Zwei Drittel der Deutschen lassen sich beim Weihnachts-Shopping nicht von Corona beeinflussen

Im internationalen Vergleich hat die Corona-Pandemie in Deutschland den kleinsten Einfluss auf das Einkaufsverhalten. Das ist ein Ergebnis einer Studie von Bazaarvoice, einem Anbieter von Produktbewertungen und nutzergenerierten Inhalten (UGC). In der globalen Studie wurde das Einkaufsverhalten von jeweils 1.000 Verbrauchern zur Weihnachtssaison in den USA, Kanada, Deutschland, UK, Frankreich und Australien untersucht.

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Zwei Drittel der Deutschen lassen sich beim Weihnachts-Shopping nicht von Corona beeinflussen. pixabay.com ©Pexels (Creative Commons CC0)

Nach fast zwei Jahren wird die Weihnachtssaison langsam immun gegen COVID-19. Nur noch ein Drittel der Deutschen sagt, dass Corona ihre Ausgaben in der wichtigsten Zeit des Einzelhandels beeinflusst. In den USA oder UK zeichnet die Umfrage ein anderes Bild: Hier sagen jeweils circa 50 Prozent, dass die Pandemie ihr Einkaufsverhalten prägt. Auch sonst lassen sich die Deutschen nicht aus der Ruhe bringen: nur 26 Prozent planen dieses Jahr ihre Geschenke früher als gewöhnlich zu kaufen, in den USA liegt dieser Wert bei 38 Prozent.

Der Trend zum Online-Shopping verstärkt sich in Deutschland weiter leicht. Während letztes Jahr 56 Prozent online Geschenke eingekauft haben, planen dieses Jahr 61 Prozent ihre Einkäufe im Internet. Analog dazu sinken die geplanten Einkäufe im stationären Einzelhandel von 56 auf 52 Prozent. Ganz anders sieht dies bei unseren Nachbarn in Frankreich aus: 67 Prozent wollen hier in physischen Geschäften einkaufen. Zugleich nutzen die Deutschen verstärkt soziale Medien für das Weihnachtsshopping: 19 Prozent gegenüber 15 Prozent im Vorjahr.

Social Media wird auch für das Stöbern nach Geschenkideen immer wichtiger. 26 Prozent der Befragten suchen auf Instagram nach Produkten und 18 Prozent auf TikTok, die jeweils höchsten Werte im internationalen Vergleich. Bei Websites von Brands oder Händlern scheint es hingegen Nachholbedarf zugeben, nur 25 Prozent lassen sich hier auf der Suche nach Geschenken inspirieren. Bei Fragen zu Produkten wenden sich die Deutschen vor allem über Social Media an Marken (31 Prozent) oder fragen Personal im Einzelhandel (27 Prozent). Live-Chats werden hingegen mit 12 Prozent wesentlich weniger stark genutzt als in anderen Ländern (UK: 26 Prozent).

Verschenkt werden in Deutschland zu Weihnachten vor allem Beauty-Produkte (56 Prozent), Kleidung (53 Prozent) und Elektronik (41 Prozent). Wichtig bei der Wahl zwischen zwei Produkten ist erwartungsgemäß der Preis, allerdings legen mit 61 Prozent weniger Leute darauf Wert als in anderen Ländern. Daneben zählen für die Deutschen vor allem Rezensionen (38 Prozent) und Bewertungen (28 Prozent). Auch interessant: Fotos von anderen Kunden sind für mehr Verbraucher wertvoller (13 Prozent) für die Kaufentscheidung als professionelle Fotos (10 Prozent).

“Während das Weihnachtsshopping langsam zur ‘Normalität’ zurückkehrt, kann man darauf wetten, dass es stärker auf den E-Commerce ausgerichtet sein wird als vor der Pandemie”, so Fabian Eckerl, Head of Sales Central Europe von Bazaarvoice. “Ich glaube nicht, dass der klassische Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft jemals wieder alleine dominieren wird. Die Corona-Pandemie hat die Kunden ins Internet gebracht, und dort fühlen sie sich nun viel wohler als noch vor zwei Jahren. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Zukunft für erfolgreiche Brands und Händler in einem guten Zusammenspiel zwischen digitalen Kanälen und dem klassischen Handel liegt. Brands und Händler müssen deshalb sicherstellen, dass ihre digitalen Kanäle übersichtlich und mit aussagekräftigem UGC gefüllt sind und Kunden sich sowohl online als auch im stationären verstanden und gut beraten fühlen. Nur so geben sie Kunden das Gefühl gut informiert zu sein, um dann von zu Hause aus auf „Bestellen“ zu klicken oder per „Click and collect“ im Handel zu kaufen.”

Methodik
Bazaarvoice führte gemeinsam mit Savanta im Oktober 2021 eine Umfrage unter 6.011 Verbrauchern durch. Die Befragten stammen aus USA (1.002), UK (1.002), Deutschland (1.007), Frankreich (1.000), Kanada (1.000), und Australien (1.000). Die Befragung wurde online durchgefüht.