die klassischen gebrauchten Geräte meist inklusive Abnutzungsspuren direkt vom Vorbesitzer verkauft werden, kommen Refurbished-Produkte von einem spezialisierten Händler oder direkt vom Hersteller. Dafür werden gebrauchte Geräte vor dem Weiterverkauf professionell aufbereitet und generalüberholt; die Käufer erhalten eine neue Garantie.

Refurbishment als Alternative zum Neukauf

Laut einer aktuellen Studie von GfK entfielen im letzten Jahr knapp 10 Prozent der Mobiltelefonkäufe auf ein professionell instandgesetztes Gerät. Obwohl Refurbished-Geräte noch eine eher junge Erscheinung sind, nutzt also aktuell fast einer von zehn Mobiltelefonkäufern diese Option. Die Bedeutung dieses Wertes wird deutlich, wenn man ihn auf absolute Stückzahlen hochrechnet. So schätzen die GfK-Experten, dass in den vergangenen zwölf Monaten rund zwei Millionen Refurbished-Mobiltelefone in Deutschland verkauft worden.

Ähnlich sind die Anteile bei Smartwatches/ Fitnesstrackern, Laptops und Unterhaltungselektronik allgemein. Relativ gesehen am meisten verbreitet ist die Refurbished-Alternative bei Tablets. Fast jedes fünfte Tablet wird professionell instandgesetzt gekauft. Allerdings bleiben die absoluten Stückzahlen deutlich hinter größeren Kategorien wie Mobiltelefonen zurück.

Tendenziell greifen dabei eher jüngere und gut gebildete Menschen auf Refurbished-Produkte zurück. Insbesondere bei Männern sind instandgesetzten Geräte eher beliebt als bei Frauen.

Marktauswirkungen des nachhaltigen Techniktrends

Obwohl die Absatzzahlen von Refurbished-Geräten im Gegensatz zu neugekauften Produkten noch vergleichsweise niedrig sind, gibt es klare Anzeichen dafür, dass sich die Prioritäten der Konsumenten derzeit ändern. „Dies liegt an den steigenden Preisen von Neugeräten, aber auch an der zunehmenden Nachhaltigkeitsorientierung der Verbraucher. Aktuell finden es mehr als zwei Drittel aller deutschen Verbraucher wichtig, dass Unternehmen umweltfreundlich handeln“, betont Mathias Friedrichs, Experte für Marketing & Consumer Insights bei GfK.

Zeitgemäße Marken- und Produktstrategien sollten folglich berücksichtigen, inwiefern ökologische oder soziale Nachhaltigkeit in die eigene Markenpositionierung integriert werden kann und damit auch, welche Implikationen der Trend rund um Refurbished-Produkte für das eigene Unternehmen hat. „Hersteller und Einzelhändler, die hier die Führung im Bereich Nachhaltigkeit übernehmen, könnten mit lohnenswerten First-Mover-Vorteilen belohnt werden. Das kann eine Vorreiterrolle als ethische und nachhaltige Marke sein oder die Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erschließen“, so Friedrichs.

Gesellschaft für Konsumforschung