Webdatenverkehr komprimieren: So surfen Sie schneller

Heutzutage sind Sie vermutlich nicht mehr so häufig von einer langsamen Internetverbindung betroffen. Es kommt allerdings darauf an, wo Sie sich befinden und welche Bandbreite in Ihrer Umgebung zur Verfügung steht. Die Bandbreite macht letztlich aus, wie schnell Sie surfen können. Doch selbst mit einer geringen Bandbreite können Sie sich noch mit ein paar Tricks zu schnellerem Surfen verhelfen.

light 1834289 1280
Webdatenverkehr komprimieren: So surfen Sie schneller. pixabay.com ©Pexels (Creative Commons CC0)

Es war einmal…

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als man sich erst mühselig über ein Modem ins Internet einwählen musste? Es gab schnelle DSL-Verbindungen noch nicht von Anfang an und teilweise dauerte es bis zu einer halben Stunde, bis Sie endlich ‘drin’ waren. Als kleiner Beigeschmack war für die Zeit Ihrer Internet-Session die Telefonleitung belegt. Erst allmählich änderten sich die Möglichkeiten mit ISDN.

In den grauen Anfängen des Internets gab es zudem noch keine Flatrates. Flatrates gibt es heutzutage im Grunde auch nicht wirklich. Bis zu einem bestimmten Datenvolumen können Sie eben zu einem monatlichen Festpreis surfen. Sobald das Datenvolumen aufgebraucht ist, wird Ihre Internetgeschwindigkeit gedrosselt. Früher war also das Internet nicht nur langsam, sondern auch verhältnismäßig teuer. Je schneller Sie trotz der langsamen Verbindung surfen konnten – und sich nicht noch nebenbei ein Brot schmieren konnten, bis eine Seite geladen war – war es unabdingbar, Daten zu komprimieren. So konnten sich Internetseiten schneller laden und Sie waren entsprechend schneller fertig.

Google Web Accelerator

Der Google Web Accelerator war ein Programm, das Internetanfragen abfing und in einem Cloud Computer Webseiten zwischenspeicherte. Dort wurde der Webinhalt automatisch komprimiert und der Nutzer konnte dadurch Webinhalte schneller sehen. Allerdings funktionierte der Web Accelerator nut mit einer HTTP-Verbindung, die nicht sonderlich war. Für jeden Benutzer wurden Profile mit häufig besuchten Webseiten angelegt, sodass diese schnell wieder beim nächsten Besuch verfügbar waren. Allerdings optimierte der Web Accelerator nur Internetseiten an sich, keine MP3-Daten oder Inhalte zum Videostreaming. Mittlerweile wurde der Web Accelerator eingestellt.

Opera im Turbo-Modus

Opera hatte einst zwei Modi, über die man mit dem Browser surfen konnte:

–       Turbo-Modus für schnelles Surfen

–       VPN-Modus für sicheres Surfen

Leider konnte man nicht beide Modi zugleich nutzen und stand vor der schweren Entscheidung, ob man schneller oder sicherer surfen wollte. Ursprünglich hatte Opera die zwei Modi besonders für Internet Cafés entwickelt. Dadurch, dass mehrere Besucher zur gleichen Zeit online gingen, verlangsamte sich automatisch die Surfgeschwindigkeit. Den Turbo-Modus konnte man leicht über die Schnelleinstellungen aktiveren. Dabei wurden die Daten einer Internetseite über einen Server von Opera geleitet, auf dem Daten (z.B. Bilder) komprimiert und erst dann an Ihren Computer gesendet wurden.

Neuere Opera-Versionen haben den Turbo-Modus nicht mehr. Sinnvoll wäre diese Funktion mit Sicherheit für Ihr Handy, da das mobile Netzwerk noch nicht genug ausgebaut ist. Unter Umständen müssen Sie unterwegs sehr lange warten, bis sich eine Internetseite lädt. Es ist fraglich, ob eine alte Opera-Version auf modernen Smartphones funktioniert.

Moderne Alternativen

Je nachdem, welche Bandbreite Ihnen unterwegs zur Verfügung steht, kann es sich noch immer lohnen, Webdaten zu komprimieren. Außerdem wird dadurch Ihr Datenvolumen nicht so schnell aufgebraucht.

Aktuelle Browser nutzen

Die meisten modernen Browser sind heute darauf ausgelegt, direkt Webdaten zu komprimieren und Ihnen somit schneller an Ihrem Endgerät zur Verfügung zu stellen. Opera ist nach wie vor neben Chrome ein Vorreiter, doch sorgt auch Brave für schnelles surfen.

Bandwidth Hero

Bandwidth Hero ist eine Erweiterung für Browser, die auf dem Chrome-Quellcode basieren. Bilder auf Internetseiten sind meistens sehr datenlastig und die Erweiterung versprach Bilder auf bis zu 75 % zu komprimieren. Webinhalte sollten so schneller verfügbar sein. Am besten funktionierte Bandwidth Hero mit dem 3G-Netzwerk, das jedoch in Deutschland zugunsten von LTE und 5G nach und nach abgeschaltet wird. Leider gibt es die Erweiterung heute auch nicht mehr in ihrer Form, nachdem sich mehrere Internet Provider beschwert hatten. Sofern Sie jedoch einen eigenen Server haben, können Sie Bandwith Hero weiterhin über die Node js.app verwenden.

Webseiten vorab laden

Das Prinzip Webseiten vorab zu laden funktioniert ähnlich wie der Web Accelerator einst. Es funktioniert mit den Erweiterungen Faster Chrome oder auch Faster Fox Lite, wobei eine Seite bei Aufrufen gecacht wird. Sie brauchen dazu nur mit einer Maus über einen Link zu gleiten. Sofern Sie die Seite später besuchen möchten, steht sie Ihnen schon bereit.

Ihre Webseite schneller machen

Auf der anderen Seite dieser Medaille gibt es noch Sie als Webseitenbetreiber. Wenn Sie beispielsweise ein Online Kasyno betreiben, werden die vielen Bilder sehr viel Daten verbrauchen und unter Umständen schlecht laden.

Bilder komprimieren

Bilder brauchen immer am längsten, um zu laden und ohne Bilder zu sehen, werden Webseitenbesucher Ihre Homepage schnell wieder verlassen. Mithilfe von Tools wie TinyPic oder WordPress Plugins können Sie Ihre Bilder komprimieren. Achten Sie auch darauf an einer Stelle, das für ein 500 Megapixel großes Bild vorgesehen ist, kein größeres Bild zu setzen. Auch dies kann unnütz Ihre Webseite verlangsamen.

Webseiten Cashing

Auch Sie können an Ihrem Ende einstellen, ob Ihre Seite gecacht werden soll, sodass Sie Besuchern schneller zur Verfügung steht. Dies funktioniert unter anderem mit Gzip, Brolli oder WP Fastest Cache.