Handelstrend Quick Commerce: Apotheken setzen auf eigene Botendienste
Apotheken setzen weiterhin auf eigene Botendienste und erwarten einen Nachfrageschub infolge der Einführung des E-Rezepts. Online-Sofort-Lieferdiensten für rezeptfreie Medikamente und Produkte des apothekenüblichen Ergänzungssortiments stehen Apothekeninhaber:innen hingegen kritisch gegenüber. Die Konjunkturindizes sinken erneut.

Apotheken in Deutschland setzen auf eigene Botendienste – Online-Sofort-Lieferdienste spielen (noch) keine große Rolle. Zu diesem und weiteren Ergebnissen kommt der Apothekenkonjunkturindex in seiner Märzausgabe. So geben 90 Prozent der Befragten an, dass sie auch zukünftig auf ihren eigenen Botendienst zurückgreifen und andere Sofort-Lieferdienste nicht in Anspruch nehmen werden, auch nicht als Ergänzung zum eigenen Botendienst. Knapp ein Drittel der Befragten gibt an, dass ihr Botendienst bereits ein Sofort-Lieferdienst sei: Hier können rezeptfreie Produkte per App bestellt und auf Wunsch in maximal 30 Minuten geliefert werden. Grundsätzlich sehen die Apothekeninhaber:innen im E-Rezept einen Treiber für Liefer- und Botendienste: 63 Prozent der Befragten erwarten einen Nachfrageschub dieses Services mit Einführung des E-Rezepts.
Online-Sofort-Lieferdienste im Apothekenalltag umstritten
Während Online-Sofort-Lieferdienste wie Gorillas, Flink und Co. insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel längst etabliert sind, steht die Apothekerschaft diesen Dienstleistungen eher kritisch gegenüber: Bei 83 Prozent der Befragten sind pharmazeutische und/oder juristische Bedenken stark ausgeprägt. Eine Ausweitung von Online-Sofort-Lieferdiensten auf rezeptpflichtige Arzneimittel erachten 71 Prozent als „No-Go“. Unter dem Strich können sich 60 Prozent der Apothekeninhaber:innen nicht vorstellen, sich entsprechenden Online-Sofort-Lieferdiensten anzuschließen, knapp ein Drittel ist noch unentschlossen. Es bleibt somit abzuwarten, wie sich der branchenübergreifende Trend des sogenannten Quick Commerce in der Apothekenwelt in den kommenden Monaten entwickeln wird – insbesondere in urbanen Regionen.
Abwärtstrend der Konjunktuindizes hält an
Auch im März hält der Abwärtstrend der Konjunkturindizes zur aktuellen Geschäftslage und -entwicklung weiter an. Der Konjunkturindex zur aktuellen Geschäftslage sinkt den vierten Monat in Folge und liegt mit einem Minus von 10,8 Punkten diesen Monat bei 95,5 Punkten. Verglichen mit März 2021 entspricht dies noch einem Plus von 24,9 Punkten. Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten sinkt im März bereits den fünften Monat in Folge und fällt um 6,9 Punkte auf 60,5 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet er ein Plus von 9,7 Punkten.
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