Sparkasse 2.0: Bitcoin-Konto in Prüfung

Kryptowährungen haben sich ihr Standing in der Finanzbranche längst erarbeitet. Dennoch machen große Banken und die Wirtschaft noch immer einen Bogen um die digitale Währung, während Online Shops oder Lieferdienste das Zahlungsmittel in ihr Angebot aufgenommen haben. Kunden der Traditionsbank Sparkasse dürfen jedoch aufatmen: Zukünftig soll es ein Girokonto geben, das die Kryptowährung in die reale Welt holt.

Kryptowährungen sind für viele Menschen noch immer ein Buch mit sieben Siegeln. Zu anonym, zu komplex, zu unerforscht: Die Argumente befassen sich meist mit den negativen Aspekten, obwohl Kryptowährung durchaus Vorteile mit sich bringt. Mit der Zahlung von Bitcoins oder Ethereum werden Überweisungen deutlich schneller erledigt, Wartezeiten existieren kaum und der Wert befindet sich derzeit auf einem steigenden Kurs, nachdem das jüngste Tief überwunden wurde.

Selbst Regierungen haben die Relevanz erkannt und versuchen ihre eigenen Kryptowährungen unter die User zu bringen. Eines der größten regierungsgebundenen Projekte ist der chinesische Coin. Über die Yuan Pay Group wird die Abwicklung vorgenommen und soll sicherstellen, dass die chinesische Bevölkerung lediglich mit der eigenen Kryptowährung handelt. Die Strategie ist eindeutig: Die Verantwortlichen möchten ein Stück von dem lukrativen Kuchen abhaben und setzen auf Ausschluss der Konkurrenz. Dabei zeigte sich, dass Yuan Pay Group Test & Erfahrungen gut abschneiden. Ein Ergebnis, was im europäischen Markt noch aussteht. Die Yuan Pay Group Deutschland ist damit beschäftigt auch deutschen Anlegern den Zugang zu der digitalen Yuan so einfach wie möglich zu gestalten.

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Sparkasse 2.0: Bitcoin-Konto in Prüfung. pixabay.com ©MichaelWuensch (Creative Commons CC0)

Sparkasse stellt Weichen auf Zukunft

Während in anderen Regionen der Welt bereits die Regierungen am Wettbewerb um die Kryptowährungen teilnehmen, verhalten sich deutsche Banken und das Finanzministerium eher zurückhaltend. Hierzulande ist der Durchschnittsbürger mit dem komplexen Thema Kryptowährungen nur bedingt vertraut. Nun wagt die Sparkasse jedoch einen Vorstoß und kündigte ein Pilotprojekt an, um Kryptowährungen den Weg ins reale Leben zu ebnen. Mit einem speziellen Girokonto sollen Kunden die Möglichkeit bekommen, digitale Währungen auf ihr Konto einzuzahlen.

Mithilfe der Krypto-Wallet wird eine Anbindung geschaffen, die die Umwandlung in reale Währung übernimmt und die Wertigkeit in Euro gutschreibt. Somit ließen sich Bitcoins und Co. einfach einzahlen und würden einer breiteren Masse die Nutzung ermöglichen. Ähnliche Gedanken hatte das amerikanische Unternehmen Walmart, die in Zusammenarbeit mit Coinme, Kryptowährungsautomaten in ihren Filialen aufstellten. Ob beide Pilotprojekte für einen stärkeren Handel und Interessenaufschwung sorgen werden, werden die nächsten Jahre zeigen.

Sparkasse 2.0: Bitcoin-Konto in Prüfung. pixabay.com ©MichaelGaida (Creative Commons CC0)

Prestigeprojekt für Sparkasse

Mit ihrem ungewöhnlichen Projekt, das erst Mitte Dezember verkündet wurde, wagt die Sparkasse einen mutigen Schritt. Würde die Vermischung zwischen realen Geldern und Kryptowährung auf einem Konto stattfinden, hätte die Sparkasse als erste europäische Bank diese Möglichkeit geschaffen. In einzelnen Teststudien und Machbarkeitsexperimenten soll nun herausgefunden werden, wie sich die Gegebenheiten in der Praxis behaupten.

Für die Sparkasse wäre dies zudem ein Zugewinn an jüngeren Kunden, die in den letzten Jahren zunehmend weggebrochen sind. Mehr als 65 Prozent der bestehenden Kunden sind über 40 Jahre und somit außerhalb der jungen Zielgruppe. Um jedoch langfristig wieder einen Kundenstamm aufzubauen, der auch mit dem Wandel der digitalen Währungen konform geht, muss die Sparkasse handeln. Sollte das Projekt ein Erfolg werden, ist ein Nachziehen anderer Banken nicht ausgeschlossen. Pioniergeist lässt sich den Verantwortlichen nicht absprechen. Es ist jedoch längst überfällig, dass sich auch die deutsche Finanzwirtschaft an diese Entwicklung heftet, um im internationalen Rennen nicht abgehängt zu werden.