Was hilft gegen den Fachkräftmangel?

Das Handwerk kann sich über Aufträge kaum beschweren, denn die Nachfrage ist gigantisch. Leider lassen sich viele Aufgaben nur schwer bewältigen, denn es fehlen nach wie vor Fachkräfte, die zur Bewältigung der Auftragslage infrage kämen. Als Folge leidet die Wirtschaft an Erfüllung von Aufträgen, die einen Rattenschwanz an Verlusten nach sich ziehen. Die fehlenden Fachkräfte betragen nach Aussagen des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks fast ein Viertel, Millionen Arbeiter. Eine Zahl, die deutlich macht, wie groß die Not in der Branche ist und dass es schnelle Veränderungen benötigt. Wer gerade händeringend auf der Suche nach Fachkräften ist, der sollte beim Experten aus Dortmund vorbeischauen.

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Was hilft gegen den Fachkräftmangel? pixabay.com ©geralt (Creative Commons CC0)

Über einen Auftragsmangel kann sich die Branche nicht beschweren

Mehrere Wochen werden teilweise benötigt, bis Aufträge überhaupt erst angenommen werden können, so voll sind die Auftragsbücher der Handwerker deutschlandweit. Vielfach sind es die kleinen Betriebe, die ihre Arbeiten zurückschrauben und oft auch potenziellen Kunden eine Absage erteilen müssen. Dann werden nur solche Kunden bedient, die als Stammkunden gezählt werden oder bereits seit längerer Zeit auf eine Auftragserfüllung warten, zum Leidwesen der restlichen Menschen, die dringend nach einer Umsetzung ihrer Aufträge suchen. Dabei geht es schon lange nicht mehr um simple Verschönerungen und Ausbesserungen, von in die Jahre gekommenen Immobilien. Häufig sind es Reparaturen, die unerfüllt zu Einschränkungen im Leben oder wirtschaftlichen Bereich der Auftraggeber führen. Ein Problem, dass den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland in den Abgrund führen könnte?

Könnte die Bezahlung der Handwerker etwas an der Situation ändern?

Mangel gibt es nicht nur im Handwerkdienst von Sanitäranlagen, auch im Hoch- und Tiefbau und sogar im Straßenbau kommt es nur selten zur Vergabe von Terminen. Doch hiervon ist auch das Handwerksgewerbe im Gesundheitswesen, aber auch in der Lebensmittelbranche gleichfalls betroffen. Eine gute Arbeitskraft will entsprechend entlohnt werden und kann sich auf dem Arbeitsmarkt frei wählen, wohin sie ihr Können investieren möchte. Nicht selten gehen daher manche Handwerker mit ihren Fähigkeiten lieber ins Ausland, da dort die Vergütung in manchen Ländern höher ausfällt. Aus diesem Grund sehen Experten auch einen Grund in der schlechten Bezahlung von Angestellten und den Arbeitsbedingungen, gleichwohl aber auch eine Gefahr in großen Betrieben, die kleine Handwerkerfirmen verdrängen. Kaum ein kleines Unternehmen kann die gleichen Vergütungen und Boni zahlen, wie dies bei den großen Firmen der Fall ist. Als Folge fehlen Handwerker vor allem in ländlichen Gebieten.

Neue Anreize für Auszubildende schaffen kann sich lohnen

Im Endeffekt belastet der Fachkräftemangel den gesamten Markt, denn er sorgt auch für ein Steigen der Preise von Dienstleistungen und Gütern in sämtlichen Branchen. Gleichzeitig fehlt es an Nachwuchs, denn Experten aus Dortmund gehen davon aus, dass nicht nur im Ruhrgebiet, sondern in ganz Deutschland viele Ausbildungsplätze nicht besetzt sind. Dadurch wird es für die Betriebe schwer, geeignete Fachkräfte für kommende Generationen zu fördern. Die Probleme wurden durch die Pandemie der letzten Jahre nicht kleiner, denn im Gegensatz zu Büroangestellten können Handwerker ihre Arbeit nicht im Home-Office ausführen. Als Folge kam es zu noch mehr unerfüllten Aufträgen. Gleichzeitig wünschen sich junge Arbeitskräfte mehr Perspektiven und Chancen in der Ausbildung, weshalb sie diese nicht selten innerhalb weniger Monate abbrechen, um sich neu zu orientieren.

Hier sollten neue Anreize geschaffen werden, damit für Jugendliche auch klassische Berufe, wie Bäcker oder Schreiner wieder interessanter werden. Doch selbst bei mehr Engagement in Sachen Handwerksausbildung ist die Durchfallquote am Ende hoch. Oftmals erlernen die Azubis nach erfolgreicher Prüfung am Ende doch noch eine andere Arbeit oder folgen einem Studium, sodass die Probleme des Fachkräftemangels noch lange erhalten bleiben werden.