Grüner E-Commerce: Nachhaltigkeit und Wachstum im Einklang

E-Commerce ist das neue Normal: Darauf zielte Gero Furchheim, Präsident des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh), inhaltlich ab, als er im Januar 2022 die Zahlen des Wirtschaftszweigs für das vorangegangene Jahr vorstellte. Dabei wies der bevh-Chef darauf hin, dass das Plus von 19 Prozent, das 2021 mit dem Handel von Waren erzielt werden konnte, nicht mehr ganz so groß ist wie in der ersten Coronawelle 2020, sich aber nach wie vor auf hohem Niveau befindet. „E-Commerce wird immer mehr als das Normale und Übliche empfunden. Sein Wachstum stabilisiert sich auf hohem Niveau nach Ausschlägen zum Beginn der Pandemie und zeigt, dass sich seine Vorteile wie größere Auswahl und mehr Service dauerhaft durchsetzen werden. Handel ohne E-Commerce ist schon jetzt nicht mehr denkbar, weder für die Konsumenten noch für Händler“, erläuterte Furchheim.

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Grüner E-Commerce: Nachhaltigkeit und Wachstum im Einklang. pixabay.com ©RoadLight (Creative Commons CC0)

Gleichzeitig wächst bei vielen Konsumenten der Wunsch nach umweltfreundlichen und unter guten sozialen Bedingungen produzierten Produkten. Auch dabei steht der E-Commerce dem bevh zufolge in der Pflicht. Wie der Verband in einer kürzlich erschienenen Studie herausfand, sind mehr als ein Drittel der 1.005 befragten Käufer in Deutschland bereit, ihr Konsumverhalten künftig nachhaltiger zu gestalten. Als erste Anlaufstelle dafür wird von 34 Prozent der Studienteilnehmer der Onlinehandel betrachtet. „Die Kunden schöpfen aus der vergleichsweise großen Vielfalt nachhaltiger Angebote im Internet. Dort ist es zudem leichter Produkte zu finden, die abseits des Massenmarktes und bekannter Konzernmarken laufen. Gerade weniger bekannte Nischenanbieter setzen daher gezielt auf Onlinekanäle, um ihre Produkte niedrigschwellig einem größeren Publikum zugänglich zu machen“, so Daniela Bleimaier, beim bevh für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich.

Für viele Online- und Multichannelhändler kann es über das Produktspektrum hinaus allerdings herausfordernd sein, umweltbewusster zu agieren – ist der E-Commerce-Sektor doch auch immer mit Versand und Verteilung auf der letzten Meile verbunden. Und auch die Preissensibilität vieler Kunden kann für Anbieter ein Hindernis auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit sein. Wie der bevh in seiner Umfrage nämlich auch herausfand, gilt der Erwerb ressourcenschonend gefertigter Produkte für rund 29 Prozent als immer noch zu teuer.

Was Händler und Fulfilmentdienstleister tun können, um den Wünschen ihrer Kunden gerecht zu werden, ein höheres Maß an Nachhaltigkeit zu forcieren und zugleich das hohe Wachstum des Wirtschaftszweigs stemmen zu können, diskutiert die Redaktion des Münchner Fachmagazins LOGISTIK HEUTE am 3. Mai 2022 von 9:30 bis 13 Uhr mit hochkarätigen Referenten im Rahmen des digitalen und kostenlosen Fachforums „Grüner E-Commerce: Nachhaltigkeit und Wachstum in Balance“.

„Mit einer Mischung aus Expertentipps, Praxisbeispielen und technologischen Ansätzen möchten wir Teilnehmern Wege aufzeigen, sich dem Thema nachhaltiger E-Commerce zu nähern und im eigenen Unternehmen Maßnahmen umzusetzen“, erläutert LOGISTIK HEUTE-Redakteurin Sandra Lehmann, die das digitale Fachforum moderiert.

Auf dem virtuellen Podium sind zu Gast:

  • Thomas Berger, Chief E-Commerce und Marketing Officer, Asendia Germany, Troisdorf
  • Dr. Stefan Fraude, Head of Category Management IT & Lifestyle, Digitec Galaxus, Zürich/Hamburg
  • Dr. Michael Ott, Geschäftsleitung Fachbereich Logistik/Warehouse (Prokurist), van Eupen Logistik, Essen
  • Marco Prüglmeier, Gründer und CEO, Noyes Technologies, München
  • Judith Schneider, Senior Manager, PwC Deutschland, Frankfurt am Main
  • Rüdiger Stauch, Head of Sales, PSI Logistics, Berlin
  • Friedrich-Wilhelm Düsing, Geschäftsführender Gesellschafter, Metroplan Engineering, Hamburg
  • Musa Cigdem, Head of Sales, Customer Service and Marketing, AM Logistic Solutions, Offenau
  • Thomas Lemke, Sales AutoStore, AM Logistic Solutions, Offenau
Huss Unternehmensgruppe