Haben sich Kryptowährungen 2022 wirklich etabliert?

Extreme Kursschwankungen bei Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. Scheinen an der Tagesordnung zu sein. Nachdem die Kurse am Kryptomarkt Ende 2020 bis Anfang 2021 bei einigen digitalen Währungen extreme Steigerungen mit einigen hundert Prozent verzeichnen konnten, ist der Trend seit einigen Monaten wieder abgeklungen und die Kurse sind teilweise bis zu 50 Prozent vom Allzeithoch gefallen.

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Haben sich Kryptowährungen 2022 wirklich etabliert? pixabay.com ©AaronJOlson (Creative Commons CC0)

Viele Analysten gehen mittlerweile bei Bitcoin davon aus, dass Kurse von 100.000 US-Dollar und mehr in gar nicht allzu langer Zeit erreicht werden können. Langfristig schließen sogar einige Experten einen Wert pro Bitcoin von über 1 Million US-Dollar nicht aus, meldet Krypto Cosmos. Doch wie etabliert sind die Kryptowährungen Stand heute überhaupt und mit welchen Kritikpunkten sollte man sich auseinandersetzen?

Bitcoin und seine Vorteile:

  • Wertsteigerung bei stetiger Nachfrage, da begrenzt auf 21 Millionen
  • dezentrale Währung
  • Neues digitales, dezentrales System durch Blockchain
  • Anonym aber nachverfolgbar
  • Extreme Wertsteigerungen in der Vergangenheit
  • Hohe Transparenz, da alle Transaktionen für jeden nachverfolgbar
  • Unabhängigkeit von den Banken durch dezentrale Struktur
  • Die Community der Blockchain hält das System am Laufen, keine Zentralstelle
  • Langfristig eine Investmentalternative

Bitcoin und seine Nachteile:

  • Kurzfistig sehr risikobehaftet
  • Bislang keine anerkannte Währung
  • Kein gesetzliches Zahlungsmittel
  • Noch nicht überall akzeptiert
  • Für tägliche Transaktionen noch nicht geeignet
  • Kann durch Regierungen stark eingeschränkt werden
  • Hacker greifen manchmal einzelne Börsen und Tauschplattformen an

Bitcoin und der Kryptomarkt im Umriss

El Salvador führte nun als erstes Land weltweit Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ein. Auch wenn viele Händler noch operative Schwierigkeiten mit dem neuen Zahlungssystem haben, scheinen einige diesen Meilenstein zu Begrüßen.

Andere Länder hingegen diskutieren über einschränkende Maßnahmen für den digitalen Kryptowährungsmarkt, um mehr Transparenz und Kontrolle zu schaffen. China hingegen ließ nun per Gesetz das Minen, also Schürfen von Bitcoins als wesentlicher Bestandteil der Blockchain, landesweit verbieten. Das wirkte sich entsprechend auf die Kurse aus und bewirkte massive Abverkäufe.

Gerade bei jungen Anlegern und Krypto-Interessierten nimmt das Interesse für Bitcoin und Co. stetig zu. Neben der Möglichkeit an einem neuen dezentralen System zu partizipieren, das ganz ohne Banken und sonstige Intermediäre auskommt. Auch Spekulationen auf Kursteigerungen als alternative und vielversprechende Anlageform stehen dabei im Vordergrund.

Große Kursschwankungen immer möglich

Anders als bei Edelmetallen wie Gold, hat Bitcoin keinen direkten messbaren Gegenwert. Der Wert einer Kryptowährung basiert allein auf dem Vertrauen und dem Nutzen, welche ihm die Käufer als Teilhaber der Blockchain zuschreiben.

Die extremen Kursschwankungen von teilweise über zehn Prozent am Tag sind jedoch nicht kalkulierbar und insbesondere für Menschen, welche Transaktionen im geschäftlichen Bereich, ähnlich wie bei den Fiat-Währungen nutzen, nicht selten mit Herausforderungen verbunden.

Energieverbrauch von Kryptowährungen

Ein strittiges Thema bei Bitcoin sind die hohen Energieverbräuche beim Minen für Bitcoin, auch wenn es hier unterschiedliche Berechnungen gibt und große Mining-Pools beteuern, regenerative Energiequellen einzusetzen.

Global Player entdecken Bitcoin

Immer mehr große Player der Internetfirmen integrieren Bitcoin als Zahlungsmöglichkeit. Der führende deutsche Essenslieferant Lieferando bietet seinen Kunden schon seit einiger Zeit Bitcoin als Zahlungsmethode an. Auch Paypal und Amazon möchten bald Bitcoin für Zahlungen akzeptieren.

Ein seltener Hype mit anschließendem Shitstorm wurde ausgelöst, als Tesla-Gründer Elon Musk via Twitter bekannt gab, mit Tesla für mehrere Milliarden US-Dollar in Bitcoin zu investieren und auch als Zahlungsform von seinen Kunden anzunehmen, um dann letzteres kurz darauf aufgrund von Umweltbedenken zu widerrufen.

Was raten die Experten wenn man Bitocoins kaufen möchte?

Immer mehr Anlageexperten und Investoren raten dazu, auch einen Teil seines Geldes in Kryptowährungen wie Bitcoin langfristig zu investieren. Hier bewegen sich die Meinungen im Bereich von 5 bis 20 Prozent des zur Verfügung stehenden Kapitals, was nicht für andere wichtige Dinge benötigt wird. Auch ist es ratsam, nicht alles auf einmal, sondern in gewissen Zeitabständen, zum Beispiel monatsweise, zu investieren.